Keine Therapie:
Silicagel, Knicklicht, Kühlakkuflüssigkeit, feste
Grillanzünder, Quecksilberfieberthermometer (bis 10 ml orale
Aufnahme), Energiesparlampe (bis zu 10 zerplatzte
Leuchtstoffröhren)
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Kosmetika/Reinigungsmittel
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Tensidhaltige Kosmetika, Reinigungsmittel und
Spielwaren
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Shampoo, Duschgel, Seife, Geschirrspülmittel/-Tabs, Klarspüler,
Waschmittel, Seifenblasenflüssigkeit
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>1 g/kgKG (akzidentell nicht zu erwarten)
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Schaumbildung, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen,
Diarrhoe Komplikationen: Aspiration(-spneumonie)
bei Erbrechen
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Dimeticon (Sab simplex®) Simeticon
(Lefax®) Fett/Butter Kohlensäurefreie
Flüssigkeit nach 10–15 Min
Kein Erbrechen induzieren!
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Fetthaltige Kosmetika
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Cremes, Emulsionen, Salben, Lotionen
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>2 g/kgKG
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GI-Symptomatik: Bauchschmerzen, Diarrhoe
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Flüssigkeitszufuhr Symptomatische Therapie
gastrointestinaler Symptome
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Alkoholhaltige Kosmetika
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Parfum, Deo, Rasierwasser
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>0,3 g/kgKG (0,24 ml/kg) 100% Alkohol
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Hypoglykämie
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Fruchtsaft Brot
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Reizende/ätzende Substanzen
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Säuren
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Entkalkerlösung Essigsäure Zitronensäure
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Verätzungsgefahr bei: Essig(-essenz)>25%
oder pH<2
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SH-Reizung, Speichelfluss, (Epi-)glottisödem,
Volumenmangelschock, Dyspnoe, Stridor
Komplikationen:
oropharyngeale/ösophageale/gastrointestinale Verätzungen,
Perforation, Stenosen/Strikturen
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Kein Erbrechen induzieren, keine
Kohle! Sicherheitshalber stationäre Überwachung für
12 h bei Symptomfreiheit und V.a. Ingestion starker Säuren oder
Laugen Inspektion Mund-Rachen-Raum auf
Verätzungen Je nach Symptomatik ggf.
Gastroskopie/Intubation Analgesie, ggf. Corticoide, ggf.
Antibiose
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Laugen
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Rohrreiniger Na-Hypochlorit
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pH>11,5
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Batterie/Knopfzelle
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Lithium-KZ Alkaline KZ Silberoxid-Zink
KZ Nickel-KZ Anm.: Hörgerätebatterie meist<12
mm
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Durchmesser>12 mm Ingestion>1
Batterie Co-Ingestion eines Magneten Potentiell
schwerer Verlauf bei
-
Alter<4 Jahre
-
Lithium-Knopfzellen
-
Durchmesser>20 mm
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Schluckstörungen, unspezifische GI-Symptome/-Verätzungen, Husten, Stridor
Komplikationen: Ösophagusperforation/-striktur,
Mediastinitis, tracheo-ösophageale Fistel, Fistel in Arterie,
Tracheal-Stenose, Tracheomalazie
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Rö-Thorax/Abdomen bei Alter≤12 Jahre oder Batterie->12 mm zur
genauen Lokalisation der Batterie und ggf. endoskopischer
Bergung bei Lage im Ösophagus, Symptomen, Co-Ingestion eines
Magneten oder Ingestion > 1 Batterie, ansonsten:
-
Häusliche Überwachung, Stuhlinspektion,
ballaststoffreiche Kost
-
Rö-Thorax (Hals, Ösophagus) nach 10–14 d bei fehlender
Batterie
-
Endoskopische, ggf. chirurgische Entfernung
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Tabak
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Nikotin, Tabak,
Zigarette
1 Zigarette=10–25 mg Nikotin
