Klijn SL.
et al.
Biologic treatment sequences for plaque psoriasis: a cost-utility analysis based on
10 years of Dutch real-world evidence from BioCAPTURE.
Brit J Dermatol 2018;
178: 1181-1189
Grundlage der Studie waren Daten des niederländischen prospektiven Registers BioCAPTURE
(Continous Assessment of Psoriasis Treatment Use Registry with Biologics). Insgesamt
flossen Daten von 318 Patienten und 1112 Patientenjahren sowie 205 Behandlungsepisoden
mit einem 1. Biologikum, 160 Behandlungsepisoden mit einem 2. und 168 mit einem Biologikum
einer späteren Therapielinie in die Auswertung ein. Die Sequenzmodellierungen mit
Adalimumab (Ada), Etanercept (Eta) und Ustekinumab (Ust) erstreckten sich über 10
Jahre. Dabei unterschieden Klijn et al. zwischen der kostenintensiveren Induktions-
und der Erhaltungstherapie. Informationen über Nebenwirkungen, Nutzen medizinischer
Einrichtungen und Versorgungskosten stammten aus der wissenschaftlichen Literatur.
Für 45 % der Patienten standen Daten zur Lebensqualität aus Erhebungen mit dem EQ-5D-3L-Fragebogen
zur Verfügung.
Vorteil für Sequenzstart mit Ust bzw. Ada
Abhängig von der Therapiesequenz beliefen sich die Kostenschätzungen pro Patienten
für 10 Jahre auf 141 962 – 148 442 Euro. Den Hauptanteil der Kosten machten die Arzneimittelpreise
aus. Der Gewinn an qualitätsadjustierten Lebensjahren (QALY) als Ausdruck des Effektes
auf die Gesundheit reichte von 7,79 – 8,03 QALY. Wobei der Unterschied von 0,24 QALY
als klinisch relevant betrachtet wurde, da er für den durchschnittlichen Psoriasis-Patienten
weitere 3,5 Monate ohne Krankheitsbeschwerden bedeutet. Die Sequenzen Ada-Ust-Eta
und Ust-Ada-Eta ergaben in der Modellierung die größte Anzahl an QALY, dagegen resultierte
aus einem Therapiebeginn mit Eta mit 7,79 der geringste QALY-Gewinn. Die geringsten
Kosten würden mit den Sequenzen Ust-Eta-Ada und Ust-Ada-Eta entstehen. Sequenzen,
die mit Ada oder Ust beginnen, boten hinsichtlich Kosten und Nutzen den größten Vorteil.
Die Einführung von Biosimilars für Eta reduzierte die Schätzungen der Gesamtkosten
in allen berechneten Therapiesequenzen.
Aus gesundheitsökonomischer Perspektive wäre nach dieser Analyse der Sequenzstart
einer Biologikatherapie mit Adalimumab oder Ustekinumab zu bevorzugen. Dagegen ergab
der Therapiebeginn mit Etanercept bei höchsten Kosten die geringste Anzahl an QALY.
Matthias Manych, Berlin