Ziele: Der Einsatz der laparoskopischen Leberchirurgie wird durch den Verlust des unmittelbar
manuellen Zugangs, die eingeschränkte Visualisierung und das komplexe chirurgische
Vorgehen limitiert. Die Durchführung der minimalinvasiven Leberresektion im offenen
MRT könnte die beschriebenen Nachteile dank kontinuierlicher intraoperativer Bildgebung
ausgleichen. Hierzu ist die Entwicklung MRT-tauglicher Instrumente Voraussetzung,
da das klassische Instrumentarium aufgrund seiner ferromagnetischen und elektromagnetischen
Eigenschaften ungeeignet ist. Als Alternative zu den konventionellen Dissektionsinstrumenten
empfiehlt sich die Verwendung der Lasertechnik aufgrund ihrer artefaktfreien und sicheren
Darstellung im MRT. Zur Etablierung dieser Methode wurden verschiedene Lasertechniken
am Schweinemodell evaluiert. Wesentliche Fragestellungen waren Unterschiede im Bereich
der Dissektionsgeschwindigkeit, Nekrosezonenbildung und der Artefaktentwicklung in
Abhängigkeit der Instrumente und ihrer Materialien. Methode: An einer Serie von 8 Schweinen kamen für die Resektion des links lateralen Leberlappens
zwei Nd: YAG Laser mit 1064nm und 1320nm zum Einsatz. Die Verwendeten Instrumente
wurden im Sinne eines Vorversuches für die Offene MRT bezüglich ihrer ferromagnetischen
Eigenschaften und der bildgebenden Artefakte an einem konventionellen 1,5 Tesla MRT
evaluiert. Ergebnis: Eine Leberdissektion war mit den genannten Techniken in allen Fällen durchführbar.
Die Dauer der Parenchymdissektion im Sinne einer Hemihepatektomie links betrug im
median 14min (SD 11–19min). Die Lichtmikroskopie zeigte einen Nekroserand von durchschnittlich
7mm mit einem kompletten Verschluss von Lebervenen bis zu 3mm Durchmesser. Für die
Parenchymdissektion erwies sich der Nd: YAG Laser mit 1064nm und 60W in der non contact
Technik bezüglich der Geschwindigkeit und der Koagulation von Blutgefäßen als vorteilhaft.
Als Limitation zeigte sich eine verstärkte Rauchentwicklung. Das verwendete Instrumentarium
war in allen Fällen MRT sicher, jedoch zum Teil mit ausgeprägter Artefaktbildung behaftet.
Schlussfolgerung: Die Leberresektion mittels Lasertechnik ist eine Alternative zu den etablierten Dissektionstechniken
und eignet sich besonders für den Einsatz im offenen MRT. In weiteren Schritten soll
mittels dieses Verfahrens eine minimalinvasive Chirurgie unter kontinuierlicher magnetresonanztomographischer
Bildgebung ermöglicht werden. Hierzu ist jedoch eine Weiterentwicklung des bestehenden
Instrumentariums zur Reduktion von Bildartefakten notwendig.
Korrespondierender Autor: Chopra SS
Charité Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie,
Augustenburgerplatz 1, 13353 Berlin
E-Mail: sascha.chopra@charite.de
Offenes MRT - Leberresektion - Laparoskopie - Nd: YAG Laser