Liebe DGF-Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen

in einem OP arbeiten täglich viele unterschiedliche Fachgruppen, um für einen reibungslosen und sicheren Ablauf bei jeder Operation zu sorgen: Anästhesisten und Anästhesistinnen, Operierende, Fachpflegende in Anästhesie und OP, Operationstechnische Assistenten und Assistentinnen (OTA) und Anästhesietechnischen Assistenten und Assistentinnen (ATA), Versorgungsassistenten und -assistentinnen, Lagerungspfleger und -pflegerinnen, OP-Manager und OP-Managerinnen und Koordinatoren und Koordinatorinnen, Reinigungskräfte und nicht zu vergessen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) – eine wichtige Schnittstelle. Es ist ein großes Team aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen, das aufgrund seiner zugeordneten Aufgaben nahtlos miteinander für die optimale Versorgung des Patienten zuständig ist. Dabei hat das Team die Sicherheit des Patienten stets im Blick. Eine so nahe Zusammenarbeit erfordert Toleranz und Verständnis für alle Berufsgruppen und auch für den individuellen Menschen.

Um auf diesem Niveau jeden Tag zu arbeiten, braucht es eine gute Organisation, in der jeder weiß, was zu tun ist. Jeder ist wichtig. Alle tragen die gemeinsame Verantwortung für den Patienten und den Ablauf. Das Ziel sollten alle kennen und wenn bei all der Funktionalität eine angenehme und respektvolle Arbeitsatmosphäre herrscht, dann ist es ein gutes Team.

Teilweise überschneiden sich Aufgabenbereiche, wie bei den Fachpflegenden des OP und den OTA oder den Fachpflegenden in der Anästhesie und den ATA. In den letzten 70 Jahren hat sich die Krankenschwester im OP zur Fachschwester im OP entwickelt und große Fachkompetenz erarbeitet. Mittlerweile ist es ein mindestens fünfjähriger Weg (je nach Bundesland) vom Beginn der Ausbildung zur Krankenschwester, über die Einarbeitung im OP und die Fachweiterbildung zur Fachkrankenpflege für den OP-Bereich. Gleiches gilt für den Weg als Fachpflegende in der Anästhesie. Die lange Ausbildungszeit und deren Kosten schrecken Interessenten wie Management gleichermaßen. Deshalb wurde vor 30 Jahren ein neuer Ausbildungsgang begründet: die Operationstechnische Assistenz. Nach dieser Erfolgsgeschichte war es nur eine Frage der Zeit, bis vor zehn Jahren die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistenz aufgelegt wurde. Im Laufe der Jahre haben sich diese Ausbildungen unter der Leitung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zu kompetenten und qualifizierten Ausbildungen gemausert. Der Beruf der OTA und ATA ist ab 2021 auch endlich staatlich anerkannt.

Als auch die OTA und ATA nicht für die Deckung des ständig wachsenden Personalbedarfs im OP ausreichten, wurden Medizinische Fachangestellte (MFA) für Arbeiten im OP rekrutiert. Nicht nur als Versorgungsassistent wurden MFA eingesetzt, sondern auch als Lagerungshilfen und je nach persönlicher Eignung als Saaldienst oder sogar Instrumentierende. Dies führte nicht selten zu Irritationen oder auch Unwillen bei denen, die als Fachkrankenpflegende für den OP oder OTA eine weitaus detailliertere Berufsausbildung für die Arbeit im OP auf sich genommen hatten, und immer wieder wurde die Frage gestellt, wie wertvoll oder gar notwendig diese Ausbildung tatsächlich ist.

Die Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste als Fachgesellschaft sieht es als eine ihrer Aufgaben an, diese Frage wissenschaftlich zu beantworten und konkrete vorbehaltliche Aufgaben für die einzelnen pflegenden Berufszweige im OP zu definieren. Dies kann auch dazu beitragen, Weiterbildungsangebote für die unterschiedlichen Berufsgruppen zu entwickeln. Bisher gibt es dazu nur wenig Literatur oder gar verbindliche Handlungsempfehlungen.

Falls Sie uns dabei unterstützen oder darüber diskutieren möchten, setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung. Wir würden uns freuen.

Herzlichst, Ihre Petra Becker, Martina Losch und Antje Scheer

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Redaktion DGF-Mitteilungen
c/o Antje Scheer, DGF-Geschäftsstellenleitung
DGF e. V.
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Verantwortlich für den Inhalt: Petra Becker, Martina Losch, Antje Scheer

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Article published online:
18 February 2021