Bondarev S.
et al.
Predictors of Disease Recurrence after Venoplasty and Stent Placement for May-Thurner
Syndrome.
J Vasc Interv Radiol 2019;
30: 1549-1554
Die Studienautoren werteten die Krankenakten aller in den Jahren 1999–2017 behandelten
May-Thurner-Syndrom-Fälle (MTS) aus. Insgesamt wurden 59 Patientinnen und Patienten
identifiziert, bei denen eine Stentimplantation erfolgt war. Das Durchschnittsalter
betrug 47 ± 15 Jahre, 55 (93 %) waren weiblich. In allen Fällen erfolgte die Diagnose
aufgrund klinischer Untersuchungen und der Bildgebung.
Bestimmt wurden aus den Daten der ersten Nachuntersuchung (3 Wochen bis 6 Monate nach
der Behandlung) demografische Daten, Risikofaktoren für eine Venenthrombose, Begleiterkrankungen
sowie venöser In- oder Outflow mittels CT- und Duplex-Bildgebung. Überprüfte Ergebnisse
umfassten Besserung, Wiederauftreten von MTS-Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen,
tiefe Venenthrombose, Grad einer In-Stent-Restenose und die Notwendigkeit einer erneuten
Intervention. Bestimmt wurden unabhängige Prädiktoren für das Wiederauftreten von
Symptomen oder einer erneuten Intervention. Bei 73 % der Patienten mit Bildgebung
im der Nachbeobachtungsperiode wurde die Assoziation von In-Stent-Restenose und möglichen
Variablen beurteilt. Die mediane Nachbeobachtungsperiode betrug 20,7 Monate (Interquartilbereich
4,7–49,5 Monate).
Insgesamt nahmen 50 der 59 Patientinnen und Patienten die Nachuntersuchungstermine
wahr, und von 43 Studieneilnehmern lagen Querschnittsvenogramme vor. Diese Bildgebungssubgruppe
war hinsichtlich demografischer Merkmale und überprüfter Ergebnisse repräsentativ
für die Gesamtstudienkohorte.
In allen Fällen war der operative Eingriff technisch erfolgreich. Bei 38 % der Patientinnen
und Patienten kam es zu einem Rezidiv, definiert als Wiederauftreten der Symptome
nach anfänglicher postprozeduraler Auflösung. In keinem Fall konnte eine präprozedurale
Variable identifiziert werden, mit der das Wiederauftreten der Krankheit unabhängig
vorhersagbar war. Allerdings war sowohl ein schlechter venöser In- als auch ein schlechter
Outflow im Rahmen der Bildgebung beim ersten Nachuntersuchungstermin deutlich mit
dem Wiederauftreten der Erkrankung assoziiert. Ein höherer Grad an In-Stent-Restenose
war ebenfalls mit einem Wiederauftreten der Symptome assoziiert, wobei bei einer AUC
von 0,93 (p = 0,000 002) und einem Stenosegrad von 39–41 % das Wiederauftreten der
Symptome mit einer Sensitivität von 78–83 % und einer Spezifität von 88–92 % bestimmbar
war.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass mit der Querschnittsbildgebung diejenigen
endoskopisch behandelten MTS-Patienten selektiert werden können, bei denen eine engere
Nachsorge und die dazugehörige Beratung erforderlich sind, so das Autorenteam.
Richard Kessing, Zeiskam