In dem ostindischen Bundesstaat Meghalaya ist es im November 2009 zu einem Ausbruch
des Tsutsugamushi-Fiebers gekommen. Allein innerhalb der 1. Dezemberwoche verstarben
hierbei 5 Menschen an den Folgen der Infektion, etwa 80 weitere Personen erkrankten.
Wie viele Menschen insgesamt von dem Ausbruch betroffen sind, ist derzeit unklar.
Milben aus dichter Buschvegetation sind Überträger
Milben aus dichter Buschvegetation sind Überträger
Bei dem Tsutsugamushi-Fieber handelt es sich um eine Rickettsiose, die durch den Erreger
Orientia tsutsugamushi hervorgerufen wird. Als Überträger fungieren Milben der Familie
Trombiculidae, insbesondere die Art Leptotrombidium deliense, die in Gebieten dichter
Buschvegetation zu finden ist. Dementsprechend ist der hier beschriebene Ausbruch
auch auf die ländlichen Regionen Meghalayas beschränkt. Aus der Hauptstadt Shillong
wurden keine Fälle gemeldet.
Unbehandelt hohe Mortalität
Unbehandelt hohe Mortalität
Unbehandelt verläuft das Tsutsugamushi-Fieber oft tödlich. Zu den ersten Symptomen
zählen makulopulöse Hautausschläge, Kopf- und Muskelschmerzen, Fieber, Husten sowie
Magen-Darm-Beschwerden. Es kommt zu einer Schwellung von Milz und Lymphknoten (Splenomegalie
und Lymphadenopathie). In schweren Fällen können außerdem eine disseminierte intravasale
Koagulopathie, Blutungen, eine Enzephalitis oder Myokarditis auftreten.
Abb. 1 Endemiegebiet des Tsutsugamushi-Fiebers. Quelle: DRTM, verändert nach WHO
Antibiotika helfen, aber Resistenzen sind verbreitet
Antibiotika helfen, aber Resistenzen sind verbreitet
Antibiotika können die Mortalität von 4-40 % auf unter 2 % senken. Gegen die am häufigsten
verwendeten Medikamente Doxycyclin und Chloramphenicol sind jedoch insbesondere im
Norden Thailands resistente Stämme bereits weit verbreitet. Momentan stehen aber noch
zahlreiche wirksame Ausweichpräparate zur Verfügung. Das Tsutsugamushi-Fieber kommt
nur im sogenannten "Tsutsugamushi-Dreieck" vor, das von Japan und dem äußersten Osten
Russlands im Norden nach Nordaustralien im Süden und Pakistan bzw. Afghanistan im
Westen reicht.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quellen: promed, CDC