Rofo 2008; 180 - VO_401_8
DOI: 10.1055/s-2008-1073778

Vergleich von Methoden zur Kalibration und Qualitätssicherung bei radiologischen Befundungsmonitoren

S Ruggiero 1, S Shazi 1, SO Schönberg 1, K Lederle 1, G Weisser 2
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Mannheim
  • 2Edingen

Ziele: Als Prüfmittel zur Abnahme- und Konstanzprüfung von radiologischen Befundungsmonitoren sind nach DIN6868–57 nur bauartlich näher definierte Abstandslumimeter zugelassen. Diese Abstandmessungen ermöglichen eine kombinierte quantitative Messung von reflektiertem und emittiertem Licht in Betrachtungsabstand, erfordern jedoch relativ teure Spezial-Messgeräte. Ziel dieser Studie war es, die Aussagekraft separater Messungen von Umgebungsleuchtdichte und emittierter Leuchtdichte mittels kostengünstiger, handelsüblicher Aufsatzcolorimeter zu untersuchen. Methode: Drei kalibrierte, unterschiedlich Messgeräte wurden verwendet, eines davon als Aufsatzcolorimeter ausgeführt. Mehr als 30 Monitore unterschiedlicher Hersteller und Bauart (Farb-/Graustufen-Flachbildschirme, glänzende und mattierte Notebook-Displays, 8- und 10bit-Geräte) wurden auf eine DICOM-Kennlinie kalibriert. Anschließend wurden Leuchtdichte, Kontrast und Homogenität sowie die Wiedergabekennlinie unter kontrollierten Bedingungen bei unterschiedlicher Umgebungsleuchtdichte gemessen. Ergebnis: Unter den kontrolliert variierten Umgebungslichtbedingungen zeigten die Ergebnisse von Aufsatz- und Abstands-Messgeräten konstante Abweichungen voneinander.

Bei allen getesteten Monitoren war es möglich, eine Software-Kalibrierung der Kennlinie nach DICOM-Standard durchzuführen. Schlussfolgerung: Unter Beachtung der Umgebungsbedingungen ist es möglich, aus den Messergebnissen eines vergleichsweise kostengünstigen Aufsatzcolorimeters auf die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte bei den Abnahme- und Konstantprüfungen zu schließen.

Zudem konnte gezeigt werden, dass auch sogenannte Consumer-Monitore nach entsprechender Kalibrierung für die Befundung geeignet sein können.

Korrespondierender Autor: Ruggiero S

Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

E-Mail: stephan.ruggiero@rad.ma.uni-heidelberg.de