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Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation.
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Wendland G.
Kostenträger fordern Leistungstransparenz in der Pflege.
Die Schwester Der Pfleger.
2010;
49
175-178
Anhang 1
Elzacher Konzept der therapeutischen Pflege
Erläuterungen
Interdisziplinäre Patientenbesprechungen mit wochenbezogener Dokumentation bisheriger
Behandlungsergebnisse und der Formulierung weiterer Behandlungsziele finden einmal
wöchentlich statt. Dabei werden aus fachspezifischen Rehabilitationszielen fachübergreifende
interdisziplinäre Ziele ausgewählt.
Die Koordination, Formulierung und kontinuierliche Anpassung konkreter interdisziplinärer
Rehabilitationsziele, deren Dokumentation und die Überprüfung des Rehabilitationsverlaufs
anhand dieser Ziele sind die Hauptaufgaben der interdisziplinären Besprechung. Die
formulierten interdisziplinären Rehabilitationsziele gehen in den Arbeitsauftrag aller
Beteiligten ein. Ihre Erarbeitung ist ein notwendiger Bestandteil der Rehabilitations-
und Therapieplanung. Die Einrichtung verpflichtet sich, fortlaufend entsprechende
qualifizierende Maßnahmen durchzuführen, das Besprechungsformat wird laufend evaluiert
und verbessert.
Die Pflege ist Bestandteil des interdisziplinären Teams, ihre pflegetherapeutischen
Leistungen erbringt sie durch besonders geschultes Personal.
Beim Lagern und beim Transfer wird bei simultanem Einsatz von 2 Mitarbeitern die Leistung
doppelt angesetzt und durch Handzeichen dokumentiert. Die Notwendigkeit des Einsatzes
zweier Mitarbeiter geht aus der Beschreibung des Zustandsbildes im Rahmen der Teambesprechung
oder dem wochenbezogenen, schriftlichen Bericht des Pflegepersonals hervor.
Bei einem liegenden transurethralen Katheter wird kein Kontinenztraining angesetzt.
Abweichungen von Plausibilitätszeiten nach oben müssen zusätzlich nachvollziehbar
im Pflegebericht oder auf einem Zusatzblatt dokumentiert werden.
Es ist keine exakte zeitliche Zuordnung der Leistungen notwendig. Die schichtbezogene
Dokumentation (Früh-, Spät-, Nachtdienst) erfüllt die Anforderungen. Die jeweilige
Leistung ist vom erbringenden Mitarbeiter durch Handzeichen zu dokumentieren.
Der Katalog beinhaltet Module, die miteinander kombiniert erbracht werden können.
Die Abkürzung für Maßnahmen der therapeutischen Pflege lautet TP.
Der Zeitbedarf für die Teamkonferenz wird nicht in Ansatz gebracht. Pauschal werden
tgl. 15 min Dokumentationszeit für die therapeutische Pflege angesetzt. Es ist selbstverständlich,
dass nur Leistungen dokumentiert werden, die bezüglich Inhalt und Umfang den hinterlegten
Definitionen entsprechend erbracht worden sind.
Der Verlauf der therapeutischen Pflege ist mit einem wochenbezogenen, schriftlichen
Bericht mit Angaben zur Ausgangssituation und zu den durchgeführten Maßnahmen sowie
den erreichten Fortschritten zu dokumentieren.
Die in Klammern gesetzten Teilverrichtungen sind gegebenenfalls in den Unterpunkten
der Leistungsbeschreibung enthalten und lösen allein keine Hauptleistungen aus.
Eine Überarbeitung dieses Katalogs wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Alle
Änderungen erfolgen in Absprache mit dem MDK Baden-Württemberg.
A) Grundsätzliches
Patienten in der neurologischen Frührehabilitation (Phase B), z. B. im Wachkoma, mit
schwersten Wahrnehmungsbeeinträchtigungen und/oder ausgeprägten Paresen/Plegien weisen
komplexe Beeinträchtigungsmuster im kognitiven, emotionalen, sensorischen, kommunikativen
und motorischen Bereich auf. Diese beeinflussen sich gegenseitig und können die daraus
erwachsenden Fähigkeitsstörungen verstärken. Die Maßnahmen der therapeutischen Pflege
sind darauf ausgerichtet, den Patienten im Hinblick auf Vigilanz, Kommunikation, bewusste
Wahrnehmung und absichtsvolle Handlungen zu stimulieren, ungerichtete und unspezifische
Unruhe zu mindern, seine eigenen Aktivitäten zu erkennen, zu unterstützen und auszubauen.
