Pneumologie 2009; 63 - A7
DOI: 10.1055/s-2009-1242147

Bedeutung der Lungenfunktion in der Praxis zur DD an einem Fallbeispiel eines NHL mit Primärmanifestation in der Trachea bei einem 16-jährigen jungen Mann

G Eckhardt 1, R Deckelmann 1
  • 1ÜBAG MVZ Dr. med. Deckelmann/Dr.Eckhardt Leipzig/Delitzsch

Es wird der Fall eines 16-jährigen Patienten präsentiert, der bei der Erstvorstellung bei bekanntem exogen-allergischem Asthma bronchiale (Sensibilisierung gegen Gräser-/Roggenpollen) über massive Luftnot klagte.

Bei der klinischen Untersuchung war ausgeprägtes Giemen und Brummen über den Lungen auskultierbar. Die Röntgenuntersuchung der Thoraxorgane war unauffällig. Lungenfunktionell war eine schwere gemischtförmige Ventilationsstörung nachweisbar.

Bei der Formanalyse der Fluss-Volumen-Kurve konnte eine Trachealstenose erkannt werden. Es erfolgte die stationäre Einweisung, obwohl alle anderen anamnestischen und klinischen Daten eher auf eine Asthmaexazerbation deuten.

In der thorakalen CT und bronchoskopisch wurde in der distalen Trachea ein Tumor, der die Trachea fast vollständig verlegte, nachgewiesen. Die histologische Diagnose zeigte ein extramedulläres anaplastisches Plasmocytom der Trachea.

Der Fall belegt, dass eine subtile lungenfunktionelle Diagnostik richtungsweisend sein kann und gerade bei bekannter Grunderkrankung – bei unserem Patienten einem Asthma bronchiale – vor einer Fehlinterpretation des klinischen Befunds schützen kann.