Schlüsselwörter Frühgeburt - Virusinfektion - Corona
Einleitung
Die COVID-19-Pandemie führte weltweit in den Jahren 2020–2022 zu gravierenden Einschnitten
im öffentlichen Leben und im Gesundheitswesen. In Sachsen wurden bis Mai 2023 nahezu
2 Millionen Fälle bei einer Bevölkerungszahl von 4 Millionen Einwohnern gemeldet (http://www.coronavirus.sachsen ). Gemäß Robert Koch-Institut (RKI) haben in Sachsen seit Dezember 2020 65,1% der
Gesamtbevölkerung die Grundimmunisierung erhalten [1 ], diese Zahl ist die niedrigste im Vergleich aller Bundesländer. Die intensivsten
Auswirkungen auf das öffentliche Leben und die höchsten virusassoziierten Todesraten
wurden im Winter 2020/2021 verzeichnet, noch vor Etablierung der Impfung ([Abb. 1 ]). Im Zuge der Pandemie wurden in Deutschland im Jahr 2022 die meisten bestätigten
Infektionen registriert ([Abb. 1 ]). Offizielle Daten zeigen, dass die Infektionen 2022 hauptsächlich durch die Omikron-Variante
und in geringerem Maße zu Beginn des Jahres noch durch die Delta-Variante verursacht
wurden [2 ].
Abb. 1
7-Tages-Inzidenz (laborbestätigte COVID-19-Fälle auf 100000 Einwohner) und wöchentliche
Todesfälle in Deutschland im Verlauf zwischen 2020 und 2023 (nach https://infektionsradar.gesund.bund.de/de/covid , letzter Zugriff 10.09.2024).
Während der Pandemie wurden an unserem sächsischen universitären Kinderwunschzentrum
bis auf 6 Wochen im Frühjahr 2020 mit kompletter Therapiepause, kontinuierlich Behandlungen
mit assistierten Reproduktionstechniken (ART) wie In-vitro-Fertilisation (IVF) oder
intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt. Die Zahlen der Kinderwunschbehandlungen
lagen während der Pandemie auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren.
Es gibt nur wenige Studien zu den Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf ART-Behandlungen,
Schwangerschaftsverlauf und Geburt. Eine umfassende Metaanalyse von Kaur et al. (2023)
[3 ] schloss 12 Studien zu diesem Thema ein. Drei Studien untersuchten den Schwangerschaftsverlauf
nach dem 1. Trimenon bei 510 Frauen und fanden keinen signifikanten Unterschied in
dem Anteil an anhaltenden Schwangerschaften im Vergleich zu nicht infizierten Frauen.
Eine bereits 2021 veröffentlichte europäische Studie untersuchte 80 Schwangerschaften
nach ART und fand ebenfalls keinen signifikanten Einfluss einer SARS-CoV-2-Infektion
auf den Schwangerschaftsverlauf oder Geburt [4 ].
Bis zum Winter 2021/2022 waren bei behandelten Paaren des universitären Kinderwunschzentrums
in Sachsen keine SARS-CoV-2-Infektionen vor oder während der ART-Behandlung aufgetreten.
Im Frühjahr 2022 fielen neben zunehmend berichteten Infektionen vor und selten auch
während den Behandlungen am universitären Kinderwunschzentrum eine unerwartet hohe
Anzahl an Fehlgeburten nach ART auf. Um zu klären, ob SARS-CoV-2-Infektionen im Rahmen
der ART zu einem Anstieg der Fehlgeburtenrate führen könnten, wurde eine prospektive
Beobachtungs- und Fragebogenstudie mit Berücksichtigung des Infektions- und Impfstatus
sowie des Verlaufs der ART-Behandlung und Schwangerschaft durchgeführt.
Eine detaillierte Analyse der Frühschwangerschaft bis zum 1. Trimenon nach 335 ART-Zyklen
wurde bereits veröffentlicht (Eckstein et al. 2023) [5 ]. Während des Studienzeitraums traten im Vergleich zu den Vorjahren signifikant mehr
Fehlgeburten auf (p = 0,014). Infektionen bei mindestens einem Partner weniger als
6 Monate vor ART hatten einen signifikant negativen Einfluss auf die Schwangerschaftsrate
(p = 0,010). Infektionen bei Frauen waren mit einem signifikant höheren Risiko für
Fehlgeburten verbunden (p = 0,009). Impfungen gegen SARS-CoV-2 hingegen hatten einen
positiven Einfluss auf das Ergebnis der ART-Behandlung. In Behandlungszyklen, in denen
beide oder wenigstens ein Partner eine Grundimmunisierung gegen SARS-CoV-2 erhalten
hatten, zeigten sich statistisch signifikant höhere Schwangerschaftsraten als in Zyklen
von ungeimpften Paaren (p = 0,011).
