Handchirurgie Scan 2020; 09(01): 49-60
DOI: 10.1055/a-0996-3537
CME-Fortbildung

Arthrodesen der Fingergelenke – Teil 1

Stefan Rose
,
Ingo Marzi
,
Katharina Sommer
,
Johannes Frank

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. Johannes Frank, Frankfurt am Main.
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Gelenkzerstörungen der Finger als Folge von primären oder posttraumatischen Arthrosen, septischen oder sonstigen Arthritiden stellen für die Betroffenen in vielen Fällen eine erhebliche Belastung dar. Das diagnostische Vorgehen bei diesen Patienten sowie grundsätzliche Überlegungen zur Indikationsstellung und den therapeutischen Möglichkeiten (konservativ und operativ) werden in Teil 1 dieses Beitrags vorgestellt.

Kernaussagen
  • Patienten mit Gelenkschmerzen der Finger müssen genau befragt werden, um die Genese der Erkrankung möglichst exakt einzugrenzen.

  • Nach der gründlichen klinischen Untersuchung erfolgen die bildgebende Diagnostik und u. U. eine laborchemische Abklärung.

  • Sind die Ursachen (primäre, posttraumatische, septische, sonstige Gelenkaffektion) und das Ausmaß (Lokalisation, Destruktion) bekannt, wird über die konservative Therapie oder auch die Notwendigkeit eines operativen Vorgehens entschieden.

  • Bei der Auswahl einer Behandlung, sowohl konservativ als auch operativ, müssen Patientenalter, Ursachen, individuelle Anforderungen, Risikofaktoren und Gewebeverhältnisse abgewogen werden.

  • Für das proximale und vor allem das distale Interphalangealgelenk eignen sich, abhängig von der Ätiologie, vor allem Arthrodesen. Diese stellen bei den Grundgelenken der dreigliedrigen Finger aber eher die Ausnahme dar.

  • An Arthrodesetechniken kommen am Endgelenk vor allem Draht- und retrograde Schraubenarthrodesen infrage, bei den Mittel- und Grundgelenken kommen vor allem Zuggurtungen, Kompressionsschrauben und dorsale Platten zum Zuge.

  • Bei der Wahl des Implantats vergrößert sich das Spektrum durch die Entwicklung von zunehmend kleineren, winkelstabilen Implantaten und den Trend zu minimalinvasiven Techniken.



Publication History

Article published online:
09 March 2020

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Stuttgart · New York