Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2008; 40(2): 7
DOI: 10.1055/s-2008-1076851
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Editorial

S. Ruf1
  • 1Poliklinik für Kieferorthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. Juli 2008 (online)

Die kieferorthopädische Frühbehandlung ist in den vergangenen Jahren, vor allem vor dem Hintergrund einer geforderten höheren Evidenzbasierung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit zahnmedizinischer Maßnahmen, Mittelpunkt kritischer Diskussionen gewesen. Glaubt man den Aussagen der hochgeschätzten – oder vielleicht überschätzten – randomisierten klinischen Studien (RCT), so scheint die kieferorthopädische Frühbehandlung ein Fall von gestern zu sein. Jedoch spiegeln auch RCTs trotz des wissenschaftlich „perfekten” Designs nicht immer die Wahrheit wider, da das Erfahrungsniveau der Behandler hinsichtlich der angewendeten und verglichenen Behandlungsmethoden häufig nicht dasselbe ist.

Die neueren wissenschaftlichen Ergebnisse bestätigen, dass eine kieferorthopädische Frühbehandlung in indizierten Fällen nach wie vor als äußerst sinnvoll und gewinnbringend für den Patienten zu erachten ist. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, ein neues IOK-Heft mit dem Themenschwerpunkt Frühbehandlung herauszubringen.

Im ersten Artikel dieses Heftes von Grabowski und Stahl erfahren Sie mehr über die Erkennung des „kieferorthopädischen Risikokindes”. Einen aktuellen Überblick über die kieferorthopädische Frühbehandlung im Zeitalter der präventionsorientierten Zahnheilkunde gibt Ihnen der zweite Artikel von Kahl-Nieke. Die Artikel von Berger et al. und Cozzani et al. liefern Ihnen aktuelle Informationen zur Frühbehandlung bei Klasse-III-Fällen bzw. Fällen mit transversalen Diskrepanzen. Ferner enthält das vorliegende Heft einen Fallbericht über einer Frühbehandlung im Milchgebiss von Wendl et al. In zwei weiteren Fallberichten stellen Ihnen Morton und von Bremen eine Frühbehandlung mit außergewöhnlichem Lösungsansatz für Nichtanlagen und einen Traumafall vor. Abschließend finden Sie eine Zusammenstellung der Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, die Ihnen eine Zusammenfassung des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes zum Thema Frühbehandlung bieten und Ihnen bei der therapeutischen Entscheidungsfindung und Diskussion mit Patienten / Eltern behilflich sein sollen. Die jeweils aktuellen Versionen dieser Stellungnahmen können Sie kostenfrei unter www.dgkfo.de bzw. www.dgzmk.de herunterladen.

Sabine Ruf

Prof. Dr. S. Ruf

Poliklinik für Kieferorthopädie · Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde · Justus-Liebig-Universität Gießen

35392 Gießen

Telefon: +49 / 6 41 / 9 94 61 21

Fax: +49 / 6 41 / 9 94 61 19

eMail: sabine.ruf@dentist.med.uni-giessen.de

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