Zusammenfassung
Appositionsthromben sind mit einer Prävalenz von 0,2–6% eine nicht seltene Komplikation
nach endovenösen Katheterverfahren. Mögliche Risikofaktoren wurden bislang noch nicht
ausreichend untersucht, außerdem fehlen Standards für eine angemessene Prophylaxe
und ein einheitliches Therapieschema. Wir haben eine retrospektive Analyse von 2015–2017
bezüglich der Prävalenz sowie möglicher Risikofaktoren für das Auftreten eines Appositionsthrombus
nach endovenösen Verfahren im Venenzentrum Freiburg durchgeführt. Die in der Literatur
beschriebenen Risikofaktoren wie, Gefäßdurchmesser> 7,5mm, simultane Miniphlebektomien
sowie ein erhöhter BMI konnten nicht verifiziert werden. Die Stadieneinteilung und
die Bezeichnungen des Appositionsthrombus im internationalen Gebrauch wie EHIT (endovenöse
hitzeinduzierte Thrombose) und PASTE (post ablation superficial thrombus extension)
sind irreführend, da diese Komplikation auch bei nicht-thermischen Verfahren auftreten
kann und es sich um eine Thrombusextension ins tiefe Venensystem handelt. Daher empfehlen
wir die modifizierte Bezeichnung PATE (post ablation thrombus extension). Ein PATE
0 entspricht einem planen Verschluss und ist somit ein Therapieerfolg. PATE I beschreibt
eine Thrombusextension mit Einengung des Lumens der tiefen Vene bis zu 25%, PATE II
bis 50% und PATE III >50%. Eine therapeutische Antikoagulation empfehlen die Autoren
ab PATE II mit einer Dauer bis zum Verschwinden des Appositionsthrombus.
Schlüsselwörter
Appositionsthrombus - EHIT - PASTE - PATE - endovenöse Therapie - Varikosis - Thrombose
- Laser - RFA - Radiofrequenz