Daran anknüpfend soll die vorliegende Studie untersuchen, inwiefern sich SARS-CoV-2-Infektionen
bis zu 6 Monate vor assistierter Reproduktion oder während der Schwangerschaft sowie
der Impfstatus der Frau auf Schwangerschaftskomplikationen ab dem 2. Trimenon und
die Geburt auswirken. Mehrlingsschwangerschaften wurden getrennt von Einlingsschwangerschaften
betrachtet, da diese mit einem erhöhten Risiko für mütterliche und fetale Komplikationen
nach ART assoziiert sind. Dies belegen Schwangerschaftsverläufe im Vergleich von Einlings-
und Mehrlingsschwangerschaften nach ART aus dem deutschen IVF-Register [6 ]. Auch Unterschiede mit verändertem Lebensalltag der Schwangeren bei Zwillingsschwangerschaften
im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften, wie vermehrte Schonung, reduzierte soziale
Kontakte und frühzeitiger Beginn des Beschäftigungsverbots, lassen sich vermuten.
Methoden
Studiendesign
Die in dieser Publikation vorgestellte Kohortenstudie mit Follow-up berücksichtigt
Schwangerschaften nach assistierter Reproduktion von 01/2022 bis 12/2022 an einem
universitären Kinderwunschzentrum in Deutschland. Das Studienprotokoll wurde von der
örtlichen Ethikkommission genehmigt (BO-EK-349082022).
Insgesamt 335 Behandlungszyklen mit Embryotransfer wurden 2022 im natürlichen Zyklus
oder nach kontrolliert-ovarieller Stimulation durchgeführt. Bei N = 214 Zyklen konnte
ein Embryotransfer erfolgen, es traten 78 klinische Schwangerschaften ein (32,77%).
26 der Schwangerschaften endeten im 1. Trimenon als Fehlgeburt (33,77%)., eine der
eingetretenen Schwangerschaften war eine extrauterine Schwangerschaft. N = 51 ART-Schwangerschaften
dauerten über 12 + 0 Schwangerschaftswochen (SSW) an und wurden in dieser Studie untersucht
([Abb. 2 ]).
Abb. 2
Grafische Darstellung der Kriterien für Studieneinschluss.
Schwangerschaftsraten
Die Schwangerschaftsrate im Studienzeitraum 2022 betrug 32,77% (78/238 Frauen). Die
Fehlgeburtenrate bis 12 + 0 Schwangerschaftswochen lag bei 26 der 77 intrauterinen
Schwangerschaften mit nachgewiesener Fruchthöhle bei 33,77%. In 51 Schwangerschaften
(15,22% aller ART-Zyklen mit Embryotransfer) dauerte die Schwangerschaft mehr als
12 + 0 SSW.
Datenerhebung
Studienrelevante Daten wurden aus dem klinischen Dokumentationssystem und dem für
ART-Behandlungen verwendeten MediTEX-Programm extrahiert. Daten zu SARS-CoV-2-Infektionen,
Impfungen sowie zum Verlauf der Schwangerschaft wurden zusätzlich durch Telefoninterviews
erhoben. Die Datenerhebung für die vorliegende Studie erfolgte zu 2 Zeitpunkten in
der Schwangerschaft ab dem 2. Trimenon und nach der Geburt mittels eines strukturierten
Fragebogens (siehe Online-Supplement). Diese Datenerhebungsphase erstreckte sich im
Zeitraum von Juni bis September 2023. Die Rücklaufquote der Befragung nach Geburt
betrug 98,03%, eine Frau lehnte die erneute Befragung ab. 28 der 51 Patientinnen wurden
am Universitätsklinikum entbunden, bei diesen Patientinnen lagen detaillierte klinische
Daten bezüglich Schwangerschaftsverlauf und Geburt vor, während bei den anderen Patientinnen
ein standardisierter Rückmeldebogen und ggf. Arztbriefe genutzt wurden.
Statistik
Die statistische Auswertung wurde mit IBM SPSS Version 25 durchgeführt. Kategoriale
Daten wurden als absolute und relative Häufigkeiten angegeben, metrische Daten als
Mittelwert ± Standardabweichung sowie Minimum und Maximum oder alternativ als Median
mit 25. und 75. Perzentile. Gruppenvergleiche für kategoriale Variablen wurden mit
dem Pearson-Chi-Quadrat-Test oder Exaktem Test nach Fisher durchgeführt. Die Prüfung
auf Normalverteilung der metrischen Daten erfolgte mittels Shapiro-Wilk-Test. Nicht
normalverteilte Daten wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test bzw. dem Kruskal-Wallis-Test
analysiert. Bei allen statistischen Tests galt ein p-Wert < 0,05 als statistisch signifikant.