Grundsätzlich wird der Patient in alle Verrichtungen aktiv einbezogen, wobei sich
Art und Umfang nach den jeweiligen Ressourcen/Fähigkeiten sowie den Beeinträchtigungen
richten. Selbsthilfetraining zur Anbahnung der Selbstpflegefähigkeit findet auch durch
die therapeutische Gestaltung von Alltagssituationen (Körperpflege, Anziehen, Nahrungsaufnahme,
Mobilisation usw.) statt.
Bei jeder pflegerischen Verrichtung wird mit dem Patienten verbal/nonverbal, mimisch/gestisch und taktil Kontakt aufgenommen.
Bei Patienten im Wachkoma bzw. frühen Remissionsphasen erfolgt dies immer mit einer
Initialberührung, begleitet von einer kurzen verbalen Begrüßung. Vor und bei jeder
Verrichtung wird beobachtet, ob der Patient den Kontakt erwidern kann; es wird beobachtet,
inwieweit er während der Handlung aufmerksam ist. Willentliche Reaktionen des Patienten
werden einbezogen; wenn sie adäquat zur vorgenommenen Handlung sind, werden sie gefördert
und ausgebaut. Alle Handlungen, bei denen zunächst keine Unterstützung durch den Patienten
erfolgt, werden in Teilsequenzen „geführt” durchgeführt. Die Prinzipien der verbalen,
taktilen Vorbereitung und Stimulation sowie das „Führen” dienen der Verbesserung der
Wahrnehmung und damit auch der kognitiven Stimulation.
Generell gelten neurophysiologisch begründete Konzepte wie das Bobathkonzept, die
Konzepte der Basalen Stimulation und der Kinästhetik als feste Bestandteile der therapeutischen
Pflege. Förderangebote aus diesen Konzepten werden in der therapeutischen Pflege miteinander
kombiniert und den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst.
B) Einzelmaßnahmen (die o. g. grundsätzlichen Prinzipien haben bei jeder Einzelmaßnahme
Gültigkeit)
Training der Körperpflege
Alle Maßnahmen zur Körperpflege stellen gleichzeitig Wahrnehmungsangebote an den Patienten
dar. Der über die verschiedenen Sinneskanäle gegebene Input dient der Förderung der
bewussten Wahrnehmung und Anregung der Eigenaktivität hin zu absichtsvollen Bewegungen.
Sowohl bei erhöhtem Tonus als auch bei schwerer vegetativer Dysregulation werden neurophysiologisch
begründete Verfahren zur Tonussenkung angewandt, um eine Regulationsfähigkeit anzubahnen.
Verrichtungen können unter Handführung des Patienten durch den Pflegenden erfolgen.
Der Betroffene erhält hierdurch eine basale Rückmeldung, die es ihm ermöglicht, sich
an Altes, Erlerntes zu erinnern und auf diese Speicherung zurückzugreifen. Dies gilt
es zu erkennen und zu unterstützen.
Beginnende sensorische/motorische Fähigkeiten des Patienten werden einbezogen. Bei
schwer kognitiv beeinträchtigten Patienten sind es zunächst einzelne kurze Handlungssequenzen,
die schrittweise ausgebaut werden. Der Patient wird dabei unterstützt, seine mehr
betroffene Seite wieder wahrzunehmen (Hemineglect, Hemianopsie) und seine bewegungseingeschränkten
Extremitäten (infolge Paresen usw.) zu benutzen.
Er erhält Schulung und Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln.
Bei Störungen in der Handlungsplanung, der Raumwahrnehmung und des korrekten räumlichen
Handelns können im Setting der Körperpflege Struktur, zielgerichtetes Handeln und
die räumliche Wahrnehmung trainiert werden.
Anziehtraining
Aktivierung des Patienten durch Führung bei zunächst einfachen Verrichtungen wie z. B.
Einbringen einer Hand in ein Ärmelloch. Dann Aufbau komplexerer Handlungsabläufe wie
z. B. T-Shirt anziehen; erweiterter Einsatz und Ausbau der Ressourcen des Patienten.
Mobilisation
(Langsitz oder Schneidersitz im Bett, Sitzen an der Bettkante, Pilotsitz): Förderung
der Vigilanz und der Aufmerksamkeit. Schulung der Körperwahrnehmung durch veränderten
vestibulären und propriozeptiven Input. Fördert die Erfassung der Umgebung über die
eigene Wahrnehmung hinaus (Fernsinn: Auge, Nase, Gehör). Fördert die Aktivität von
Nacken- und Rumpfmuskeln, erlaubt eine Tonusmodulation, fördert den willkürlichen
Einsatz insbesondere der oberen Extremitäten. Schlucken und Abhusten werden erleichtert.
