Pappas DA.
et al.
Therapy with Biologic Agents After Diagnosis of Solid Malignancies: Results from
the Corrona Registry.
J Rheumatol 2019;
46: 1438-1444
In die Studie wurden RA-Patienten des CORRONA-Registers zwischen März 2002
und März 2016 eingeschlossen, bei denen innerhalb von 12 Monaten im
Follow-up ein solider Tumor bei mindestens einem Kontrollbesuch erstmals
diagnostiziert wurde. Geschätzt wurde der Anteil von Patienten, die nach der
Diagnose die Behandlung mit biologischen bzw. gezielt wirkenden, synthetischen,
krankheitsmodifizierenden, antirheumatischen Medikamente (bDMARD bzw. tsDMARD)
entweder fortsetzten oder begannen. Berechnet wurde die mediane Zeit bis zur
Einleitung von bDMARD/ tsDMARD nach der Diagnose und der Anteil, derjenigen
die die biologische Behandlung in einem Zeitintervall von 6 Monaten einleiteten. Das
CORRONA (Consortium of Rheumatology Researchers of North America) Register ist die,
nach eigenen Angaben, weltweit größte prospektive RA-Kohortenstudie,
an der sich 169 rheumatologische Zentren in 40 Staaten der USA beteiligen.
Von 42 619 Patientinnen und Patienten mit RA, die zum Studienzeitpunkt in
CORRONA eingeschlossen waren, hatten 934 Patienten nach der Registrierung einen
soliden Tumor und von diesen erfüllten 880 Patienten das Kriterium von
mindestens einem Kontrollbesuch innerhalb von 12 Monaten.
Die Gesamtnachbeobachtungszeit der auswertbaren 880 Patientinnen und Patienten
erreichte 2585,6 Personenjahren. Der überwiegende Teil der Studienteilnehmer
waren Frauen (67%) im Durchschnittsalter von 66,6 Jahren, mit einer
mittleren RA-Krankheitsdauer von 14,1 Jahren vor der Karzinomdiagnose. Die
häufigsten Krebsarten waren Brustkrebs (21%) und ein Melanom der
Haut (9%).
Von den Studienteilnehmern wurden 367 (41,7%) innerhalb der 12 Monate vor der
Krebsdiagnose mit bDMARDs bzw. tsDMARDs behandelt. Nach der Krebsdiagnose nahmen von
diesen Patientinnen und Patienten 270 (30,7%) diese Medikamente bei der
ersten Visite nach der Diagnose ein, 44 (5%) wechselten innerhalb von 36
Monaten die Wirkstoffe der Biologika und weitere 90 Patienten (10,2%)
begannen eine Therapie mit Biologika. Die Mehrzahl der Patientinnen und Patienten,
die Biologika im Verlauf der Nachuntersuchung einnahmen, verwendeten eine
Tumornekrosefaktor-Inhibitor (53,5%).
In der Praxis wurde fast ein Drittel der untersuchten RA-Patienten unmittelbar
nach der Krebsdiagnose mit systemisch wirkenden Medikamenten behandelt und ein
beträchtlicher Prozentsatz der Patientinnen und Patienten startete
innerhalb von 3 Jahren eine Therapie mit Biologika. Die Mehrzahl der
bDMARD/tsDMARD-Erstbehandlungen nach Krebsdiagnose erfolgte mit einem
TNF-Hemmer.
Richard Kessing, Zeiskam