Ergebnisse
Merkmale der Grundgesamtheit
Die gesamte Studiengruppe umfasste 51 Frauen, die folgende Einschlusskriterien erfüllten:
Schwangerschaftseintritt nach ART im natürlichen oder stimulierten Zyklus
Über 12 + 0 SSW anhaltende Schwangerschaft
Die durchschnittliche Altersverteilung aller Frauen betrug 34,32 Jahre ± 3,22 (25,48–39,28).
Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) betrug 24,72 kg/m2 ± 6,28 (16,90–41,52).
Verlauf der Schwangerschaften
In der grafischen Darstellung ([Abb. 3 ]) werden die Zeiträume aller Schwangerschaften (Balken) und der Zeitpunkte von SARS-CoV-2-Infektionen
(Rauten) dargestellt. 15 Frauen hatten eine Infektion in der Schwangerschaft. 10 Infektionen
zum Zeitpunkt der Omikron-Infektionen traten vor der Schwangerschaft auf.
Abb. 3
Grafische Darstellung der eingetretenen SARS-CoV-2 Infektionen im zeitlichen Zusammenhang
mit Schwangerschaftseintritt und Verlauf (01/2022–09/2023; N = 51), blaue Balken stellen
Lebendgeburten dar, gelbe Balken stehen für die 3 Schwangerschaften, bei denen es
zu einer späten Fehlgeburt (N = 2) oder Totgeburt (N = 1) kam.
Die durchschnittliche Altersverteilung der Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften betrug
33,51 Jahre ± 3,57 (27,11–37,13). Der durchschnittliche BMI betrug 23,51 kg/m2 ± 3,71 (18,81–29,02). Von 8 Mehrlingsschwangerschaften ist eine als späte Fehlgeburt
verlaufen, bei dieser Patientin war eine SARS-CoV-2-Infektion nachgewiesen worden.
Die SSW bei Geburt lag bei 36,08 ± 2,99 (31,14–38,86). Bei den Mehrlingsschwangerschaften
waren vorzeitige Wehentätigkeit und stationäre maternale Aufenthalte in der Schwangerschaft
die häufigsten Komplikationen. Diese traten bei jeweils 3 Mehrlingsschwangerschaften
mit und ohne Infektionen auf. Eine SARS-CoV-2-Infektion wurde bei 2 Frauen im Zeitraum
von 6 Monaten vor ART dokumentiert. Hinsichtlich des Impfstatus gegen SARS-CoV-2 wiesen
7 Frauen eine vollständige Immunisierung auf.
SARS-CoV-2-Infektion und Einfluss auf Verlauf und Outcome von Einlingsschwangerschaften
Zur Bewertung des Einflusses einer SARS-CoV-2-Infektion wurden die Frauen mit Einlingsschwangerschaften
in 2 Gruppen eingeteilt ([Tab. 1 ]). In dieser Stichprobe (N = 43) betrug die durchschnittliche Altersverteilung der
Frauen 34,47 Jahre ± 3,18 (25,48–39,28). Der durchschnittliche BMI lag bei 24,94 kg/m2 ± 6,65 (16,90–41,52).
Tab. 1
Gruppenvergleich der Charakteristika von Schwangerschaftsverlauf und Geburt mit/ohne
SARS-CoV-2 Infektion per Fisher-Test und Mann-Whitney-U-Test (Signifikanzniveau p-Wert
< 0,05). Zahlen (prozentualer Anteil) und Median (Interquartilenbereich IQB).
Charakteristika
ohne SARS-CoV-2-Infektion < 6 Monate vor ART
mit SARS-CoV-2-Infektion < 6 Monate vor ART und/oder in Schwangerschaft
p-Wert (Fisher-Test; Mann-Whitney-U-Test)
Schwangerschaftsverlauf
19/23 (82,61%)
18/20 (90,00)
0,669
9/23 (39,13%)
2/19 (10,53%)
0,075
2/23 (8,70%)
2/19 (10,53%)
1,000
2/23 (8,70%)
0/19 (0,00%)
0,492
4/23 (17,39%)
2/19 (10,53%)
0,673
2/23 (8,70%)
3/19 (15,79%)
0,644
3/23 (13,04%)
1/19 (5,26%)
0,613
2/23 (8,70%)
3/19 (15,79%)
0,644
3/23 (13,04%)
2/20 (10,00%)
1,000
Geburt
0/23 (0,00%)
1/20 (5,00%)
0,465
1/23 (4,35%)
0/19 (0,00%)
1,000
1/23 (4,35%)
1/20 (5,00%)
1,000
2/23 (8,70%)
1/19 (5,26%)
1,000
39,43 (38,00; 40,29)
39,86 (38,57; 41,00)
0,312
3210 (3005; 3633)
3445 (3180; 3870)
0,137
16/23 (69,57%)
11/19 (57,89%)
0,432
17/22 (77,27%)
17/19 (89,47%)
0,419
Die Gruppe mit bestätigten Infektionen innerhalb von 6 Monaten vor der Schwangerschaft
bestand aus 5 Frauen, 11 Frauen hatten Infektionen in der Schwangerschaft, 4 Frauen
sowohl vor und während der Schwangerschaft. Die Kontrollgruppe ohne Infektionen bestand