Die Wahl der Mobilisation richtet sich nach der Belastbarkeit sowie insbesondere nach
der Vigilanz und der sich durch die Mobilisation ergebenden Tonussituation. Diese
erfordert ggf. eine Anpassung der Maßnahmen.
Stand
Bei Phase B-Patienten meist überwiegend passiv, d. h. mit 2 Therapeuten, ggf. im Standing
oder Stehbett. Stabilisierung der Kniegelenke, des Beckens, ggf. auch Hilfe bei Rumpfaufrichtung
und Kopfkontrolle. Förderung der Wahrnehmung des Untergrundes, der Aufrichtung des
Rumpfes. Ziel ist dabei die Stärkung der gegen die Schwerkraft gerichteten Muskulatur,
eine Tonusmodulation, die Anbahnung von Gleichgewichtsreaktionen und die Stimulation
des Kreislaufs. Hierdurch kommt es zu einer Steigerung der Vigilanz, der bewussten
Körperwahrnehmung und der Aktivierung des willentlichen Einsatzes der Stütz- und Haltemotorik.
Lagewechsel und Positionierung
Der Lagewechsel aktiviert den Patienten über die aktive und passive Mobilisierung,
über die Unterstützung möglicher Eigenaktivität sowie durch die Modulierung und Reduzierung
eines unerwünscht hohen Muskeltonus. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um willkürliche
Bewegungen und sinnvolle unwillkürliche Unterstützungsmotorik zu ermöglichen.
Transfer (Übersetzen vom Bett in den Rollstuhl und zurück, ggf. Stuhl oder WC)
Förderung von Wahrnehmung und Motorik wie bei der Mobilisation. Zudem Aktivierung
der Wahrnehmung des Untergrundes im Bereich von Gesäß und Fußsohlen, der Gelenkstellung
sowie der Muskelspannung. Aktivierung der Gleichgewichtsreaktionen. Verbesserung der
Wahrnehmung für Bewegung im Raum. Förderung der Kreislaufregulation und -stabilität.
Die Techniken werden den Fähigkeiten des Patienten entsprechend ausgewählt.
Beispiele:
-
Tiefer Transfer passiv: wenn Patient nicht mithelfen kann (Coma vigile, Tetraplegie
usw.)
-
Tiefer Transfer mit aktiver Mithilfe des Patienten: Patient mit Hemisymptomatik, der
mit der weniger betroffenen Seite mithelfen kann.
-
Transfer über Stand: Patient kann stehen, dabei wird jedoch ein bestimmtes Ziel verfolgt,
z. B. Verbesserung der Rumpfstabilität, Tonusregulation, Schulung der Standbein- und
Spielbeinphase usw.
Dysphagietherapie
Diese erfolgt in Kooperation mit den Mitarbeitern der Ergotherapie und Sprachtherapie.
In der Frühphase steht die Erarbeitung des Haltungshintergrundes und der Kopfkontrolle
im Vordergrund. Es werden Gesicht und Mund stimuliert und zunächst das Schlucken des
Speichels angebahnt. Die Voraussetzungen zur oralen Nahrungsaufnahme werden erarbeitet.
Die Konsistenz der Nahrung wird der individuellen Schluck-Fähigkeit des Patienten
angepasst. Das Essen wird angereicht; später wird der Patient beim Essen begleitet,
bis eine sichere, aspirationsfreie Nahrungsaufnahme möglich ist.
Stimulierende Mundpflege
Der Gesicht-Mundbereich wird durch taktile, thermale und gustatorische Reize stimuliert.
Ziel ist es, willkürliche oro-faziale Bewegungen anzubahnen sowie die Hand-Mundkoordination
zu fördern. Der Patient wird angeregt, mundmotorische Aufforderungen auszuführen.
Durch gezieltes Vorgehen wird der Mundbereich spürbarer, die Vigilanz erhöht sich
und das Schlucken wird angebahnt.
