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DOI: 10.1055/a-1903-4974
Axiale Spondyloarthritis: Krankheitsaktivität beeinflusst Behinderung
Long-Term Association Between Disease Activity and Disability in Early Axial Spondyloarthritis: Results From a Prospective Observational Study of Inflammatory Back Pain.
Arthritis Care Res (Hoboken) 2022;
74: 768-775
DOI: 10.1002/acr.24515
Angesichts des breiten Manifestationsspektrums der axialen Spondyloarthritis sowie assoziierter Komorbiditäten leiden die Betroffenen unter vielfältigen gesundheitlichen Einschränkungen. Ein Forscherteam aus Portugal, Frankreich und Großbritannien ging nun der Frage nach, welcher langfristige Zusammenhang zwischen der Krankheitsaktivität und Behinderungen besteht und welche weitere Faktoren diesbezüglich eine Rolle spielen.
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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten hierzu 5-Jahres-Nachbeobachtungsdaten der französischen DESIR (Devenir des Spondylarthropathies Indifferénciées Récentes)-Kohorte. Das Studienkollektiv umfasste dabei 644 Patientinnen und Patienten mit einer axialen Spondyloarthritis. Die Krankheitsaktivität der Betroffenen war mithilfe des ASDAS-CRP (Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score with C-Reactive Protein) und das Ausmaß der Behinderung mithilfe des HAQ-AS (Health Assessment Questionnaire for Ankylosing Spondylitis) objektiviert worden. Die Forschenden prüften ferner, in welcher hierarchischen Beziehung die das Behinderungsausmaß beeinflussenden Variablen stehen.
Ergebnisse
Bei Einschluss in die DESIR-Kohorte waren die Studienpatientinnen und -patienten (53% Frauen) durchschnittlich 33,6 Jahre alt und litten seit durchschnittlich 1,5 Jahren an der Erkrankung. Im Verlauf der Nachbeobachtungszeit stellten sie sich zu 5152 Kontrollterminen vor. Die multivariate Analyse ergab einen longitudinalen, signifikanten, unabhängigen und positiven Zusammenhang zwischen dem HAQ-AS und dem ASDAS-CRP, dem Enthesitis-Score, dem BASMI (Bath Ankylosing Spondylitis Metrology Index)-Score sowie dem weiblichen Geschlecht. Mithilfe eines Entscheidungsbaum-Modells identifizierten die Forschenden den ASDAS-CRP als die Variable mit der stärksten diskriminativen Leistungsfähigkeit im Hinblick auf den HAQ-AS. In diesem hierarchischen Modell waren das Geschlecht, der Enthesitis-Score sowie der BASMI die nächsten Variablen, welche die HAQ-AS-Variation am wahrscheinlichsten erklärten. Danach folgten die Behandlung mit Tumornekrosefaktor-Hemmern, die Symptomdauer sowie die Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika. Zusätzlich definierten die Forschenden verschiedene Grenzwerte, anhand derer sich Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Behinderungsprofilen unterscheiden lassen.
Bei Personen mit einer axialen Spondyloarthritis im Frühstadium beeinflusst die Krankheitsaktivität langfristig die Behinderung der Betroffenen und übertrifft diesbezüglich alle anderen Einflussvariablen, fassen die Forschenden ihre Beobachtungen zusammen. Auch die Enthesitis, die spinale Mobilität und das Geschlecht scheinen Schlüsselfaktoren bezüglich dieses Endpunkts zu sein. Sie gehen davon aus, dass der ASDAS-CRP prinzipiell als Surrogatmarker für die Behinderung herangezogen werden kann.
Dr. med. Judith Lorenz, Künzell
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Publication History
Article published online:
01 December 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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