Magnesium im Serum bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Zusammenfassung

Bei 76 Patienten mit angiographisch gesicherter koronarer Herzkrankheit und bei 34 ohne angiographisch nachweisbare Veränderungen an den Herzkranzgefäßen (Kontrollgruppe) wurde die Magnesiumkonzentration im Serum bestimmt und zu dem koronarangiographischen Befund, der linksventrikulären Pumpfunktion und den bekannten »Risikofaktoren« in Beziehung gesetzt. Die Patienten mit koronarer Herzkrankheit hatten im Mittel niedrigere Magnesiumwerte im Serum als die Patienten der Kontrollgruppe (0,835 ± 0,075 gegenüber 0,89 ± 0,08 mmol/l, P < 0,002). Eine Unterteilung der Koronarkranken nach der Ventrikelfunktion zeigte, daß nur Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion (Ejektionsfraktion ≤ 55 %) im Vergleich mit der Kontrollgruppe erniedrigte Serum-Magnesiumkonzentrationen aufwiesen (0,79 ± 0,075 gegenüber 0,89 ± 0,08 mmol/l, P < 0,001). Die Patienten mit koronarer Herzkrankheit und normaler linksventrikulärer Funktion (Ejektionfraktion > 55 %) und die Patienten der Kontrollgruppe unterschieden sich dagegen nicht signifikant in ihren Serum-Magnesiumkonzentrationen. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, daß bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit im allgemeinen nur dann erniedrigte Serum-Magnesiumkonzentrationen vorliegen, wenn die linksventrikuläre Funktion eingeschränkt ist. Mit dem gehäuften Vorkommen niedriger Magnesiumwerte im Serum bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und eingeschränkter Ventrikelfunktion könnte die hohe Inzidenz des plötzlichen Herztodes bei diesen Patienten zusammenhängen.

Abstract

In 76 patients with angiographically proven coronary heart disease and in 34 without angiographically demonstrable changes in the coronary vessels, magnesium concentration in serum was measured. The results were compared with the coronary angiographic findings, the left ventricular pump function and the known risk factors. The patients with coronary disease had on average lower magnesium values in serum than the control group (0.835 ± 0.075 compared with 0.89 ± 0.08 mmol/l, P < 0.002). Separation of the coronary patients according to ventricular function showed that only patients with reduced left ventricular function (ejection fraction ≤ 55 %) had low serum magnesium concentrations when compared with the control group (0.79 ± 0.075 compared with 0.89 ± 0.08 mmol/l, P < 0.001). Patients with coronary disease and normal left ventricular function (ejection fraction > 55 %) did not differ significantly in their magnesium concentration from the normal controls. The results show that in patients with coronary heart disease lowered serum magnesium concentrations are generally only found when left ventricular function is reduced. The high incidence of sudden cardiac death could be connected with the increased occurrence of low magnesium values in serum of patients with coronary heart disease and diminished ventricular function.