Essen und Trinken
Essensbegleitung kann bei neurologischen Patienten aus unterschiedlichen Gründen erforderlich
sein, z. B. bei:
Einschränkungen der oralen Sensibilität oder Motorik (Nahrungsreste verbleiben im
Mund, eingeschränkter Nahrungstransport),
Facialisparese unterschiedlicher Ausprägung (Mundschluss nicht ausreichend möglich),
neuropsychologischen Defiziten, Neglect und anderen Aufmerksamkeitsproblemen (keine
Orientierung auf das Essen),
Apraxie (Hantieren mit Besteck erschwert/unmöglich).
Bei Patienten mit beeinträchtigtem Schlucken werden schluckaktfördernde Bewegungsmuster,
Kopf- und Körperhaltungen in Absprache mit der logopädischen bzw. ergotherapeutischen
Schlucktherapie systematisch eingesetzt, die Konsistenz von Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten
modifiziert und die Schluckkompetenz durch Einfärben kontrollierbar gemacht.
Patienten mit sicherer Schluckfähigkeit werden ihren Möglichkeiten entsprechend zunehmend
in die aktive Nahrungsaufnahme mit einbezogen, z. B. Vorbereitung, Führen der Patientenhand
zum Mund, Förderung der Koordination zwischen Hand und Mund, Training des bimanuellen
Umgangs mit Besteck, ggf. Training von Hilfsmitteln wie Einhänderbrett.
Kommunikation
Erkennen und gezieltes Beantworten von Kommunikationssignalen des Patienten verbaler,
nonverbaler akustischer, gestischer und mimischer Art (dialogischer Kommunikationsaufbau).
Bei schwersten Kommunikationsstörungen regelmäßige Wiederholung einfacher Kommunikationssignale
in verschiedenen zusammengehörigen Sinneskanälen (taktil, verbal, gestisch, mimisch).
Gedächtnis und Orientierung
Förderung der Tagesstrukturierung durch tageszeitadäquate Beleuchtung. Verbale Informationen
zu Tag, Tageszeit, Ort und zu den Therapien werden regelmäßig wiederholt, insbesondere
im Bezug zu typischen Verrichtungen wie morgendliches Waschen und Ankleiden, abendliches
Waschen und Entkleiden usw. Tagesstrukturierung durch möglichst wochenweise stabile
Termine. Ggf. Hilfsmittel, z. B. Kalender, Uhr.
Blasen-/Darmtätigkeit, Toilettentraining
Sobald durch nonverbale (Unruhe, Nesteln usw.) oder verbale Signale des Patienten
anzunehmen ist, dass der Patient Urin- oder Stuhldrang verspürt, wird ihm die Urinflasche
angelegt oder das Steckbecken gereicht.
Hier werden die Beckenhebung, das Seitwärtsversetzen und das Drehen des Beckens (Rotationsbewegungen
der Bauchmuskulatur) angebahnt und eingeübt.
Soweit Vigilanz, Kreislaufregulation und Wahrnehmungsfähigkeit dies erlauben, werden
inkontinente Patienten regelmäßig auf den Toilettenstuhl gesetzt. Verbal und situativ
wird der Patient hierauf vorbereitet. Eine Vorbereitung kann auch durch Aktivierung
der Darmtätigkeit im Rahmen einer Kolonmassage erfolgen. Der Wechsel von Inkontinenzhosen,
Unterlagen usw. erfolgt unter Einbeziehung des Patienten, um ihn über seine Ausscheidungsfunktionen
zu informieren, zu aktivieren und eine Eigenkontrolle anzubahnen.
Atmung
Förderung der Atemtiefe. Dadurch verbesserte Wahrnehmung basaler Vorgänge und damit
kognitive Stimulation. Die Förderung der Atmung erleichtert dem Patienten zudem die
Sekretmobilisation, aktiviert zum Abhusten und verbessert durch eine kontinuierlich
gute Sauerstoffzufuhr alle Kreislaufparameter sowie Vigilanz und Kognition.
Absaugen/Trachealkanülenmanagement
Primäres Ziel sind freie geschützte Atemwege. Eine zügige Dekanülierung wird angestrebt.
Dies erfolgt über Stimulation des Schluckvorgangs, Anfärben des Speichels, Anpassung
einer adäquaten Trachealkanüle, Verlängerung der Entblockungszeiten und Einsatz eines
Sprechventils unter kontinuierlicher Überwachung.
Management bei Isolierung infolge Besiedlung multiresistenter Keime
Aufwändige und zeitintensive Isolierungs-, Eradikations- und Hygienemaßnahmen.
Isolierungsmaßnahmen können den Patienten in seiner Eigenaktivität bei den ATLs einschränken,
seine Unsicherheiten und Ängste verstärken und ein Gefühl der Ausgrenzung verursachen.
