ergopraxis 2009; 2(1): 13
DOI: 10.1055/s-0030-1254450
wissenschaft

Arbeitsrehabilitation – Leistung und vorherige Tätigkeit entscheiden über Erfolg

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Publikationsdatum:
07. Juli 2010 (online)

 
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    Die Arbeitsleistung und vorangegangene Beschäftigung sind die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Arbeitsrehabilitation psychisch kranker Menschen. Dies ergab eine Literaturrecherche von Dr. Stefan Frühwald vom Psychosozialen Dienst der Caritas St. Pölten und seinen Kollegen der Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Justizanstalt Mittersteig in Wien, Österreich. Über die Datenbank pubmed selektierten und untersuchten sie 37 deutsch- und englischsprachige Arbeiten von 1997 bis 2007, die über eine erfolgreiche Arbeitsrehabilitation informierten. Die Studien waren aufgrund unterschiedlicher Studiendesigns nur eingeschränkt vergleichbar. Tendenziell stellten die Forscher aber fest, dass personale Faktoren wie Negativsymptome bei psychotischen Erkrankungen und kognitiven Beeinträchtigungen einen eher negativen Effekt auf den Rehabilitationsverlauf haben. Am nachhaltigsten wirke sich die Arbeitsleistung während der Rehabilitationsmaßnahme und die vorangegangene Ausbildung und Beschäftigung aus. Soziodemografische Merkmale wie die Diagnose sind in ihrem Einfluss noch nicht geklärt. Die höchste Erfolgsrate erzielten „Place first, then train”-Rehabilitationsprogramme, in denen den Klienten zunächst ein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt und an dem sie begleitet wurden. Nach Meinung der Forscher ist auf dem Gebiet der Arbeitsrehabilitation ein tieferes Verständnis des am Rehabilitationsprozess beteiligten Fachpersonals nötig, um die Maßnahmen den Bedürfnissen der Klienten anzupassen.

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    Psychiatrische Praxis 2008; 35: 271–278