Hintergrund: Bei Autoimmunhepatitis sind Prednisolon (PRD) und Azathioprin (AZA) die Therapie
der Wahl. Bei den Patienten, die unter der Standardtherapie einen Rückfall entwickeln,
wird Mycophenolate mofetil (MMF) als eine Therapieoption diskutiert. Die Datenlage
erlaubt aber noch keine abschließende Beurteilung dieser Therapie.
Ziel: war die Untersuchung der Wirksamkeit und Zuverlässigkeit von MMF bei Patienten mit
autoimmunen Lebererkrankungen, die auf die Standardtherapie nicht ansprachen oder
nach einer biochemischen Remission einen Rückfall entwickelten.
Patienten: Zwischen 2004 und 2007, von 250 Patienten wurden 22 [F:M=17:5; Mittleres Alter: 42
Jahre; (AIH, n=15), (PBC, n=2) und Überlappungssyndrome (OLS, n=5)] mit MMF (CellCept)
mit einer Tagesdosis von 2000mg, initial immer in einer Kombination mit PRD oder Budesonid
über einen Zeitraum von durchschnittlich 283 Tagen (14–1022 Tagen) behandelt.
Ergebnisse: Bei 15 (68%) Patienten konnte eine partielle oder eine komplette biochemische Remission
[ALAT: von 6,33 auf 0,72 mmol/s.l (Ref.: 0,15–0,60); AP: von 2,9 auf 1,6 mmol/s.l
(Ref.: 0,6–2,10)] häufig mit einer klinischen Remission gezeigt werden. Die Leberzirrhose
hatte keinen Einfluss auf das Ansprechen auf MMF. Die Therapie musste bei 7 Patienten
[F:M=6:1; AIH (n=6) und OLS (n=1)] nach einer Behandlungszeit von 103 Tagen (31–340
Tage) wegen Nichtansprechen (n=4, 18%) oder aufgrund schwerer Nebenwirkungen (n=3,
14%) wie periphere Neuropathie oder Durchfälle mit abdominellen Schmerzen frühzeitig
beendet werden.
Schlussfolgerung: Mycophenol mofetil war wirksam bei etwa 2/3 der Patienten in unserem Kollektiv. Klinisch
relevante Nebenwirkungen führten häufig zu einem Therapieabbruch.