Ziel der vorgestellten Studie war es, den Effekt der Zementiertechnik auf die intrakapitale
Durchblutung per Micro-CT-Angiographie zu evaluieren. Die Methodik und Projektidee
ist innovativ und die Durchführung sowie Darstellung der Ergebnisse adäquat. Die Ergebnisse
werden kritisch diskutiert. Die Problematik der dreidimensionalen Untersuchung wäre
einfacher zu lösen gewesen. Hätte man eine Segmentierung der CT-Daten durchgeführt,
wäre eine einfache Darstellung sowie Quantifizierung auch in mehr als 24 Quadranten
möglich. Ein weiterer Kritikpunkt stellt die fehlende Darstellung der kontrastierten
intrakapitalen Gefäße vor Implantation dar. Eine Registrierung der segmentierten Daten
hätte eine exakte Messung der verbleibenden Gefäße nach Implantation erbracht. Studien,
die sich der Micro-CT-Untersuchung bedienen, können wichtige Erkenntnisse über Vorgänge
innerhalb der Kopfkappe liefern [1], [2]. So steuert diese Studie einen weiteren essentiellen Baustein zum Verständnis der
Komplikationen beim Oberflächenersatz der Hüfte bei. Für die klinische Anwendung bedeuten
die Ergebnisse, dass die zementierte Kopfkappe nach wie vor der Goldstandard bleiben
sollte, die Zementmenge sollte jedoch gering gehalten werden.
Dr. med. Matthias Lerch