Dieser vermehrten psychischen Belastung wird durch bewusst intensivierte Zuwendung,
durch Kontakt- und Kommunikationshilfen in der Pflegetherapie wie auch im Rahmen der
täglich stattfindenden Therapien entgegengewirkt.
Leistungskatalog der therapeutischen Pflege und Plausibilitätszeiten
Training der Körperpflege
TP 1 Waschtraining komplett [20 min]
-
Beruhigende/belebende GKW im Bett zur Einflussnahme auf Vigilanz und Stress
-
Wahrnehmungsfördernde GKW im Bett mit verbaler, haptischer und taktiler Unterstützung
-
Aktivierende Körperpflege im Sitzbett
-
Aktivierende Körperpflege in der Seitenlage
-
Aktivierende Körperpflege neben dem Bett
-
Aktivierende Körperpflege sitzend am Waschbecken
-
Aktivierende Körperpflege stehend am Waschbecken
-
Unterstützung bei Wahrnehmungsstörungen (Hemineglect, Hemianopsie) z. B. durch geführtes
Waschtraining (Training der Struktur und des zielgerichteten Handelns) (Schulung im
Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten [Paresen …])
TP 2 Waschtraining inkomplett [10 min]
-
Waschtraining einzelner Körperabschnitte
-
Waschtraining zur Durchführung der Abendtoilette
-
Geführtes Waschtraining bei Wahrnehmungsstörungen
TP 3 Duschen oder Baden [20 min]
-
Aktivierende Körperpflege beim Duschen/Baden
-
Stimulation und Wahrnehmungstraining in der Badewanne (Selbsthilfetraining beim Duschen/Baden)
(Schulung im Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten [Paresen …]) (Unterstützung
bei Wahrnehmungsstörungen [Hemineglect, Hemianopsie]) (Schulung im/Hilfe beim Umgang
mit geeigneten Hilfsmitteln)
TP 4 Persönliche Pflege [5 min]
-
Wahrnehmungstraining auf Grundlage dem Patienten bekannter Handlungen wie Rasur, Haarpflege,
Schminken, spezielle Hautpflege
-
Selbsthilfetraining in den Handlungen Rasur, Haarpflege, Schminken, spezielle Hautpflege
-
Waschtraining von Gesicht und Händen nach Mahlzeiten (Schulung im Einsatz geeigneter
Hilfsmittel)
TP 5 Stimulierende Mundpflege [5 min]
TP 6 Mundpflege [5 min]
TP 7 An-/Ausziehtraining [10 min]
-
Wahrnehmungsschulung beim Kleiderwechsel inkl. Schuhe und ATS mit verbaler, haptischer
und taktiler Unterstützung unter Verwendung patienteneigener Kleidung und Schuhe
-
Aktivierung und Anbahnung alltagsrelevanter Bewegung beim An-/Ausziehen
-
Selbsthilfetraining beim kompletten Kleiderwechsel inkl. Schuhe und ATS (Unterstützung
bei Wahrnehmungsstörungen [Hemineglect, Hemianopsie]) (Schulung im/Hilfe beim Umgang
mit geeigneten Hilfsmitteln) (Schulung im Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten
[Paresen …])
TP 8 Kontinenztraining [5 min]
-
Einüben der Beckenhebung
-
Erlernen/Fördern der Bauchpresse
-
Ggf. Crede-Handgriff oder Blasentriggern
-
Kolonmassage (Patient regelmäßig an die Blasen- und Darmentleerung erinnern und die
Urinflasche anlegen oder das Steckbecken reichen)
TP 9 Toilettentraining [10 min]
-
Regelmäßige Toilettengänge (WC oder Nachtstuhl) durchführen und die Entleerung anbahnen
und unterstützen (Schulung im/Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln und Inkontinenzartikeln)
(Einüben der normalen Abläufe, die zur Ausscheidung auf der Toilette erforderlich
sind [An-/Auskleiden])(Schulung im/Hilfe beim Führen eines Miktionsprotokolls)(Umgebung
sicher gestalten, Beaufsichtigung bei Sturzgefahr)
Ernährung
TP 10 Esstraining bei Kau-/Schluckstörung [20 min]
TP 11 Esstraining ohne Kau-/Schluckstörung [15 min]
-
Esstraining ohne Kau-/Schluckstörung (Anbahnung und Aktivierung der zur Aufnahme von
Speisen und Getränken benötigten Bewegungen) (Eingehen auf die Wahrnehmungsstörung