aus 23 Frauen, die bis zum Studienzeitpunkt noch keine SARS-CoV-2-Infektion aufwiesen
bzw. über nachgewiesene Infektionen berichteten, die länger als 6 Monate vor der ART-Behandlung
zurücklagen. Die beiden Gruppen unterschieden sich bezüglich Alter (ohne Infektion
34,61 Jahre [32,41;36,50] vs. mit Infektion 35,26 Jahre [33,97; 36,77]; p = 0,436)
und Body-Mass-Index (ohne Infektion 22,76 kg/m2 [20,31; 29,32] vs. mit Infektion 22,92 kg/m2 [21,24; 25,37]; p = 0,893) nicht. Ohne SARS-CoV-2-Infektionen wurden bei 82,61% der
Frauen Schwangerschaftskomplikationen dokumentiert, bei Frauen mit nachgewiesener
Infektion in 90% (p = 0,669). Im Rahmen der Befragung gaben die Frauen im Durchschnitt
1,9 Schwangerschaftskomplikationen an, ohne Gruppenunterschied in Abhängigkeit einer
Infektion (p = 0,669). Insgesamt zeigt auch der Verlauf der Schwangerschaften in Abhängigkeit
einer SARS-CoV-2-Infektion keine signifikanten Unterschiede in den beiden Gruppen
([Tab. 1 ]). Es zeigte sich jedoch unerwartet, dass ein hoher Anteil von Frauen ohne Infektion
die Diagnose eines Gestationsdiabetes (GDM) erhielt (39,13 vs. 10,53%; p = 0,075).
Für andere untersuchte Komplikationen wie Präeklampsie, schwangerschaftsinduzierte
Hypertonie, Placenta praevia, Plazentainsuffizienz und vorzeitige Wehentätigkeit ergaben
sich keine signifikanten Unterschiede. Auch stationäre Aufenthalte während der Schwangerschaft
traten nicht häufiger bei Frauen mit SARS-CoV-2-Infektionen vor oder in der Schwangerschaft
auf.
Ergebnisse der statistischen Analyse zeigten für die Outcome-Variablen „SSW bei Geburt“
(p = 0,312) und „Kindsgewicht bei Geburt“ (p = 0,137) keine signifikanten Unterschiede
zwischen beiden Gruppen. Gleiches galt für „Geburtsmodus“ (= Anteil spontane Geburt)
und den „APGAR-Wert“ des Kindes (Anteil mit gutem APGAR).
SARS-CoV-2-Immunisierung und die Auswirkungen auf Komplikation/Outcome
65,12% der Studienteilnehmerinnen mit Einlingsschwangerschaften konnten als grundimmunisiert
klassifiziert werden. Die Definition der Grundimmunisierung umfasste mindestens 2
Impfdosen sowie entweder eine nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektion oder eine dritte
Auffrischungsimpfung [7 ]. Bei der Analyse der Schwangerschaftsverläufe zeigten sich in beiden Gruppen – mit
und ohne Grundimmunisierung – in einem geringen Anteil von Schwangerschaften schwerwiegende
Komplikationen. In der Gruppe von Schwangeren ohne SARS-CoV-2-Immunisierung trat eine
Totgeburt im Terminzeitraum auf, während bei einer Frau mit Grundimmunisierung eine
späte Fehlgeburt eintrat. Bezüglich weiterer Komplikationen zeigte sich, dass nicht
immunisierte Frauen eine tendenziell höhere Rate an Frühgeburten (13,33% vs. 3,70%
– [Tab. 2 ]) und stationären Behandlungen (20,00% vs. 7,14%) aufwiesen. Diese Unterschiede waren
bei begrenzter Stichprobengröße nicht statistisch signifikant.
Tab. 2
SARS-CoV-2-Impfstatus und Einfluss auf Schwangerschaftsverlauf.
Charakteristika
ohne Immunisierung
mit Immunisierung
p-Wert (Fisher-Test)
späte Fehlgeburt 12–24 SSW
0/15 (0,00%)
1/28 (3,57%)
1,000
Totgeburt
1/15 (6,70%)
0/27 (0,00%)
0,357
dramatischer Verlauf (späte Fehlgeburt/Totgeburt)
1/15 (6,70%)
1/28 (3,57%)
1,000
Frühgeburt
2/15 (13,33%)
1/27 (3,70%)
0,287
stationärer Aufenthalt in Schwangerschaft
3/15 (20,00%)
2/28 (10,00%)
0,324
Diskussion
Im Jahr 2022 war erstmals ein großer Teil der deutschen Bevölkerung von einer SARS-CoV-2-Infektion
betroffen. Der Zeitraum der monozentrischen, prospektiv erhobenen Studie im Jahr 2022
war die Hochphase der Pandemie. Die Lebenssituation von Schwangeren war 2022 durch
die unklare Bedeutung einer SARS-CoV-2-Infektion für die Gesundheit des Kindes beeinflusst.
