Die molekulare Bildgebung, wie sie die Nuklearmedizin seit über 60 Jahren betreibt,
ermöglicht die funktionsspezifische Diagnostik. Die „Bildgebung“ in dem Zusammenhang
erfolgt weniger mit dem Ziel einer hochauflösenden Abbildung der Morphologie als vielmehr
zur Steigerung von Sensitivität und Spezifität des Nachweises einer definierten –
pathologischen – zellulären Eigenschaft. Allerdings ist es sowohl für die korrekte
Diagnosestellung als auch für die therapeutische Konsequenz oftmals hilfreich, den
funktionspathologischen Fokus morphologisch/anatomisch zuzuordnen. So ist es nicht
überraschend, dass die Kombinationsgeräte PET/CT und SPECT/CT eine rasche Verbreitung
fanden und finden.
Die Kombination von PET bzw. SPECT mit dem CT ist messtechnisch ideal: Die nuklearmedizinisch
sensitiv und spezifisch gewonnene Funktionsinformation wird mit der anatomische Information
der hochaufgelösten CT-Bilder kombiniert. Die CT-Untersuchung erfolgt schnell und
kostengünstig.
Trotz der sehr großen Erfolge des PET/CT wird intensiv an der Entwicklung einer Kombination
von PET mit der MRT gearbeitet. In der herkömmlichen Technik sind die Geräte allerdings
nicht kombinierbar, da die PET-Detektoren, nicht Magnetfeld-tauglich sind. Dieses
Problem ist mit einer neuen Detektorgeneration grundsätzlich gelöst. Ziel einer PET/MRT
– Kombination ist die völlige räumliche Integration der beiden Messgeräte. In der
Folge sind dann wirklich zeitgleiche Untersuchungen mit PET und MRT möglich, wodurch
eine Reihe von Fehlerquellen der PET/CT entfallen. Weitere Vorteile sind die höhere
Weichteilauflösung der MRT und die Vermeidung der Röntgenstrahlung der CT. Nachteilig
ist – zumindest derzeit – der geringere Tunneldurchmesser eines PET/MRT, die längere
Untersuchungszeit und die deutlich höheren Kosten. Die Durchführung der Schwächungs-
und Scatterkorrektur der PET-Bilder ist unter Verwendung von MRT Bildern komplex und
noch nicht abschließend gelöst. Auch die Strahlentherapieplanung lässt sich nicht
trivial vom PET/CT auf das PET/MRT verlagern.
Aus der heutigen Sicht sind noch einige grundsätzliche technisch/physikalische Aspekte
zu lösen, bevor die PET/MRT flächendeckend eingeführt werden kann.
Lernziele:
PET/CT Artefakte; PET/MRT technisch/physikalische Grundlagen
medizinische Wertigkeit von Hybridgeräten
Korrespondierender Autor: Bockisch A
Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Hufelandstraße 55, 45122 Essen
E-Mail: andreas.bockisch@uni-essen.de