Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen in der Schlafmedizin
Aktuelle große wissenschaftliche Querschnittstudien (Hypnolaus) zeigen eine hohe Verbreitung
von
schlafbezogenen Atmungsstörungen in der Allgemeinbevölkerung. Insbesondere bei Männern
findet
sich bei fast 50 % ein AHI > 15. Somit erlaubt allein die Bestimmung des AHIs keine
sichere
Zuordnung einer Atmungsstörung zu einer behandlungspflichtigen Erkrankung. Die Entscheidung,
ob
eine nächtliche Atmungsstörung eine behandlungspflichtige Erkrankung darstellt, erfordert
die
holistische Betrachtung des Patienten: Das Ausmaß von Komorbiditäten, die Familienanamnese
und
das Ausmaß der Beeinträchtigung am Tage müssen in diese Betrachtungen einfließen.
Letztlich kann
dies nur der Schlafmediziner vornehmen, keinesfalls können diese Entscheidungen von
einem
Homecare-Provider getroffen werden. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass eine
Diagnostik
und Behandlung zunehmend durch einen erfahrenen Schlafmediziner auch ohne Polysomnografie
mit
guter Qualität erfolgen kann. Dies wird neue Herausforderungen mit sich bringen, die
Sektion
wird sich aktiv in die Gestaltung der Versorgungsstrukturen einbringen. Eine ungerichtete
CPAP-Therapie bei Patienten mit geringer Tagessymptomatik mit nachfolgender geringer
CPAP-Akzeptanz verbessert die Prognose der Patienten nicht (SAVE-Studie).
Praktische Patienten-Versorgung
Der ökonomische Druck in der Schlafmedizin hat sich weiter erheblich verstärkt. Infolge
der Ausschreibungen ist es teilweise zu relevanten Qualitätseinbrüchen gekommen. Es
drohen weitere Verschlechterungen in der Versorgung mit den notwendigen medizinischen
Hilfsmitteln wie CPAP-Geräte und Masken. Teilweise wird den Patienten bereits eine
Standardmaske angeboten, wenn diese nicht passt und drückt, bleibt nur die Möglichkeit
einer Zuzahlung.
Publikationen Pneumologie
In der Pneumologie sind im vergangenen Jahr 3 Artikel aus der Sektion erschienen.
Eine Fortsetzung der Publikationen ist in Planung.
Sektionsjahres-Tagung (SNAK)
Das Sektionstreffen fand in diesem Jahr am 2./3. Februar 2018 in Wiesbaden (Organisation
Prof. Schulz und Prof. Hirche) statt. Der Zuspruch war nicht so intensiv wie in den
Jahren zuvor, die Ursachen wurden diskutiert. Im nächsten Jahr wird das Treffen in
München in der Zeit vom 1. 2. bis 2. 2. 2019 durch Herrn Prof. Netzer ausgerichtet.
Im Rahmen dieser Sitzung wird die Terminfrage mit einer möglichen Verlegung der Tagung
in die Sommermonate diskutiert.
Jahreskongress (DGP)
Die Symposien sind sehr gut besucht gewesen. Der PG-Kurs hat erstmals mit praktischen
Elementen (PSG-Auswertung) stattgefunden. Dieses Format soll weiterentwickelt werden.
Die Frühseminare sollen weiter angeboten werden. Die Sektion wird auch zukünftig wohl
4 Symposien anbieten können.
PD Dr. Georg Nilius, Hagen-Ambrock