Kolb M.
et al.
Nintedanib plus Sildenafil in Patients with Idiopathic Pulmonary Fibrosis.
N Engl J Med 15.09.2018; [Epub ahead of print]
DOI:
10.1056/NEJMoa1811737
Dazu randomisierten Martin Kolb, Hamilton, Ontario (Kanada) und die INSTAGE-Forschergruppe
247 Patienten mit IPF und einer Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO) von ≤ 35 %
im Verhältnis 1:1 zu einer 24-wöchigen Therapie mit Nintedanib (150 mg zweimal täglich)
plus Sildenafil (20 mg dreimal täglich) oder Nintedanib in derselben Dosis plus Placebo.
Primärer Endpunkt der Studie war die Veränderung der Lebensqualität nach dem St. George’s
Respiratory Questionnaire (SGRQ) bis zu Studienwoche 12 gegenüber dem Ausgangswert.
Der SGRQ kann einen Wert von 0 bis 100 umfassen, wobei höhere Werte eine schlechtere
gesundheitsbezogene Lebensqualität bedeuten. Sekundäre Endpunkte der Studie waren
Dyspnoe und Sicherheit der Studienmedikation.
Ergebnisse
Nach 12 Wochen fand sich kein signifikanter Unterschied im SGRQ-Gesamtwert zwischen
den beiden Behandlungsgruppen. Die Abnahme des SGRQ-Werts lag im Kombinationsarm bei
−1,28 Punkten, im Nintedanib-Placeboarm bei −0,77 Punkten (p = 0,72). Auch hinsichtlich
der Dyspnoe nach dem University of California, San Diego, Shortness of Breath Questionnaire
fand sich kein Vorteil für die zusätzliche Therapie mit Sildenafil. Die Kombination
führte nicht zu signifikant mehr unerwünschten Ereignissen oder schweren unerwünschten
Ereignissen, die Nebenwirkungen entsprachen den aus anderen Studien mit Nintedanib
bekannten. Ein Unterschied hinsichtlich der Abbruchrate wegen Nebenwirkungen fand
sich zwischen den beiden Studiengruppen nicht.
Die Hinweise auf einen günstigen symptomatischen Effekt von Sildenafil bei IPF aus
einer Subgruppenanalyse der STEP-IPF-Studie konnten nicht bestätigt werden. Auch bei
Analyse von 23 sekundären Endpunkten fanden die Autoren keinen vielversprechenden
klinisch relevanten Unterschied zwischen den Studienarmen. Immerhin wurde die Kombination
von Nintedanib und Sildenafil gut toleriert. Letztlich ist als positives Ergebnis
der Studie die Bestätigung des Sicherheitsprofils von Nintedanib zu werten.
Friederike Klein, München