Diabetes aktuell 2009; 7(2): 65
DOI: 10.1055/s-0029-1222478
Journal Club

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gemeinsame Stellungnahme der ADA, ACC und AHA – Prävention kardiovaskulärer Ereignisse bei Diabetes

Winfried Keuthage
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Dr. med. Winfried Keuthage

Münster

Publication History

Publication Date:
21 April 2009 (online)

Table of Contents

Aufgrund der Ergebnisse von ADVANCE[2], ACCORD[3] und VADT[4] könnten die bisherigen Therapieziele zur Blutglukoseeinstellung bei Typ–1– und Typ–2–Diabetes im Wesentlichen beibehalten werden, so die Autoren.

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Allgemeine Therapieziele

Im Hinblick auf mikrovaskuläre und neuropathische Komplikationen sollte der HbA1c–Wert unter 7  % liegen (ADA[5]: Evidenzklasse A; ACC[6]/AHA[7]: Evidenzklasse A/EK I). Kontrollierte, randomisierte Studien zur Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse hätten während der Studienphase (ohne Nachbebachtung) keine signifikanten Unterschiede zwischen der intensiv und der nach Standard behandelten Gruppe gezeigt. Allerdings sei in der Nachbeobachtungsphase von DCCT[8] und UKPDS[9] eine Senkung des HbA1c–Wertes kurz nach Diabetesmanifestation auf 7  % oder tiefer mit einer langfristigen Risikoreduktion für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert. Trotzdem könne an dem allgemeinen HbA1c–Zielwert 7  % festgehalten werden (ADA: Evidenzklasse B; ACC/AHA: Evidenzklasse A/EK IIb).

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Individuelle Therapieziele

Für einige Patientengruppen sollten jedoch individuelle Therapieziele angestrebt werden. Subgruppenanalysen von DCCT, UKPDS und ADVANCE zeigten in Bezug auf mikrovaskuläre Ereignisse einen geringen, aber signifikanten Vorteil zugunsten normnaher HbA1c–Werte. Bei ausgewählten Patienten sollten daher HbA1c–Werte unterhalb von 7  % erwogen werden, sofern dies mit einer akzeptablen Hypoglykämie– und Nebenwirkungsrate erreicht werden könne. Für strengere Therapieziele kämen insbesondere Patienten mit einer kurzen Diabetesdauer, langer Lebenserwartung und ohne kardiovaskuläre Erkrankung in Frage (ADA: Evidenzklasse B; ACC/AHA, Evidenzklasse C/EK IIa). Weniger streng sollten die HbA1c–Werte bei Patienten mit schweren Hypoglykämien, geringer Lebenserwartung, fortgeschrittenen mikro– oder makrovaskulären Erkrankungen oder solchen mit einer langen Diabetesdauer sein, bei denen das Therapieziel trotz Schulung, regelmäßigen Stoffwechselkontrollen und einer Kombinationstherapie mit Antidiabetika einschließlich Insulin nur schwer zu erreichen sei (ADA: Evidenzklasse C; ACC/AHA: Evidenzklasse C/EK IIa).

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Primär– und Sekundärprävention

Zur Primär– und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen empfehlen die Autoren, den evidenzbasierten Empfehlungen der ADA und AHA zu folgen.

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Quelle

  • 1 Skyler JS, Bergenstal R, Bonow RO. et al. . Intensive Glycemic Control and the Prevention of Cardiovaskular Events: Implications of the ACCORD, ADVANCE and VA Diabetes Trails.  Diabetes Care. 2009;  32 187-192

2 Action in Diabetes and Vascular Disease – Preterax and Diamicron Modified Release Controlled Evaluation

3 Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes

4 Veteran Affairs Diabetes Trial

5 American Diabetes Association

6 American College of Cardiology Foundation

7 American Heart Association

8 Diabetes Control and Complications Trial

9 UK Prospective Diabetes Study

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Dr. med. Winfried Keuthage

Münster

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Quelle

  • 1 Skyler JS, Bergenstal R, Bonow RO. et al. . Intensive Glycemic Control and the Prevention of Cardiovaskular Events: Implications of the ACCORD, ADVANCE and VA Diabetes Trails.  Diabetes Care. 2009;  32 187-192

2 Action in Diabetes and Vascular Disease – Preterax and Diamicron Modified Release Controlled Evaluation

3 Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes

4 Veteran Affairs Diabetes Trial

5 American Diabetes Association

6 American College of Cardiology Foundation

7 American Heart Association

8 Diabetes Control and Complications Trial

9 UK Prospective Diabetes Study

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Dr. med. Winfried Keuthage

Münster