Pneumologie 2009; 63 - A14
DOI: 10.1055/s-2009-1242164

Nasale „High-flow“-Sauerstoffzufuhr – Eine Alternative bei respiratorischer Insuffizienz? Erste Fallbeispiele

MV Malfertheiner 1, H Bönigk 1, L Hundack 1, J Schreiber 2
  • 1Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Otto von Guericke Universität Magdeburg
  • 2Fachbereich für Pneumologie der Otto von Guericke Universität Magdeburg

In der Behandlung der respiratorischen Insuffizienz hat sich in den vergangenen 20 Jahren die nicht invasive Beatmung (NIV) neben der invasiven Beatmung als wesentliche Therapieoption durchgesetzt. Die Grenzen der NIV Maskenbeatmung liegen beim Einsatz bei bewusstseinseingeschränkten Patienten, gestörtem Atemantrieb oder besonders schweren Fällen respiratorischer Insuffizienz, hier ist weiterhin eine invasive Beatmung notwendig. Weitere Limitationen der NIV liegen in der Toleranz durch den Patienten, Unvermögen zur Nahrungsaufnahme während der Beatmung und häufig auftretenden Druckstellen durch die Masken.

Wir haben erste Erfahrungen mit dem Einsatz einer neuen Form der Therapie mittels einer nasalen „High-flow“-Therapie gesammelt, welche sich durch eine deutlich bessere Toleranz durch die Patienten auszeichnet. Von uns verwendet wurde das OPTIFLOW High-Flow-Gerät (Fisher & Paykel Healthcare), welches die Zufuhr von befeuchteter und angewärmter Luft mit hoher Flussrate von bis zu 55 Liter pro Minute, das auf 37 Grad Celsius erwärmt und auf 44 mg H2O/l befeuchtet wurde, ermöglicht. Die Sauerstoffkonzentration, welche dem Patienten zugeführt wird, ist frei einstellbar. Zur Applikation wird eine weiche Nasenbrille verwendet.

Es werden anhand von zwei Patienten die Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile dieser neuen Form der NIV darstellen. In beiden Fällen handelt es sich um Patienten mit respiratorischer Insuffizienz und erheblicher Dyspnoe, bei welchen eine reine O2-Gabe über eine Nasensonde nicht ausreichte und eine BiPAP-Maskenbeatmung nötig war. Eine suffiziente Oxygenierung wurde sowohl mittels Maskenbeatmung, als auch unter der nasalen „High-flow“-Therapie erreicht. Der Unterschied bestand in einer besseren Akzeptanz durch die Patienten unter der „High-flow“-Therapie, da Kommunikation als auch Nahrungsaufnahme hierunter möglich sind.

Wir sehen die „High-flow“-Therapie als wertvolle Ergänzung der Therapieoptionen, welche bei geeigneten respiratorisch kompromittierten Patienten eine bessere Lebensqualität ermöglichen kann.