Z Orthop Unfall 2020; 158(03): 269-271
DOI: 10.1055/a-1105-6566
Orthopädie und Unfallchirurgie aktuell

Der orthopädische Rheumatologe ist ein Spezialist!

Die medikamentösen Behandlungsoptionen für rheumakranke Patienten haben sich in den letzten Jahren geradezu dramatisch verändert: Bis in die späten 90er-Jahre waren die Erfolge der Medikation eher begrenzt, sodass in vielen Fällen nur die Operation blieb – das hat sich grundsätzlich geändert. „Hit hard and early“ heißt jetzt die erfolgreiche Devise bei den entzündlich-rheumatischen Krankheiten der Bewegungsorgane.

Entsprechend sind Früherkennung und Frühtherapie wichtiger geworden. Wie sich das auf die klinische Tätigkeit des Rheumachirurgen auswirkt und wie die Zusatzweiterbildung (ZWB) „orthopädische Rheumatologie“ umstrukturiert wurde, um den modernen Notwendigkeiten gerecht zu werden, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Rüther, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie und Leiter der Task Force „konservative Orthopädie“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) im Interview mit der Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Auf einen Blick

Medikamentöse Behandlungsoptionen wie die Antikörpertherapien haben die Rheumachirurgie stark verändert und die Zahl der rheumachirurgischen Operationen gesenkt. Mit der Novelle der Weiterbildungsordnung wird die Zusatzweiterbildung (ZWB) „orthopädische Rheumatologie“ neu ausgerichtet. Bislang operativ orientiert, wird die Zusatzweiterbildung künftig konservativ geprägt sein. Sie übernimmt die internationale Definition der Rheumatologie und nimmt alle großen konservativen Subdisziplinen auf. Die orthopädischen Rheumatologen der Zukunft werden sich mit Schmerztherapie, Knochenheilkunde, mit allgemeiner Gelenkheilkunde, mit Manueller Medizin, mit technischer Orthopädie, mit Rehabilitation, mit entzündlich-rheumatischen Gelenkkrankheiten auseinandersetzen. Die ZWB orthopädische Rheumatologie wird in allen Bereichen der ambulanten und stationären konservativen Versorgung von großer Bedeutung sein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Juni 2020

Georg Thieme Verlag KG
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