Meidung von sozialen Kontakten, Verpflichtung zur Impfung, Rückzug aus dem beruflichen
Leben, systematische Testungen, Quarantäne bei Infektionsnachweis und Sorgen vor Komplikationen
in der Schwangerschaft durch Infektionen und Impfungen belasteten viele schwangere
Frauen.
Zu Beginn der Pandemie wurde in Studien und in der Öffentlichkeit diskutiert, dass
SARS-CoV-2-Infektionen zu einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko führen könnten. Eine internationale
systematische Übersichtsarbeit [8 ] wies 2021 auf ein erhöhtes Risiko hin, das auf eine Entzündung des Trophoblasten
oder der Plazenta zurückzuführen sei. Es wurde bereits 2020 vermutet, dass vaskuläre
Veränderungen [9 ] durch Gerinnungsaktivierung und Vaskulitis im trophoblastären Stromabett durch eine
SARS-CoV-2-Infektion auch das Risiko für Fehlgeburten erhöhen könnten. In einer britischen
Online-Erhebungsstudie [10 ] zeigte sich ein erhöhtes Risiko für frühe Fehlgeburten auf Grundlage der Daten von
3041 Frauen. Das relative Risiko für eine Fehlgeburt bei durchschnittlich 9 SSW betrug
1,7 nach Infektion im Vergleich zu nicht infizierten Frauen.
Eine spanische Studie [11 ], in der Daten während der ersten beiden Pandemiewellen erhoben wurden, kam zu dem
Ergebnis, dass Schwangerschaften mit SARS-CoV-2-Infektionen ein höheres Risiko für
mütterliche Komplikationen wie Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes, Adipositas und
arterielle Hypertonie aufwiesen, ohne jedoch nachweisbare Auswirkungen auf den Verlauf
der Schwangerschaft zu zeigen.
Die deutsche CRONOS-Studie [12 ] zur Bewertung der Auswirkung einer Infektion in der Schwangerschaft mit dem SARS-CoV-2-Erreger
auf die mütterliche und kindliche Gesundheit hat von März 2020 bis Dezember 2022 insgesamt
8782 Frauen eingeschlossen. Diese Frauen wurden von den Betreuenden an ein Register
gemeldet. Es ist durch den aktiven Prozess der Meldung in das Register zu vermuten,
dass besonders schwere Erkrankungen und späte Infektionen gemeldet wurden. Tatsächlich
wurden 40% der infizierten Frauen stationär aufgenommen, und nur 5% der gemeldeten
Infektionen waren im 1. Trimenon aufgetreten [12 ]. Ergebnisse der Datenanalyse des Registers zeigen, dass das Risiko für COVID-19-spezifische
Ereignisse gering war, wenn die Frauen im 1. Trimenon der Schwangerschaft an COVID-19
erkrankten. Das Risiko stieg mit Infektion in zunehmendem Schwangerschaftsalter bis
ins frühe 3. Trimenon an. Im zweiten Erfassungszeitraum in der ersten Hälfte des Jahres
2022, somit im Zeitraum der hier vorgelegten Studie, waren die Auswirkungen einer
Infektion geringer als 2020/2021. Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 war mit geringeren
fetomaternalen Risiken verbunden.
Eine nationale retrospektive Kohortenstudie mit Registerdaten von schwangeren Frauen
mit und ohne SARS-CoV-2-Infektionen aus Südkorea [13 ] untersuchte die Auswirkungen einer Infektion in der Schwangerschaft. Es wurden mehr
als 367000 Schwangerschaften ohne und 2158 Schwangerschaften mit Infektionen im Zeitraum
von 2 Jahren während Infektionen mit Delta- bis Omikron-Varianten verglichen. Der
dokumentierte Anteil von 0,58% Infektionen in allen analysierten Schwangerschaften
ist gering. Obwohl während der Zeit die intensivmedizinischen Betreuungen von Schwangeren
und Neugeborenen statistisch signifikant etwa um den Faktor von 2–3 anstieg, fanden
sich keine ausgeprägten Risikoerhöhungen für maternofetale Komplikationen. Einzig
statistisch signifikant war eine Risikoerhöhung von intra- oder postpartalen Blutungen
während der Phase der Infektionen mit der Delta-Variante. Die Studie zeigt insgesamt,
dass die möglichen Auswirkungen auf die Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Omikron-Variante
am geringsten waren. Der positive Effekt der Impfungen auf den Verlauf der Infektion
in der Schwangerschaft wird diskutiert.
