Dtsch Med Wochenschr 1981; 106(17): 534-538
DOI: 10.1055/s-2008-1070351
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Was leistet eine routinemäßig durchgeführte Spirometrie bei der internistischen Untersuchung?

Use of routinely performed spirometry in the general medical examinationH. Magnussen, U. Stöcker, F. Klingelhöfer, F. Krück
  • Medizinische Universitäts-Poliklinik, Bonn (Direktor: Prof. Dr. F. Krück)
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Publication Date:
26 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 631 unausgewählten poliklinischen Patienten wurde geprüft, welcher Stellenwert der routinemäßigen Durchführung der Spirometrie zukommt. Die Spirogramme zeigten bei 17 %, das Elektrokardiogramm bei 15 % und das Thorax-Röntgenbild (dorso-ventral) bei 13 % der Patienten pathologische Befunde. Die auffälligen Spirogramme entsprachen überwiegend leichten und mittelschweren obstruktiven Ventilationsstörungen (80 %), die nur bei 74 % mit einem klinischen Befund einhergingen. Beim Elektrokardiogramm waren die Störungen der Erregungsrückbildung häufiger (71 %) als die der Reizbildung und -leitung (29 %) und kündigten sich in 65 % durch klinische Befunde an. Bei 91 % der Patienten mit einem auffälligen Thorax-Röntgenbefund wiesen andere Untersuchungsergebnisse auf die Notwendigkeit einer Röntgenaufnahme hin. Die Spirometrie stellt daher neben der Elektrokardiographie und der Röntgenuntersuchung des Thorax eine sinnvolle Routinemethode dar. Da Störungen der Lungenfunktion nicht immer durch die Rauchgewohnheiten vorhersagbar sind, bietet die Spirometrie überdies die Möglichkeit, symptomlose Erkrankungen der Lunge und Atemwege frühzeitig zu erkennen.

Abstract

The value of routine spirometry was investigated in 631 unselected out-patients. The spirogram was abnormal in 17 %, the ECG in 15 % and the chest X-ray in 13 % of patients. Pathological spirograms correlated mainly with mild or moderate obstructive ventilatory disturbances (80 %) which were associated with clinical findings in only 74 %. In the ECG, disturbances of repolarisation were more common (71 %) than those of stimulation and conduction (29 %) and were associated with clinical findings in 65 %. In 91 % of patients with pathological chest radiograms other investigations had indicated the necessity for an X-ray. Thus spirometry is, in addition to ECG and chest X-ray, a useful routine method. As disorders of lung function are not always predictable by smoking habits, spirometry offers the possibility for early detection of symptomfree disease of the lung and respiratory tract.

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