Sandborn WJ.
et al.
Guselkumab for the Treatment of Crohn’s Disease: Induction Results From the Phase
2 GALAXI-1 Study.
Gastroenterology 2022;
162: 1650-1664
DOI:
10.1053/j.gastro.2022.01.047
Die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II-Studie GALAXI-1 findet
an 128 Studienorten in 32 Ländern statt. In diese eingeschlossen sind Patienten mit
einem moderaten bis schweren aktiven Morbus Crohn. Diese hatten zuvor unzureichend
auf eine konventionelle Therapie oder Biologikatherapie angesprochen oder eine Intoleranz
entwickelt. 3 Studiengruppen wurden in intravenöser Form mit 200, 600 und 1200mg Guselkumab
behandelt (in den Wochen 0, 4 und 8), eine weitere Gruppe erhielt intravenös etwa
6mg/kg Ustekinumab in Woche 0 und subkutan 90mg in Woche 8. Einer weiteren Studiengruppe
wurde Placebo zugewiesen. Als primären Endpunkt definierten die Autoren die Veränderung
des „Crohn’s Disease Activity Index“-(CDAI-)Scores bis Woche 12. Ebenfalls erfasst
wurden eine klinische Remission, das klinische Ansprechen, eine von den Patienten
berichtete „Outcomes-2-Remission“, ein klinisches Biomarker-Ansprechen, ein endoskopisches
Ansprechen sowie die Sicherheit. Die Ustekinumab-Gruppe fungierte als Referenzarm.
Daten von 309 Patienten gingen in die primäre Effektivitätsanalyse ein. Das Durchschnittsalter
betrug 38,8 Jahre (SD 13,36), der Morbus Crohn bestand im Durchschnitt seit 8,8 Jahren
(8,70). Patienten aus den kombinierten Guselkumab-Gruppen hatten zu 54,6% unzureichend
auf eine vorangegangene Biologikatherapie angesprochen oder eine Intoleranz entwickelt,
bei 45,4% war dies in Bezug auf eine konventionelle Therapie der Fall. Im Vergleich
zu Placebo stellten die Autoren in Woche 12 bei den 3 Guselkumab-Gruppen jeweils eine
signifikant stärkere Verringerung des CDAI fest (Kleinste-Quadrate-Mittelwerte: 200mg:
–160,4; 600mg: –138,9; 1200mg: –144,9 vs. Placebo: –36,2; p<0,05). Auch erreichte
ein signifikant höherer Anteil von Patienten unter Guselkumab vs. Placebo eine klinische
Remission (CDAI<150; 57,4, 55,6 sowie 45,9% vs. 16,4%; p<0,05). Dasselbe galt für
das klinische Ansprechen, eine von den Patienten berichtete „Outcomes-2-Remission“,
das klinische Biomarker-Ansprechen und das endoskopische Ansprechen in Woche 12 bei
einem Vergleich zwischen den Guselkumab-Gruppen und der Placebo-Gruppe. Gegenüber
Placebo zeigte Ustekinumab ebenfalls Effektivität. Innerhalb der Sicherheitsanalyse
fanden Daten von 360 Patienten Berücksichtigung. Bei einem Vergleich der Placebo-Gruppe,
kombinierten Guselkumab-Gruppen sowie Ustekinumab-Gruppe erwies sich der jeweilige
Anteil von Patienten mit 1 oder mehr unerwünschten Ereignissen in Woche 12 als nicht
verschieden (60,0, 45,7 sowie 50,7%).
Bei Patienten mit einem moderat bis schwer ausgeprägten aktiven Morbus Crohn gingen
alle 3 Guselkumab-Dosierungsregimes mit klinisch bedeutsamen Verbesserungen einher.
Die Sicherheitsprofile der Regimes wurden von den Autoren als günstig eingestuft.
Sie empfehlen die Initiierung von Induktions- und Erhaltungsstudien zum Einsatz von
Guselkumab bei Morbus Crohn.
Dr. Frank Lichert, Weilburg