Ein längerer Schulbesuch könnte zu einem gewissen Grad die Anzahl der Demenz-Erkrankungen
verringern. Zu diesem Ergebnis kam ein Team um David Llewellyn der University of Cambridge
(http://www.cam.ac.uk). Dazu verglichen die Forscher die geistigen Fähigkeiten von älteren Menschen und
kamen zu dem Ergebnis, dass jene, die nach der Anhebung der Schulpflicht in Großbritannien
auf 15 Jahre geboren wurden, weniger oft von Demenz betroffen waren. Eine weitere
Erhöhung des Schulaustrittsalters könnte laut dem Team um David Llewellyn dazu beitragen,
dass sich die geistigen Fähigkeiten weiter verbessern und die Anzahl der Erkrankungen
sinkt (1).
Bild: CD 196 Science Lesson
Studie vergleicht geistige Fähigkeiten älterer Menschen
Studie vergleicht geistige Fähigkeiten älterer Menschen
Rund 700 000 Menschen leiden laut BBC allein in Großbritannien an Demenz. Experten-Schätzungen
gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2051 bis auf 1,7 Millionen ansteigen könnte.
Für die aktuelle Studie verglichen die Wissenschaftler eine Gruppe von Menschen über
65 Jahren, die 1991 getestet worden waren (MRC Cognitive Function and Ageing Study;
n = 9 458), mit mehr als 5 000 Menschen gleichen Alters, die 2002 getestet worden
waren (English Longitudinal Study of Ageing; n = 5 196). Alle Probanden unterzogen
sich einem Standard-Test, der frühe Anzeichen von Demenz zum Vorschein bringt. Dazu
gehört beispielsweise das Nennen von möglichst vielen Tierarten innerhalb einer Minute.
Die Wissenschaftler konnten einen kleinen aber bedeutenden Unterschied bei der zweiten
Gruppe feststellen.
Anzahl neuronaler Verbindungen im Gehirn nimmt zu
Anzahl neuronaler Verbindungen im Gehirn nimmt zu
Frühere Studien haben bereits nachgewiesen, dass ein Mehr an Bildung von Vorteil ist,
da die Anzahl der neuronalen Verbindungen im Gehirn zunimmt. 1947 wurde in Großbritannien
das Alter des Schulendes mit 15 Jahren festgelegt und 1972 auf 16 Jahre erhöht. Die
Regierung kündigte vor 2 Jahren an, dass ab 2015 Teenager bis zum 18. Lebensjahr in
Form einer Ausbildung bleiben müssen. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass
das bessere Abschneiden der zweiten Gruppe in direktem Zusammenhang mit den längeren
Schulzeiten steht. Andere Faktoren wie weniger Herzanfälle, mehr Medikamente gegen
hohen Blutdruck, weniger Rauchen und verbesserte Lebensbedingungen für Kleinkinder
dürften bei den Jüngeren ebenfalls eine Rolle gespielt haben.
Quellen:
Quellen:
1 Llewellyn DJ, Metthews FE. Increasing Levels of Semantic Verbal Fluency in Elderly
English Adults. Neuropsychol Dev Cogn B Aging Neuropsychol Cogn 2009; 25: 1-13
2 pressetext deutschland (pte)