Kolleginnen und Kollegen aus der Unfallchirurgie beschäftigten sich mit neuen Entwicklungen
im Bereich der Versorgung älterer Patienten nach Knochenbrüchen. Die wissenschaftlichen
Leiter des AO-Symposiums, Prof. Dr. Jochen Blum vom Klinikum Worms und Prof. Dr. Paul
A. Grützner von der BG-Klinik Ludwigshafen, organisieren diese Tagung in Kooperation
bei jährlichen Themen- und Ortswechsel zwischen den Standorten Worms und Ludwigshafen.
Abb. 1 Der wissenschaftlichen Leiter des AO-Symposiums, Prof. Dr. Jochen Blum bei der Begrüßung
der Teilnehmer und Einführung in das Thema „Alterstraumatologie“.(© Prof. Jochen Blum)
Besonderheit in diesem Jahr war, dass neben den unfallchirurgischen Fachleuten auch
2 Chefärztinnen aus dem Bereich der Geriatrie zu Vorträgen und Diskussion geladen
waren. Die Chefärztin der Geriatrie am Klinikum Worms, Frau Dr. Buchwald, berichtete
sowohl, was die Geriatrie für die betagten unfallchirurgischen Patienten nach der
operativen Phase beitragen kann, als auch was sie von den Unfallchirurgen an kooperativen
Abläufen verlangt, um die gemeinsame Behandlung in Bereich der Alterstraumatologie
zu optimieren. Die zunehmende Steigerung unserer Lebenserwartung erfordert neue Konzepte
in der medizinischen wie auch sozialen Betreuung unserer älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen,
die vor einigen Jahren noch nicht derart im Mittelpunkt standen.
Abb. 2 Prof. Dr. med. Steffen Ruchholtz erläutert die aktuellen Konzepte zu Schenkelhalsfrakturen
und proximalen Femurfrakturen im hohen Alter.(© Prof. Jochen Blum)
Vonseiten der AO wurden einerseits neue chirurgische Implantate und Operationstechniken
entwickelt, aber andererseits wurde die altersgerechte medizinische Betreuung dieser
wachsenden Patientengruppe verbessert, die deren Begleiterkrankungen, reduzierte Mobilität,
aber auch deren soziale Besonderheiten berücksichtigt, wo ältere Menschen zunehmend
entweder alleine zu Hause leben, oft auch einen pflegebedürftigen Ehepartner mitbetreuen,
oder auch nähere Angehörige weit weg wohnen. Frau Dr. med. Christiane Lenke, Geriatrische
Leiterin der Alterstraumatologie der BG-Unfallklinik Ludwigshafen, stellte das dortige
Konzept „LUISA – Ludwigshafener interdisziplinäres Zentrum für Alterstraumatologie“
vor. Dies ergänzte das klassische AO-Symposiums-Konzept wissenschaftlicher Vorträge,
Diskussionsrunden und praktischer Workshops im Bereich der Osteosynthese in besonderer
Weise und die Gespräche zwischen Traumatologen und Geriatern waren entsprechend lebhaft.
Abb. 3 Die beiden Chefärztinnen aus dem Bereich der Geriatrie, Frau Dr. Buchwald (Klinikum
Worms) und Frau Dr. Lenke (BG-Unfallklinik Ludwigshafen).(© Prof. Jochen Blum)
Im Mittelpunkt der Workshops standen die zementaugmentierten geriatrischen Implantate,
wie PHILOS und PFN-A, die Vorträge stellten je nach Körperregion die Besonderheiten
altersbezogener Verletzungsarten wie auch Versorgungstechniken heraus. Gerade auch
die neuen Beckenklassifikationen unter alterstraumatologischen Gesichtspunkten, präsentiert
durch Prof. Dr. Dr. Pol Rommens, fanden besonderes Interesse.
Die wissenschaftlichen Leiter und Referenten waren von der hohen Beteiligung wie auch
vom hohen Niveau der wissenschaftlichen Vorträge und Diskussionen begeistert. Die
Resonanz der Teilnehmer waren sehr gut, allerdings wurde doch vermehrt die Bitte geäußert,
die Diskussionszeit noch großzügiger einzuplanen, was im nächsten Jahr sicher gerne
Berücksichtigung finden wird, denn die AO-Symposien leben vom offenen Gespräch und
Austausch.
Prof. Jochen Blum, Worms
E-Mail: jochen.blum@klinikum-worms.de