Zusammenfassung
21 Patienten mit tiefen Venenthrombose wurden nach einem »ultrahoch« dosierten Schema
mit 1 500 000 E/h Streptokinase während 6 Stunden pro Tag behandelt. Bei den ersten
zehn Patienten wurden maximal zwei derartige Zyklen gegeben, bei den nachfolgenden
Patienten bedarfsweise bis zu fünf. Klinisch-chemisch zeigte sich während des ersten
Zyklus regelhaft eine ausgeprägte Fibrinogenerniedrigung mit entsprechender Erhöhung
der Fibrin(ogen)spaltprodukte, die individuell sehr unterschiedlich lange anhielt
(12-72 Stunden); die Veränderungen durch die nachfolgenden Zyklen waren - wohl wegen
der ausgeprägten Erniedrigung der Plasminogenkonzentration - erheblich geringer. Die
klinische Verträglichkeit einschließlich hämorrhagischer Komplikationen war mit derjenigen
einer konventionell dosierten Streptokinasebehandlung etwa vergleichbar. Die phlebographische
Überprüfung des Behandlungserfolges zeigte, daß das ultrahoch dosierte, intermittierende
Dosierungsschema ein hochwirksames Behandlungsverfahren ist, mit dem die Behandlungsdauer
im Vergleich zu herkömmlichen Dosierungsschemata erheblich verkürzt werden kann: So
wurde in vier Fällen eine Vollrekanalisation bereits mit einem einzigen Zyklus erreicht.
Abstract
Twenty-one patients with deep vein thrombosis were treated for six hours per day in
accordance with an »ultrahigh« dose scheme with 1 500 000 units/hour streptokinase.
A maximum of two such cycles were administered in the first ten patients, and the
subsequent patients received up to five cycles as required. In terms of clinical chemical
parameters, a pronounced lowering of fibrinogen with corresponding elevation of fibrin(ogen)
cleavage products regularly occurred during the first cycle. There were great differences
in the individual times for which these alterations persisted (12-72 hours). The alterations
during the subsequent cycles were very much less, probably because of the pronounced
lowering of the plasminogen concentration. The clinical tolerance (including hemorrhagic
complications) was roughly comparable with that of a streptokinase treatment with
conventional doses. Phlebographic checking of the result of treatment showed that
the ultrahigh dosed intermittent dosage scheme is a highly effective treatment procedure
with which the duration of treatment can be appreciably shortened compared to conventional
dosage schemata: in four cases, a full recanalization could already be attained after
a single cycle.