Kaufmann R,
Podda M.
Hrsg.
Dermatologische Operationen.
Stuttgart: Thieme; 2020. 5. aktual. Aufl. 159,99 €.
ISBN: 978-3-132-41295-8
„Der Kaufmann“ ist ein Klassiker der dermatologischen Handbücher – entsprechend der
langjährigen Erfahrung und dermatochirurgischen Meisterschaft des Erstautors ist das
Buch „Dermatologische Operationen: Farbatlas und Lehrbuch der Hautchirurgie“, das
Roland Kaufmann, Frankfurt, 1987 mit seinem damaligen Lehrer und Direktor der Hautklinik
Darmstadt, Erich Landes, begründete und das nun in Koautorenschaft mit Maurizio Podda
in der 5. Auflage vorliegt, ein Standardwerk für operativ tätige Dermatologen geworden.
In der neuesten Auflage ist das Werk auf 392 Seiten mit 1291 Abbildungen gewachsen.
Es enthält das komplette Wissen, das ein Dermatochirurg benötigt, von der Propädeutik
über die Standardtechniken, die Exzisionstechniken und Defektdeckungen in speziellen
Lokalisationen zu Spezialverfahren und Besonderheiten in der Anogenitalregion, in
Subkutis und Lymphknoten, bei Erkrankungen der Hautanhangsgebilde und häufigen Krankheitsbildern
der Phlebologie. Über die operative Dermatologie hinaus werden auch spezielle physikalisch-destruktive
Verfahren behandelt, wie die Kryotherapie, die Elektrochirurgie und Laserverfahren.
Das Buch ist wie in den Vorauflagen praxisorientiert verfasst, umfangreich illustriert
mit Fotos der Autoren, aber auch eingängigen Schemazeichnungen. Über die Texterläuterungen
hinaus sind insbesondere die hervorgehobenen Merksätze zu beachten, die der Vermeidung
von Fehlern dienen, und die nützlichen Praxistipps, die die tägliche Arbeit erleichtern.
Neue Therapie- und Diagnostikverfahren wie die In-vivo-Lasermikroskopie wurden berücksichtigt,
auch wenn diese Verfahren noch wenigen Zentren vorbehalten sind.
Besonders hervorzuheben sind aber auch kritische Überlegungen der Autoren, wonach
nicht alles, was operiert werden kann, auch operiert werden muss, worin die ärztliche
Gesamtverantwortung gerade für die immer älter werdenden Patienten in der Dermatochirurgie
zum Ausdruck kommt. Und zu Recht weisen sie darauf hin, dass ihr Werk nicht als „Kochbuch“
missverstanden werden sollte, um ohne ausreichende praktische Einweisung und Übung
dermatochirurgisch tätig zu werden.
Alles in allem eine gelungene Neuauflage eines Klassikers, der im Bücherregal eines
operativ tätigen Dermatologen nicht fehlen darf. Und für alle, die eher die Darstellung
auf dem Tablet-Bildschirm lieben, steht auch eine digitale Version zur Verfügung.
Peter Elsner, Jena