Die Studie aus Sachsen mit Schwangerschaftsverläufen aus dem Jahr 2022 zeigt höhere
Infektionsraten als vorherige Studien, dabei wurden jedoch auch Infektionen vor Schwangerschaftseintritt
berücksichtigt (insgesamt 46,51% der Frauen). Aufgrund der ART-Behandlung und des
prospektiven Studiendesigns bereits vor der Schwangerschaft sind die Aussagen zu den
Infektionen vor Eintritt der Schwangerschaft und in den ersten Schwangerschaftswochen
besonders verlässlich. Während der Studie traten im Unterschied zu den genannten Studien
hauptsächlich Infektionen mit Omikron auf. Im Vergleich zu früheren Varianten wie
Alpha oder Delta zeichnet sich Omikron durch eine erhöhte Virulenz bei gleichzeitig
reduzierter Pathogenität aus [14 ].
Obwohl sich bei den 51 über 12 + 0 SSW andauernden Schwangerschaften auch schwerwiegende
Komplikationen wie späte Fehl- und Totgeburten zeigten, ließ sich jedoch kein signifikanter
Zusammenhang von Komplikationen mit Infektionen und Impfstatus erkennen. Die in die
Studie eingeschlossenen Frauen waren überwiegend gesunde junge Frauen im reproduktiven
Alter, die vornehmlich milde bis moderate Verläufe der SARS-CoV-2-Infektion aufwiesen.
Es ist anzunehmen, dass Frauen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen auch noch 2022
im Verlauf der Pandemie Kinderwunschbehandlungen weiterhin aufschoben.
In unserer Studie wurden Einlingsschwangerschaften nach ART zur Abschätzung der Auswirkungen
von Infektionen berücksichtigt. Eine umfassende Metaanalyse von Kaur et al. (2023)
[3 ] untersuchte den Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2-Infektionen vor ART-Behandlungen
und mögliche Auswirkungen auf den Verlauf der assistierten Reproduktion. Drei Studien
(Youngster et al., Barkat et al. und Aizer et al.) [15 ]
[16 ]
[17 ] berichteten, dass es keinen signifikanten Unterschied in der anhaltenden Schwangerschaftsrate
zwischen infizierten und nicht infizierten Frauen gab. Allerdings wurden in diesen
Studien auch Schwangerschaften nach ART-Behandlung mit Infektionen und Verzicht auf
frischen Embryotransfer im Sinne von „freeze-all“ und zeitlich verzögertem Transfer
in der Analyse mitberücksichtigt. Daher konnte ein passagerer negativer Effekt einer
Infektion auf den Schwangerschaftsverlauf durch Faktoren wie Veränderungen des Endometriums,
der Plazentation und Thrombogenität nicht berücksichtigt werden.
Eine EU-Studie unter finnischer Leitung von Ata et al. (2021) [4 ] untersuchte in der frühen Phase der Pandemie den möglichen Einfluss einer Infektion
während ART (N = 11) oder in der Schwangerschaft auf den Schwangerschaftsverlauf,
die Komplikationsrate und die Lebendgeburtenrate. Es konnten 80 gemeldete Schwangerschaften
nach assistierter Reproduktion mit dem Nachweis einer Infektion analysiert werden.
Diese erste Beobachtungsstudie ohne Kontrollgruppe zu möglichen Auswirkungen der Infektion
zeigte, dass 10 der Schwangerschaften als Fehlgeburt (12,5%) und 2 als Totgeburt (2,5%)
endeten, mehr als 60% der Frauen wurden per Sectio caesarea entbunden. Nach Berücksichtigung
des Meldebias, dass wahrscheinlich sogar eher nur schwere Verläufe gemeldet wurden,
wurde das Studienergebnis bei Veröffentlichung 2021 als Rückversicherung für den unkomplizierten
Verlauf von Schwangerschaften trotz Infektionen zum Zeitpunkt der ART oder Schwangerschaft
aufgefasst.
Die eigene Studie mit Einschluss von 51 Schwangerschaften zeigt auch schwere Komplikationen.
Zwei Frauen mit SARS-CoV-2-Infektion hatten späte Fehlgeburten, bei einer Frau ohne
Infektion und Impfung kam es zur Totgeburt. Ein Zusammenhang mit Infektionen oder
Impfungen kann nicht vermutet werden. Die Ursachen von dramatischen Verläufen in der
Schwangerschaft sind vielfältig, so lassen sich z. B. identifizierbare prädisponierende
Faktoren für die Totgeburt wie Störung der Plazentafunktion mit Minderversorgung des
Kindes erkennen.
