Verfahrensweisen und Methoden zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Deutschland – ein Auftragsgutachten – Erwiderung

Inhaltsübersicht

Wir begrüßen die Antwort von Koch und Lange auf unsere Vorschläge [1] außerordentlich, da es wichtig ist, die Meinung des IQWiG zu den von uns diskutierten Punkten zu erfahren. Wir sind allerdings nicht der Ansicht, dass einer unserer Vorschläge durch diese Antwort geändert werden müsste. Methoden und Verfahrensweisen entwickeln sich im Laufe der Zeit naturgemäß weiter. Wir hoffen, dass dieser Prozess der Weiterentwicklung dazu führen wird, dass das Vorgehen des IQWiG zukünftig einmal von allen Interessengruppen als hervorragend eingestuft wird.

Begrüßen möchten wir auch die Antwort von Schünemann und Kunz. Es ist in der Tat wichtig, das GRADE-System in diesem Zusammenhang zu nennen. Wir möchten alle Leser darin bestärken, GRADE beim Umgang mit Evidenzleveln zu berücksichtigen. Dem Großteil der Aussagen der Autoren können wir zustimmen. Jedoch sind wir der Meinung, dass auch systematische Übersichtsarbeiten für sich genommen neue Evidenz liefern können. Ein gutes Beispiel bietet die systematische Übersichtsarbeit zur Kortikoidgabe bei drohender Frühgeburtlichkeit, welche graphisch im Logo der Cochrane Collaboration dargestellt ist. Diese Arbeit lieferte neue Ergebnisse, die durch die Betrachtung einzelner Studien nicht gewonnen wurden konnten. Darüber hinaus kann die erhöhte Power von systematischen Übersichtsarbeiten neue Evidenz über Subgruppen liefern, die in einzelnen randomisierten Studien nicht gesehen werden kann.

Referenzen

• 1 Bekkering G E, Kleijnen J. Verfahrensweisen und Methoden zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Deutschland.  Dtsch Med Wochenschr. 2008;  133 S225-S246