Der Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität
Greifswald, Prof. Georg Meyer, ist auf dem 97. FDI-Welt-Zahnärztekongress in Singapur
als neues Mitglied in das Wissenschaftskomitee gewählt worden. Über 150 Nationen sind
im Dachverband der World Dental Federation (FDI), die ihren Sitz in Genf/Schweiz hat,
organisiert. Das Wissenschaftskomitee besteht aus 7 Mitgliedern und vertritt die internationalen
wissenschaftlichen Interessen der Zahnmedizin. Gemeinsam mit Vertretern aus Brasilien,
Frankreich, Hongkong, Israel, der Türkei und den USA ist Prof. Meyer nun für zunächst
3 Jahre zuständig für wissenschaftliche Stellungnahmen seines Fachgebiets, unter
anderem auch für Anfragen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ein wichtiges Thema
bei der diesjährigen Sitzung war das von Umweltministern geplante weltweite Verbot
von Quecksilber. Ohne entsprechende Ausnahmeregelung würde hiermit ein Verbot des
bewährten zahnärztlichen Füllungswerkstoffes Amalgam einhergehen. Prof. Meyer konnte
sich bei seiner Wahl gegen starke Bewerber aus Brasilien, Polen und Südkorea durchsetzen.
Er hat klar und überzeugend für die weitere Nutzung von Amalgam als Zahnfüllung plädiert,
zumal die als Alternative erhofften Kunststofffüllungen sowohl mechanische als auch
biologische Risiken in sich bergen, wie die aktuelle Forschung belegt. "Ein Verbot
von Amalgam, das haltbarer und sicherer ist als alle anderen plastischen Füllungsmaterialien,
würde in vielen Ländern dazu führen, dass sich die Menschen keine Zahnfüllungen mehr
leisten könnten", so Prof. Meyer. In seiner neuen Funktion als Mitglied des Wissenschaftskomitees
der FDI will er vor allem die wissenschaftsbasierte öffentliche Aufklärungsarbeit
verstärken, sich bei einem Quecksilberverbot für eine Ausnahmeregelung der Amalgam-Anwendung
aus medizinischen Gründen einsetzen und dabei gleichzeitig für einen umweltgerechten
Umgang mit dem Metall in allen Ländern werben, z. B. durch den Einsatz von Amalgamabscheidern
in zahnärztlichen Praxen. Eine diesbezügliche Resolution wurde von den rund 200 Delegierten
aus aller Welt während der Tagung in Singapur einstimmig verabschiedet.
Nach einer Pressemitteilung des
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Greifswald
Internet: www.klinikum.uni-greifswald.de