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DOI: 10.1055/s-2008-1081546
Maligne Anastomosenstenose acht Jahre nach Ileozökalresektion wegen eines M. Crohn
Einleitung: Nicht nur die Colitis ulcerosa, sondern auch der M. Crohn (MC) hat ein erhöhtes relatives Risiko für das Auftreten von intestinalen Karzinomen (1). Jedoch stellen Dünndarmkarzinome seltene Komplikationen im langjährigen Verlauf eines MC dar und bedeuten meist eine sehr ungünstige Prognose (2, 3). Wir berichten einen Patienten mit Ileumkarzinom, der seit über zwei Jahren rezidivfrei ist.
Fallbericht: Bei einem jetzt 51-jährigen Pat. wurde 1985 ein MC diagnostiziert.
Aufgrund eines entzündlichen Konglomerattumors mit ileozökaler Fistel erfolgte 1998 eine Ileozökalresektion. Zwei Jahre später wurde der Pat. wieder mit einem Ulkus und einer Stenose an der Anastomose symptomatisch, es wurde daher eine Therapie mit Azathioprin eingeleitet. Letztlich war im Februar 2006 wegen zunehmender Bauchschmerzen und einer endoskopisch nicht passierbaren Stenose eine neuerliche Resektion notwendig. Histologisch zeigte sich überraschenderweise ein monozellulär verschleimendes Adenokarzinom mit partiell neuroendokriner Differenzierung des neoterminalen Ileums, somit wurde in einem Zweiteingriff eine Hemikolektomie rechts nach onkologischen Kriterien durchgeführt. Das Tumorstadium wurde als G3 T3 N1 M0 eingestuft. Postoperativ erfolgte von März bis August 2006 eine adjuvante Chemotherapie nach dem Douillard-Schema. Die Nachkontrollen ergaben bis April 2008 keinen Hinweis für ein Rezidiv der malignen Erkrankung. Der MC war zuletzt unter Budesonid akzeptabel kontrolliert, von einer immunsuppressiven Therapie wurde wegen des Karzinoms Abstand genommen.
Diskussion: Bemerkenswert ist bei diesem Pat. das Auftreten eines stenosierenden Dünndarmkarzinoms unmittelbar an der Anastomose, 21 Jahre nach Diagnose eines MC und acht Jahre nach Ileozökalresektion. Ein Dünndarmkarzinom bei MC ist meist mit einer sehr ungünstigen Prognose assoziiert, der berichtete Pat. ist erfreulicherweise seit über zwei Jahren rezidivfrei. Offen bleibt das weitere therapeutische Vorgehen bei chronisch aktivem Verlauf des MC.
Literatur: (1) Canavan et al., Aliment Pharmacol Ther 2006;23:1097–1104
(2) Dossett et al., Am Surg 2007;73:1181–1187
(3) Kronberger et al., World J Gastroenterol 2006;12:1317–1320