Mit vielen neuen Eindrücken komme ich gerade zurück vom 8. Europäischen Ergotherapie-Kongress
in Hamburg. Mehr als 120.000 Ergotherapeuten gibt es in Europa – rund 1.600 von ihnen
kamen in die Hansestadt. Eine gute Gelegenheit also, um alte Kollegen nach langer
Zeit wiederzutreffen, aber auch um neue Kollegen kennenzulernen. In Gesprächen stellte
sich schnell heraus, dass sich die Herausforderungen und Probleme quer durch Europa
ähneln und sich unser berufliches Selbstverständnis verändert.
Der demografische und der gesellschaftliche Wandel bringen neue Anforderungen mit
sich. Wir erschließen uns selbstbewusst neue Handlungsfelder in der Gesundheitsförderung
und Prävention. Vermehrt nehmen wir beratende Aufgaben wahr, vernachlässigen dabei
aber unsere Kerngebiete nicht. Durch unser breites Wissen und unsere Erfahrung sind
wir bestens gerüstet, diesen Spagat zu meistern.
Zwei Dinge sind allerdings wichtig: Erstens gilt es, unsere Stärken, Ziele und Potenziale
selbstbewusst zu kommunizieren – und zwar sowohl an unsere Klienten als auch an Politiker
und finanzielle Entscheidungsträger. Zweitens sollten wir Aufgaben in der Forschung
stärker wahrnehmen, um zu beweisen, was wir selbst längst wissen: Ergotherapie wirkt!
Ergotherapeuten sind zunehmend dort tätig, wo ihre Klienten leben. Wir haben in dieser
Ausgabe einige aktuelle Entwicklungen für Sie aufgegriffen. Kristin Arnold stellt
Ihnen das sogenannte OT PAL vor. Dieses pädiatrische Assessment eignet sich für alle
Ergotherapeuten, die im Rahmen der Umfeldberatung Schulbesuche systematisch dokumentieren
möchten. Josephine Pater und Alexa Sugar-Derichs geben Ihnen Einblicke in das spannende
Arbeitsfeld der Community Based Rehabilitation.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Daniela Ottinger
Daniela Ottinger
Redakteurin
Email: daniela.ottinger@thieme.de