Die Langzeitfunktion von transplantierten Nieren hängt von vielen Variablen ab. Wie
Giral et al. nun in einer Studie zeigten, könnte eine davon die Kompatibilität des
Gewichts von Spenderorgan und Empfänger sein. Die Forscher schätzten hierbei die Folgen
ab, die mit dem Verhältnis von Spenderorgan- zu Empfängergewicht (KwRw-Verhältnis)
verbunden waren. In ihre multizentrische Studie schlossen sie fast 1 200 Patienten
ein, die zwischen 1995 und 2006 eine Niere erhalten hatten.
War die Niere klein (KwRw-Verhältnis < 2,3 g/kg), stieg die Nierenfiltrationsrate
zwischen dem dritten und sechsten Monat nach der Transplantation durchschnittlich
um 5,74 ml/min an. Die Rate blieb zwischen dem sechsten und siebten Monat stabil,
fiel dann aber pro Jahr um durchschnittlich 3,17 ml/min ab. Ein niedriges KwRw-Verhältnis
war auch mit einem höheren Risiko für eine Proteinurie, für eine Glomerulosklerose
und mit einer größeren Menge an antihypertensiven Medikamenten assoziiert. Außerdem
war das Risiko eines Transplantatversagens nach 2 oder mehr Jahren um 55 % erhöht.
Die Autoren schließen daraus, dass es sich bezüglich des Nierentransplantatüberlebens
lohnt, das Gewicht von Spenderorgan und Empfänger zu berücksichtigen.
Quelle: Giral M et al. J Am Soc Nephrol 2010; 21: 1022-1029