ergopraxis 2009; 2(1): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1254532
wissenschaft

Selbstversorgung – Die mobile Rehabilitation ist wirksam

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Publikationsdatum:
07. Juli 2010 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Mobile Rehabilitation verbessert die Selbstversorgungsfähigkeit. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam um Dr. Michael Schulz im Rahmen einer Evaluationsstudie des Mobilen Rehabilitationsdienstes der Kreuznacher Diakonie in Bad Kreuznach. 47 Klienten mit einem Durchschnittsalter von 70,4 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Hauptdiagnosen waren Apoplexie sowie Gelenk- und Frakturerkrankungen.

    Ein interdisziplinäres Team betreute jeden Klienten anhand eines individuell erstellten Behandlungsplans. Die Studie verlief über 16 Wochen. Zu Beginn ermittelten die Forscher die Selbstversorgungsfähigkeit mithilfe des Barthel-Index, der die grundlegenden Alltagsaktivitäten bewertet. Ein Prä-Post-Vergleich bestätigte deren Zunahme bei mobiler Rehabilitation nach 16 Wochen. Das erreichte Niveau blieb auch nach der katamnesischen Untersuchung 6 Monate nach beendeter Rehabilitationsmaßnahme bestehen. Diesen Erfolg führen die Forscher auch auf den Aufenthalt im häuslichen Umfeld und das Einbeziehen der Familienangehörigen zurück, was internationale Studien bestätigen. Werden die Klienten früher aus dem Krankenhaus entlassen und zu Hause intensiv rehabilitiert, seien sie im Vergleich zu einer stationären Behandlung nicht schlechter gestellt.

    Diese Ergebnisse verstärken den Trend, den der Gesetzgeber für Versicherte der GKV am 1. 4. 2007 setzte, indem er die mobile Rehabilitation als Regelleistung definiert hat. Die Wissenschaftler geben an, dass die Studienergebnisse die Erfolge einer stationären Rehabilitation, abgesehen von einer verbesserten Selbstversorgung, nicht in Frage stellen sollen.

    suma

    Phys Med Rehab Kuror 2008; 18: 30–34