Maschke SK,
Hinrichs JB,
Renne J.
et al.
C-Arm computed tomography (CACT)-guided balloon pulmonary angioplasty (BPA): Evaluation
of patient safety and peri- and post-procedural complications.
European Radiology 2019;
29: 1276-1284
Insgesamt 89,1 % der 266 Ballonangioplastien (3,5 ± 1,5 pro Patient) verliefen komplikationslos.
Danach blieben die Patienten im Schnitt 1,9 ± 0,8 Tage in der Klinik, unabhängig davon,
ob Komplikationen auftraten oder nicht. 11 Eingriffe (4,1 %) führten bei den betroffenen
Patienten zu Husten (Grad A nach der SIR Classification System to Complications by
Outcome). Bei 14 Eingriffen (5,3 %) kam es zu geringfügigen Komplikationen (Grad B),
die eine postinterventionelle Beobachtung notwendig machten, darunter Hämoptysen (6),
fokale Dissektionen (3), Blutungen (4) sowie in 1 Fall ein Reperfusionsödem. Schwere
Komplikationen, d. h. Komplikationen, die einen weniger als 48 Stunden dauernden Klinikaufenthalt
erforderten (Grad C), traten bei 4 (1,5 %) Eingriffen auf (Blutungen, Hämoptyse, Vorhoftachykardie).
Alle Patienten konnten erfolgreich mittels Epinephrin-Inhalation bzw. medikamentöser
Kardioversion behandelt werden.
Der präinterventionelle Pulmonalarteriendruck war bei Patienten mit schwereren Komplikationen
höher als bei Patienten mit geringfügigen oder keinen Komplikationen (56,6 ± 16,9 mmHg
vs. 46,9 ± 11,6 mmHg vs. 39,9 ± 11,1 mmHg). Wenn keine Komplikationen auftraten, sank
der Pulmonalarteriendruck stärker ab als bei Patienten mit Komplikationen (– 17,5 %
vs. – 8,7 % vs. – 9,2 %).
Für die geringe Komplikationsrate gibt es, nach Ansicht der Autoren, mehrere Gründe:
Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit der Antikoagulation der Patienten (83,5 %
Rivaroxaban; 9 % Phenprocoumon; 7,5 % andere orale Antikoagulanzien), die für den
Eingriff pausiert wurde. Zum anderen ist die C-Arm-CT (CACT) im Vergleich zur Multidetektor-CT
und der digitalen Subtraktionsangiografie diagnostisch genauer, da sie eine detailliertere
Darstellung von peripheren pulmonalen Arterien und Netzstenosen ermöglicht. Und drittens
wurde die Ballongröße, basierend auf den CACT-Daten, an die Gefäßgröße angepasst.
Dadurch wird das Blutungsrisiko reduziert, da es seltener zu einer Überdehnung der
Gefäße kommt.
Die Komplikationsrate war mit 10,9 % sehr gering. Todesfälle oder Komplikationen,
die zu einem mehr als 48-stündigen Klinikaufenthalt oder zu bleibenden Folgeschäden
führten, kamen nicht vor. Nachteile der CACT sind die Strahlenexposition und die Notwendigkeit
einer Kontrastmittelgabe, auch wenn die CACT nur einen relativ kleinen Anteil der
gesamten Strahlenbelastung der Ballonangioplastie ausmacht und der Einsatz der CACT
die notwendige Kontrastmittelmenge nicht zu erhöhen scheint.
Stephanie Gräwert, Leipzig