Die posttransfusionelle Hepatitis B: ein heute lösbares Problem? - Eine Retrospektivstudie nach Operationen mittels extrakorporaler Zirkulation

Zusammenfassung

Von 333 nachuntersuchten Patienten, die 1975 und 1976 mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine operiert wurden, erkrankten sieben (2,1 %) an einer Hepatitis. Nur bei zwei von ihnen (0,6 %) lag eine Hepatitis B vor, verursacht durch HBs-Antigen-positives Blut, das aus vitaler Indikation ohne rechtzeitige Kontrolle gegeben werden mußte. Diese niedrige Erkrankungsrate muß heute als vermeidbar betrachtet werden, da 1975, zum Zeitpunkt der Transfusionen, die Spenderkontrolle wegen erst kurzfristiger Anwendung des Radioimmunoassay (RIA) noch nicht das jetzige Niveau erreicht hatte. Bei zwei Patienten (0,6 %) ist eine Non-B-Hepatitis durch die Transfusion nicht auszuschließen, obwohl bei einem sicherlich auch das verwendete PPSB als Ursache in Betracht kommt. In den übrigen drei Hepatitis-Fällen scheidet ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Hepatitis und Transfusion aufgrund der Inkubationszeiten aus.

Abstract

Among 333 patients followed-up after surgery involving a heart-lung machine between 1975 and 1976 seven (2.1 %) fell ill with hepatitis. Only in two of them (0.6 %) hepatitis B had occurred, caused by HBs-antigen positive blood which had had to be given for a vital indication without testing beforehand. This low rate of disease must now be considered preventable, as in 1975, the time of the transfusions, blood donor control had not reached present-day perfection due to the short period of use of radioimmuno-assay (RIA). In two patients (0.6 %) non-B hepatitis following transfusion cannot be excluded although in one patient use of PPSB may be responsible for the disease. Among the 3 other hepatitis cases no aetiological connection between hepatitis and transfusion could be established on the grounds of the incubation period.