Pneumologie 2009; 63 - A22
DOI: 10.1055/s-2009-1242172

Zytologisch-klinische Diagnostik von Pleuraergüssen in der Praxis 1993 bis 2008

U Steffen 1, A Korsch 1, M Berkefeld 1
  • 1Pneumologische Gemeinschaftspraxis, Wolfsburg

Einleitung: Die Praxis behandelt jährlich 120–170 neue Patienten mit Pleuraergüssen. Die Erfahrungen, Methoden und Ergebnisse werden zusammengefasst.

Methoden: Standardmäßig werden konventionelles Röntgen, Sonografie von Thorax, Abdomen, „small parts“ und (wenn erforderlich) Duplex-Sonographie der Venen, Probepunktion, eigene zytologische, pH-Metrie, bakteriologische und klinisch-chemische Untersuchungen durchgeführt. (In Nachbarpraxen auch radiologische Schnittbildverfahren und Echokardiographie, ggf. Linksherz-Katheter).

Ergebnisse: Über 3000 Pleurapunktionen (von mehr als 1600 Erkrankten) wurden im Berichtszeitraum durchgeführt. Davon waren 52% malignitätsbedingt (sekundär-maligne oder paramaligne). Ursächlich machten Bronchuskarzinome den Hauptanteil (ca. 45%) nach metastasierten Mammakarzinomen (ca. 35%) aus. Den Rest von nur ca. 20% bildeten alle anderen Primär-Lokalisationen maligner Erkrankungen.

Bei den benignen Pleuraergüssen (48%) führt ursächlich die Herzinsuffizienz, gefolgt von unspezifischen Pleuritiden (einschließlich Empyemen), der tuberkulösen Pleuritis und seltenen Ursachen.

Diskussion: Es wird über Erfahrungen der Pleura-Erguss-Diagnostik in der Praxis berichtet.

Im Ergebnis ist festzustellen, dass unsere Methodik in der weit überwiegenden Zahl der Fälle zielführend ist und eine Therapie in den meisten Fällen ambulant möglich macht.

Neuere Diagnostikmethoden wie Troponin-, BNP- und D-Dimere-Schnelltests, Angio-CT bereichern die Diagnostik und schließen (bei umsichtigem Gebrauch) Lücken.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Kardiologen wird wichtiger.