Der Anteil von per Sectio entbundenen Frauen mit und ohne SARS-CoV-2-Infektion unterschied
sich nicht signifikant (30% bei Frauen ohne Infektion vs. etwa 40% bei Frauen mit
Infektionen). In den ersten Phasen der Pandemie wurde international bei Schwangeren
mit SARS-CoV-2-Infektion, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft, häufiger eine
elektive Sectio caesarea durchgeführt [18 ]. Gründe hierfür waren einerseits das Bestreben, das Infektionsrisiko für das Klinikpersonal
gering zu halten, andererseits aber Sorgen um die Gesundheit von Mutter und Kind durch
die noch unbekannte Infektion. Im Laufe des Jahres 2022 erfolgten Anpassungen der
Empfehlungen, sodass die Indikationsstellung für eine Sectio wieder stärker medizinischen
Kriterien folgte und weniger durch die SARS-CoV-2-Infektion beeinflusst wurde [18 ]. Infolgedessen näherte sich der Anteil spontaner Geburten bei infizierten Schwangeren
dem üblichen geburtshilflichen Vorgehen an.
Eine Studie aus Italien aus dem ersten Jahr der Pandemie zeigte, dass bei Paaren ohne
nachgewiesene Infektionen zum Zeitpunkt der ART-Behandlung, vergleichbare klinische
Schwangerschafts- und Fehlgeburtenraten wie vor Pandemiezeiten erzielt werden konnten
[19 ]. Auch die Lebendgeburtenrate blieb unverändert. In einer indischen retrospektiven
Studie von Banker et al. (2022) [20 ] wurden 367 IVF-Zyklen untersucht, die in den ersten Monaten der Pandemie stattfanden.
Bei lediglich 6,8% der Frauen mit Embryotransfer nach Stimulation und bei 3,9% mit
Kryotransfers, sowie 10% in den Schwangerschaften wurden SARS-CoV-2-Infektionen nachgewiesen.
Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in den klinischen und reproduktionsbiologischen
Outcome-Parametern der ART-Behandlungen während der Pandemie im Vergleich zur Zeit
vor Beginn der Pandemie. Die häufigsten pränatalen Komplikationen waren Gestationsdiabetes
und schwangerschaftsbedingte Hypertonie.
In einer Unteranalyse der CRONOS-Studiendaten von Ziert et al. 2022 [21 ] wurden 65 Schwangerschaften nach ART mit 1420 spontan eingetretenen Schwangerschaften
verglichen. Schwere SARS-CoV-2-Verläufe traten bei Frauen mit ART-Schwangerschaften
nicht häufiger auf als in der Vergleichsgruppe. Ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen
nach ART war auf Faktoren wie höheres Alter, Mehrlingsschwangerschaften und Adipositas
zurückzuführen. Das Risiko einer Fehlgeburt konnte aufgrund zu geringer Fallzahlen
der dokumentierten Schwangerschaften jedoch nicht untersucht werden.
Insgesamt deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass eine SARS-CoV-2-Infektion
vor und während der Schwangerschaft den Verlauf der Schwangerschaft nach ART-Behandlungen
nicht signifikant beeinflusst. Unsere Studie unterstreicht diese Einschätzung auch
für die Phase der Pandemie im Jahr 2022 mit Infektionen, die hauptsächlich der Omikron-Variante
zugeordnet werden können.
SARS-CoV-2-Impfungen zeigen ebenfalls kein erhöhtes Risiko für einen ungünstigen Verlauf
der Kinderwunschbehandlung oder einer Schwangerschaft, wie eine Metaanalyse [22 ] mit 21 eingeschlossenen Studien sowie eine weitere Metaanalyse [23 ] mit 20 Studien und insgesamt 18877 ART-Behandlungszyklen im Vergleich zu nicht geimpften
Frauen zeigen. Eine bevölkerungsbasierte Studie aus dem Vereinigten Königreich [24 ] schließt einen Zusammenhang zwischen der Impfung und Fehlgeburten im Vergleich zu
nicht geimpften Frauen vor der Pandemie aus. Die Intercovid-2022-Studie [25 ] zeigte sogar, dass Neugeborene von geimpften Müttern ein geringeres Risiko für Frühgeburten
und ungünstige neonatale Entwicklungen hatten. Dabei wiesen die Neugeborenen von Müttern
mit Auffrischungsimpfung die höchste Wirksamkeit des Impfstoffs auf. Auch in unserer
Untersuchung lässt sich erkennen, dass bei Frauen mit Grundimmunisierung das Risiko
einer Frühgeburt mit 3,70% deutlich niedriger lag als bei Frauen ohne positiven Impfstatus
(13,33%). Der Unterschied war bei kleinen Zahlen allerdings nicht signifikant.
Eine aktuelle Metaanalyse in der Omikron-Welle [26 ] mit 862272 Frauen, davon 308428 geimpft, ergab, dass das Risiko einer Totgeburt
durch die Impfung in der Schwangerschaft um 45% gesenkt wurde. Das Risiko für Frühgeburten
vor 32 + 0 SSW wurde um 33% verringert, und das Risiko einer stationären Einweisung
war nach einer Impfung in der Schwangerschaft signifikant um 20% geringer. Die Schwangere
mit Totgeburt in unserer Studie hatte keine nachgewiesene Infektion, aber auch keine
Grundimmunisierung gegen SARS-CoV-2 erhalten.
