Am 17. Mai 2018 wird Prof. Dr. Thomas J. Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, 60 Jahre
alt.
Prof. Vogl wurde in München geboren und studierte nach dem Abitur von 1976 bis 1982
Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er auch 1983 promovierte.
Anschließend arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Radiologischen
Klinik im Klinikum Großhadern (Direktor: Prof. Dr. Lissner). Im Jahr 1988 erfolgte
ein Forschungsaufenthalt am Massachusetts-General-Hospital Boston (Leitung: Prof.
Dr. Juan Taveras). Im Jahr 1989 erhielt er die Anerkennung als Arzt für Radiologie
mit Fachkunde Strahlentherapie, im Jahr 1992 die Anerkennung für Nuklearmedizin und
in den Jahren 1992 und 1996 die für Neuroradiologie. Im Jahr 1993 folgte die Habilitation
und er nahm den Ruf für eine C3-Professur für allgemeine Radiologie an der Charité
Berlin an und wurde zum leitenden Oberarzt am Universitätsklinikum Rudolf Virchow
ernannt (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. R. Felix).
Prof. Dr. Thomas J. Vogl
Der klinische und wissenschaftliche Schwerpunkt von Prof. Vogl liegt in der Diagnostik
und interventionellen Therapie tumoröser Erkrankungen. Insbesondere in der lokalen
Therapie hepatischer Neoplasien hat er sich einen internationalen Ruf aufgebaut. Hier
ist die von ihm patentierte laserinduzierte Thermotherapie (LITT) zu erwähnen. Durch
seinen Einsatz konnte insbesondere die thermische Ablation von hepatozellulären Karzinomen
und Lebermetastasen als kurative Option bei inoperablen Befunden etabliert werden.
Hierfür wurde ihm 1994 der Marie-Curie-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft verliehen.
Seine Erfahrungen konnte er in neue Ablationsverfahren und auf unterschiedliche Tumorlokalisationen
einbringen, sodass diese Verfahren auch heute noch einer großen Patientengruppe als
alternative, schonende und minimalinvasive Therapie angeboten werden können.
Im Jahr 1998 folgte er einem C4-Ruf als Professor für allgemeine Röntgendiagnostik
an die Frankfurter Goethe-Universität. Dort konnte er mit seinem Team die Abteilung
prägen und seinen Schwerpunkt in den neuen Abteilungsnamen einbringen: „Institut für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie“.
Darüber hinaus ist die Bildgebung der Kopf-Hals-Region, und insbesondere die Detektion
von HNO-Tumoren, ein wichtiger Fokus von Prof. Vogl sowie des Instituts. Ein weiterer
Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Verfeinerung diagnostischer Möglichkeiten mit
den modernsten Geräten der Schnittbildverfahren. Neben interventionellen Biopsieverfahren
im CT und MRT werden auch funktionelle Darstellungen erprobt und weiterentwickelt
– wie die dynamische Bildgebung des Kiefergelenks oder des schlagenden Herzens.
Prof. Vogl hat die Radiologie stets als interdisziplinäres Fach verstanden. Daraus
resultiert auch der enge Kontakt mit den klinischen Partnern. Dies zeigt sich in der
Fülle der gemeinsamen Bilddemonstrationen, von denen z. B. die Allgemeinchirurgie
und HNO-Bildgebung bis heute persönlich von ihm übernommen werden.
Seine Tätigkeit als stellvertretender ärztlicher Direktor des Klinikums der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
Frankfurt in den Jahren 2005 bis 2011 gab ihm die Möglichkeit, unterschiedliche Kooperationen
zu planen und interdisziplinäre Projekte zu verwirklichen.
So konnten enge Kooperationen mit den Zentren der Inneren Medizin, der Chirurgie,
HNO, Dermatologie, Augenheilkunde, Rechtsmedizin und auswärtigen Krankenhäusern eingegangen
bzw. ausgebaut werden, die zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen Beiträgen und
Veröffentlichungen geführt haben und letztendlich im Zeitraum von 20 Jahren insgesamt
21 Mitarbeitern die Möglichkeit zu einer Habilitation gegeben haben.
Ein wichtiges Anliegen war es für Prof. Vogl auch immer, die Radiologie als klinisches
Fach in der Öffentlichkeit darzustellen. Er agiert regelmäßig als Interviewpartner
für Radio- oder Fernsehsender, zuletzt zum Thema „Gadoliniumablagerungen im Gehirn“.
Häufig finden sich am Institut Kamerateams von Fernsehsendern ein, welche über neue
Therapieverfahren berichten oder Patienten bei einer Behandlung begleiten.
Die Atmosphäre an seinem Institut ist geprägt durch einen kollegialen, stets vermittelnden
Arbeitsstil. Die Begeisterung für das Fach ist ihm jeden Tag aufs Neue anzumerken
– selbst weit vor 6 Uhr morgens zu seinem Arbeitsbeginn. Zudem ist hier auch seine
außerordentliche Förderung von jungen Kollegen zu nennen, die er stets für die Forschung
motivieren kann und denen er auch früh Verantwortung übergibt. Er sucht und findet
in jedem Mitarbeiter „das Leuchten in den Augen“ für das Fach Radiologie.
Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute zu seinem Geburtstag!
Dr. med. Julian L. Wichmann, Frankfurt/Main
Prof. Dr. med. Katrin Eichler, Frankfurt/Main
Prof. Dott. Univ. Pisa med. Volkmar Jacobi, Frankfurt/Main