Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie schätzt, dass in diesem Jahr 1 Mio. Implantate
gesetzt werden. Häufigste Ursache für den Zahnverlust sind parodontale Erkrankungen.
Der dafür verantwortliche Biofilm ist ebenfalls eine Gefahr für das Implantat. Wie
sieht der Risikopatient für eine Periimplantits aus und welche Maßnahmen sind für
Diagnose, Prophylaxe und Therapie entscheidend sind Fragen, die sich der implantologisch
tätige Zahnarzt/in stellen sollte. In dem wissenschaftliche Symposion von GlaxoSmithKline
Consumer Healthcare im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages in München im November
gaben namhafte Referenten Antwort.
Prof. Elmar Reich, Biberach bestätigte in seinem Beitrag, dass mehrere Studien gezeigt
haben, dass es bei Parodontalpatienten trotz erfolgter Behandlung und Nachsorge häufiger
zur Periimplantitis und zu Implantatverlusten kommt als bei parodontal-gesunden Personen.
Daher lässt er seine Patienten neben der Antibiotikatherapie 1 Woche nach der Implantation
für 2-4 Wochen, 2-mal täglich mit einer 0,2 %igen Chlorhexidin-Lösung spülen. Die
Relevanz von Zahnersatz und wie gewisse Faktoren bereits in der Anamnese berücksichtigt
werden sollten, erklärte Prof. Thomas Kocher, Greifswald, Zu den Risikopatienten
zählt Kocher neben Diabetikern Personen mit Allgemeinerkrankungen und Raucher. Die
Anamnese müsse sehr sorgfältig erfolgen, forderte der Experte. Prof. Nicole Arweiler,
Freiburg, berichtete, dass einer der wichtigsten Unterschiede zwischen parodontalen
und periimplantären Strukturen ist, dass Zahnimplantate zwar eine biokompatible, aber
keine biologische Oberfläche besitzen. Bereits bei gesundem Zustand zeigen sich Unterschiede
im umgebenden Gewebe. Diese sollten bei der Diagnostik beziehungsweise Erfassung des
Entzündungszustandes von Implantat und Zahn berücksichtigt werden. Implantate aus
dem Werkstoff Titan sind nach Ansicht von Prof. Jürgen Becker, Düsseldorf, immer noch
der sogenannte Goldstandard. Bei 2-teiligen Implantaten kann es zu einer Spaltbildung
zwischen Implantatkörper und Abutment mit Gefahr einer Bakterienansiedlung kommen.
Er empfahl, die Innenbereiche eines Implantatkörpers zum Beispiel mit einem chlorhexidinhaltigen
Gel aufzufüllen, wenn hierfür vom Implantathersteller eine Freigabe vorliegt.
Gi/ZWR
Nach Informationen der
GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, Bühl