Ein einfacher Augen-Test könnte Alzheimer und andere Krankheiten sichtbar machen,
noch bevor die ersten Symptome entstehen. Dazu setzen Wissenschaftler des University
College London (http://www.ucl.ac.uk) fluoreszierende Marker ein, die sich an absterbende Zellen anbinden. Diese werden
dadurch in der Netzhaut sichtbar und liefern erste Hinweise auf im Gehirn absterbende
Zellen. Erste Tests wurden mit Mäusen durchgeführt, Tests mit Menschen sind geplant.
Details der Studie wurden im Fachmagazin Cell Death and Disease (http://www.nature.com/cddis) veröffentlicht.
Verlauf des Zelltodes könnte Krankheitsverlauf darstellen
Derzeit stehen zur Erforschung der Gehirne von Alzheimer-Patienten nur teure MRI-Scans
oder Obduktionsergebnisse zur Verfügung. Das neue Verfahren ermöglicht es, den Verlauf
der Krankheit über die absterbenden Zellen der Netzhaut, die ein direkter, wenn auch
dünner Ausläufer des Gehirns darstellt, zu verfolgen. Diese Zellen werden als grüne
Punkte sichtbar, indem sie die fluoreszierende Farbe aufnehmen.
Der Vergleich des Verlaufes des Zelltodes könnte den Wissenschaftlern auch helfen,
den Krankheitsverlauf zu beobachten. Derzeit sei die größte Schwierigkeit bei der
Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen das Fehlen eines Verfahrens, das die
Reaktion des Gehirns auf neue Behandlungsansätze direkt einschätzbar macht. Das neue
Verfahren könnte ein potenzieller Ausweg aus diesem Dilemma sein.
Quelle: pressetext deutschland (pte)