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<1 Jahr:
>1/3 Zig.;>1/2 Kippe
1–5 Jahre:
>1/2 Zig.; 1 Kippe
6–12 Jahre:
>3/4 Zig.; 2 Kippen
>12 Jahre:
>1 Zig.; 2 Kippen
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Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Kopfschmerz, Schwindel,
vermehrter Speichel-/Tränenfluss, livide Mundpartie, Zittern,
Tachykardie, Krampfanfall, Blässe, Bewusstseinstrübung bis Koma,
Atemstillstand, Herzrhythmusstörungen Erste Symptome nach
0,5–6 h, 2–4 h, bei schwerer Vergiftung bis zu 3 Tage
anhaltend
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Keine Therapie:
<1 Jahr:<1/3 Zig.;<1/2 Kippe
1–5 Jahre:<1/2 Zig.;<1 Kippe
6–12 Jahre:<3/4 Zig.;<2 Kippen
>12 Jahre:<1 Zig.;<2 Kippen
Kohle + Beobachtung beim Pädiater für 4–6 h:
<1 Jahr:<1/3–3/4 Zig.;<1/2–1 Kippe
1–5 Jahre:<1/2–1 Zig.;<1–2 Kippen
6–12 Jahre:<3/4–1,5 Zig.;<2–3 Kippen
Kohle + Klinik für ≥6 h:
<1 Jahr:<3/4 Zig.;<1 Kippe
1–5 Jahre:<1 Zig.;<2 Kippen >6
Jahre:>1,5 Zig.;>3 Kippen
Symptomatische Therapie:
Diazepam 0,2–0,4 mg/kgKG bei Krampfanfall Atropin
0,01 mg/kgKG bei Bradykardie und cholinerger Symptomatik
(Miosis, Speichelfluss, Diarrhoe)
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Medikamente Analgetika
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Ibuprofen
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>100 mg/kgKG
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Übelkeit, Erbrechen, GI-Blutung, Kopfschmerzen, Tinnitus,
Nystagmus, Krämpfe, tubuläre Nephropathie, metabolische
Azidose
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Aktivkohle Urinalkalisierung: NaBic 8,4% mit
Ziel-Urin-pH 7,5–8,5 Kontrolle Nierenwerte
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Paracetamol
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>150 mg/kgKG Einzeldosis >10 g bei
Patienten>50 kg
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Initialphase (0–24 h):
Übelkeit, Erbrechen, Lethargie
Zwischenphase (24–48 h):
Subjektives Wohlbefinden, Beginn Quickabfall, Transaminasenanstieg
Hepatische Phase (3.–4. d):
Leberzellnekrose mit exzessiver
Transaminasenerhöhung
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Stationäre Aufnahme, Serumspiegelkontrolle 4 h nach Ingestion,
Aktivkohle Kontrolle Leber-/Nierenwerte, Gerinnung
ACC-Schema:
→ Indikation:
-
Serumkonzentration 4 h nach Einnahme>100 mg/l
-
Einzeldosis>150 mg/kgKG bzw.>100 mg/kgKG bei
Risikopatienten
-
Einzeldosis>10 g bei Patienten<50 kg
→ Dosis:
-
150 mg/kgKG in 200 ml Gluc 5% über 15 Min, dann
-
50 mg/kgKG in 500 ml Gluc 5% über 4 h, dann
-
100 mg/kgKG in 1000 ml Gluc 5% über 16 h
→ Alternative (kürzer, weniger NW bei gleicher Effektivität):
→ danach 100 mg/kgKG in Glucose über nochmals 24 h bei:
-
Therapiebeginn>10 h nach Ingestion
-
initialer Paracetamol-Konzentration>500 mg/l
-
Paracetamol-Konzentration>30 mg/l nach 20 h
ACC-Gabe
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ASS
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>75–100 mg/kgKG: niedrigste toxische Dosis bis
120 mg/kg: meist
symptomlos >300–500 mg/kg: schwere
Intoxikation >400–500 mg/kg: letal
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Übelkeit, (blutiges) Erbrechen, Tinnitus, Hörminderung,
Magenschmerzen, Schwindel, Delir, Verwirrtheit, Koma, Krämpfe,
metabolische Azidose, Hyperventilation, Rhabdomyolyse, Nierenversagen
Reye-Syndrom: vmtl. allerg. Reaktion auf Salizylatgabe
bei Viruserkrankung
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Rezidivierende Gabe von Aktivkohle, auch bei
Ingestion>1–2 h Mind. 6 h stationäre ÜW von
(Klein-)Kindern ab Ingestion von 75 mg/kgKG
Urinalkalisierung:
NaBic 8,4%: BE x 0,3 x kg (Ziel-Urin-pH
7,5–8,5) Hämodialyse
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SD-Hormone
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T
4
:>1 mg (z. B. 10 Tbl. à 100 μg)
T
3
:>0,2 mg
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Tachykardie, Hypertonie, Schwitzen, Exsikkose,
Temperaturerhöhung, Diarrhoe, Erregung
Komplikation: Thyreotoxische Krise
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T
4
: <500 μg 500–2000 μg 2000–4000 μg >4000 μg
T
3
: <200 μg >200 μg >500 μg
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Keine Kontrolle HA für 5–7 d Kohle, amb.