Stationäre Aufnahmen wegen SARS-CoV-2-Infektionen erfolgten während des Studienzeitraums
nicht, jedoch zeigte sich für allgemeine stationäre Behandlungen in der Schwangerschaft
bei Frauen mit Impfungen tendenziell ein niedrigerer Anteil (7,14% vs. 20,00%).
Eine spanische Studie [27 ] mit 510 geimpften Frauen zeigte keine nachteiligen Auswirkungen der Impfung auf
den Verlauf der ART-Behandlung und die Eierstockreserve. In der Analyse unserer Daten
zeigten sich sogar statistisch signifikant höhere Schwangerschaftsraten in Behandlungszyklen,
in denen die Partner eine Grundimmunisierung gegen SARS-CoV-2 erhalten hatten, im
Vergleich zu Zyklen mit beiden ungeimpften Partnern [5 ]. Dieser Effekt ist wahrscheinlich auf die Verringerung des Infektionsrisikos zurückzuführen.
Eine Impfung scheint das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen in der Frühschwangerschaft
deutlich zu senken. Unsere Ergebnisse sowie die neuesten Studien zeigen klar, dass
eine Immunisierung weder den Verlauf der Kinderwunschbehandlung noch den weiteren
Schwangerschaftsverlauf ab dem 2. Trimenon negativ beeinflusst. Diese Erkenntnisse
unterstreichen die Rolle der SARS-CoV-2-Impfung als präventive Maßnahme zur Verbesserung
der maternalen und fetalen Gesundheit während der Pandemie.
Stärken und Limitationen
Die von uns durchgeführte prospektiv erhobene, monozentrische Kohortenstudie zu SARS-CoV-2-Infektionen
und Impfungen bei Paaren mit ART-Behandlungen aus dem Jahr 2022 ist eine Studie, deren
Rahmenbedingungen in Zukunft nicht wieder eintreten werden. Die Corona-Testverordnung
sorgte für eine fast 100%ige Testabdeckung hinsichtlich SARS-CoV-2-Infektionen der
gesamten Stichprobe, was die Datenqualität bezüglich Infektionen deutlich erhöhte.
Die hohe Teilnahme an der Studie mit nahezu 100% und Befragung zu 2 Zeitpunkten in
der Schwangerschaft zu Infektions- und Impfstatus beider Partner sowie nach Entbindung
sind Stärken unserer Studie. Die Schwangerschaftskomplikationen wurden umfassend in
der Befragung berücksichtigt, konnten aber auch mit zusätzlicher Beurteilung der Entbindungsdokumentation
bei einem hohen Anteil der Patientinnen, die am Zentrum entbunden wurden (51%), bestätigt
werden. Dies stärkt die Aussagekraft der Ergebnisse.
Limitationen der Studie sind die kleine Stichprobe von 43 Frauen mit Einlingsschwangerschaften
nach ART an einem Zentrum in Sachsen zu einem besonderen Zeitpunkt der Pandemie. Daher
ist die Generalisierbarkeit der Ergebnisse eingeschränkt. Die Angaben zu Infektionen
beruhen auf Selbstauskünften der Studienteilnehmerinnen nach Testung im Rahmen der
Corona-Testverordnung. Ein zuverlässiger Antikörperstatus für SARS-CoV-2-Infektionen
konnte nicht erhoben werden, da zum Zeitpunkt der Studie kein etablierter klinischer
Marker für SARS-CoV-2-Immunität zur Verfügung stand. Asymptomatische Infektionen wurden
möglicherweise zu wenig berichtet und der Anteil der unentdeckten Infektionen könnte
um ein Vielfaches höher sein als die Zahl der bestätigten Fälle, was die Datenqualität
beeinträchtigt [28 ].
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen keine signifikanten Gruppenunterschiede
bezüglich Komplikationen, Schwangerschaftsverlauf und Outcome bei Frauen mit einer
SARS-CoV-2-Infektion vor und während der Schwangerschaft nach ART-Behandlung und Frauen
ohne SARS-CoV-2-Infektion. Auch im Gruppenvergleich zwischen Frauen mit und ohne Immunisierung
gegen SARS-CoV-2 ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Aufgrund der vielfältigen
Einflüsse auf SARS-CoV-2-Infektionen und mögliche Gesundheitsauswirkungen sind die
Studienergebnisse jedoch nicht generalisierbar und nicht auf weitere Infektionswellen
übertragbar.
Supplementary Material
Fragebogen: Einfluss von SARS-Covid-19-Infektion auf Schwangerschaftsverlauf und Geburt.