ÜW durch HA für 10 d, stationäre Aufnahme und
T3/T4-Bestimmung bei
Symptomen Kohle, T3/4-Bestimmung innerhalb
4–6 h, stationäre ÜW für ≥48 h bei
T4>75 μg/l Keine Kohle, ambulante Kontrolle
beim HA für 3 d Kohle, stationäre ÜW für ≥24 h bzw. bis
zum Abklingen der Symptome
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Vitamin D
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Akut: 200000–600000 IE werden gut vertragen
Chronisch:>4000 IE/d über längere Zeit
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Zeichen der Hyperkalzämie: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe,
Pankreatitis, Schwindel, Kopfschmerz, Nierenschädigung,
röntgenologisch Verkalkungen in Nieren, Lunge, Nebennieren,
Muskeln, Meningen
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>50 000 IE/kg Hyperkalzämie
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Kohle Flüssigkeit Bisphosphonate (z. B. Pamidronate
1 mg/kgKG/d) Evtl. Colestyramin ➙ Unterbrechung des
enterohepatischen Kreislaufes
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Fluorid
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>100 mg Fluorid=
>200 g Kinderzahnpasta bzw.
>65 g Erwachsenen-Zahnpasta
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<4 mg/kgKG: asymptomatisch <8 mg/kgKG: Übelkeit,
Bauchschmerzen, Diarrhoe, Blässe, kühle
Akren 30–60 mg/kgKG: Bewusstseinsstörung bis Koma,
Krampfanfall, Arrhythmie bis Asystolie, Verätzungen
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<4 mg/kgKG <100 mg >100 mg >250 mg
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Keine Reichlich Milch, Ca-Brausetabletten Großzügig
Ca, evtl. auch i.v. Magenspülung innerhalb von
30 Min. Ca-Gabe, Kontrolle Ca, K, Mg, EKG, Gastroskopie
(Verätzungen)
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Pflanzen
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Oxalhaltige
Pflanzen
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Dieffenbachiae Einblatt Aronstab
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SH-Reizung binnen 30 Min bis spätestens 2 h durch
Ca-Oxalatkristalle, Speichelfluss, Heiserkeit, Diarrhoe,
Übelkeit/Erbrechen, kolikartige Bauchschmerzen
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Häusliche Überwachung auf Rötung, Reizung, Bläschenbildung der
Mund-SH, bei fehlendem Auftreten binnen 15 Min keine Therapie
nötig Reichlich Flüssigkeitsgabe Ausgiebige
Augenspülung, Vorstellung beim Augenarzt bei
Augenbeteiligung
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Wolfsmilch-gewächse
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Weihnachtsstern Wunderstrauch
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Haut-/SH-Reizung Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe bei
Ingestion
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Flüssigkeitsgabe Kohle bei Einnahme größerer Mengen
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Glykosidhaltige
Pflanzen
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Herzwirksame Steroidglykoside: Maiglöckchen
Cyanogene Glykoside: Kirschlorbeer Cotoneaster
Spp Bittermandel Aprikosen-/ Pfirsichkern
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Ab ca. 3–5 Beeren Ab ca. 3–5
Früchten Digitaliswirkung erst nach Ingestion extrem
großer Mengen GIT-Symptomatik eher auf Saponinwirkung
zurückzuführen >1 Mandel/kgKG >2 Kerne/d
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Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe Herzrhythmusstörungen bei
größeren Mengen Symptome der
Cyanidvergiftung: Bittermandelgeruch, Schwindel, Dyspnoe,
Kopfschmerzen, Erbrechen, Krampfanfall
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Bis 3 Beeren: keine Ab 3–5 Beeren: Kohle,
Flüssigkeit Ggf. Therapie von Herzrhythmusstörungen oder
GI-Symptomatik Na-Thiosulfat: 50–100 mg/kgKG 10%
Na-Thiosulfat i. v., oder:
4-DMAP: 3–4 mg /kgKG i. v.,
oder: Toluidinblau: 2 mg/kgKG i. v.
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Eibe
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Taxingehalt: Nadeln>Samen NICHT im roten
Samenmantel!
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>3 zerkaute Samen Nadeln: 50–100 g letal
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Mundtrockenheit, Mydriasis, Leber-/ Nierenschäden,
Herzrhythmusstörungen, QRS-Verbreiterung, QT-Verlängerung,
Torsade de pointes, Kammerflimmern
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<3 zerkaute Samen: keine Therapie, reichlich
Flüssigkeitsgabe >3 zerkaute Samen: Kohle
Nadeln: Magenentleerung und Kohle auch Stunden nach
Ingestion sinnvoll, da sie lange im Magen
verweilen, immer Intensivüberwachung Therapie von
Herzrhythmusstörungen (z. B. 4–8 mmol Mg Bolus, dann
12–20 mmol/24 h bei Torsade de pointes)
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