des Patienten im Tempo und Ablauf) (Für eine geeignete Atmosphäre/Umgebung sorgen)
(Patient in das Richten der Speisen/Getränke mit einbeziehen) (Schulung im/Hilfe beim
Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln/Prothese, Einhänderbrett, Griffverdickung, Becher,
rutschfeste Unterlagen, Strohhalm, Spiegel usw.) (Hände mit geeignetem Besteck/Geschirr
führen) (Training des bimanuellen Führens von Besteck) (Verbale/olfaktorische Unterstützung)
(Anschließende Mundpflege und Inspektion der Mundhöhle) (Vorlieben/Unverträglichkeiten
erfragen und einbeziehen) (Soziale Integration des Patienten beim Essen)
Therapeutische Positionierung (Lagerung) und Mobilität
TP 12 Mobilisation [10 min]
-
Anbahnung und Aktivierung alltagsrelevanter Bewegungen zum Lagewechsel, Schulung im
Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten
-
Training der Bauch- und Beckenmuskulatur, Rotationsbewegungen, Bridging, Becken versetzen
-
Zum Kopfende bewegen nach neurophysiologischen Prinzipien (z. B. Bobath oder kinästhetisch)
-
Ggf. Einüben von Kompensationsstrategien (Bettgitter nutzen)
-
Mobilisation vom Liegen in den Bettkantensitz trainieren, Stützfunktion Arme/Beine
-
Erarbeiten von statischer/dynamischer Sitzstabilität, Bettkantensitz, Gleichgewichtstraining
im Sitzen
-
Anleitung/Begleitung physiologischer Alltagsbewegungen mit verbaler Unterstützung
TP 13 Therapeutische Positionierung (Lagerung) [10 min]
-
Positionswechsel unter Einsatz therapeutischer aktivierender Lagerungstechniken
-
Atemunterstützende Lagerungen, V; A; T; I-Lagerungen
-
Wahrnehmungsfördernde Nestlagerung
-
Seitenlagerung in 30, 60, 90 oder 120 Grad
-
Übernahme geeigneter Lagerung zur Aufnahme von Speisen/Getränken
-
Erarbeiten einer geeigneten Ausgangsposition zur Aufnahme von Speisen und Getränken
-
Positionierung in Neutral-Stellung, Bauchlagerung, Sitzbett (Lagerungen sinnvoll in
Tagesablauf integrieren [Therapieplan])
TP 14 Therapeutischer Transfer [5 min]
-
Alle Handlungsteilschritte, die zur Vorbereitung, Ausführung und Beendigung des Transfers
nötig sind, einüben
-
Übernahme des Transfers vom Bett in Rollstuhl oder zurück mittels tiefen Transfers
-
Transfer über den Stand
-
Kinästhetischer Transfer (Schulung im Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten
[Paresen …]) (Unterstützung bei Wahrnehmungsstörungen [Hemineglect, Hemianopsie])
(Schulung im/Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln)
TP 15 Sturzprophylaxe [5 min]
-
Umgebung des Patienten sicher gestalten, um Stürze zu vermeiden und Sturzfolgen auf
ein Minimum zu reduzieren (freier Weg zur Toilette, keine Stolperfallen auf dem Boden,
für erreichbare Klingel sorgen, nicht zu lange Kleidung anziehen, welche auf dem Boden
schleift, schlecht sitzende Schuhe können zu Gehunsicherheiten führen, Brillenglasstärken
bei Bedarf anpassen lassen, Hüftprotektoren anbieten)
-
Begleitung des Patienten beim Kraft- und Balancetraining mit dem Ziel, ein Stolpern
abzufangen
-
Eventuelle Sturzgefahren erkennen und vermeiden
-
Auf Haltegriffe in Bad, Toilette und Flur hinweisen und deren Benutzung gezielt beüben
-
Einrichten eines geschützten Bettenplatzes, z. B. Bodenlagerung im Patientenzimmer
oder Einsatz eines Sturzbettes
-
Beratung und Schulung von Patienten und Angehörigen zur Sturzprophylaxe. Wenn möglich,
Maßnahmen gemeinsam planen und bis zur Evaluation begleiten
TP 16 Gehübungen [5 min]
-
Gehübungen unter verbaler und taktiler Korrektur des Gangbildes
-
Schulung im Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten (Paresen …)
-
Unterstützung bei Wahrnehmungsstörungen (Hemineglect, Hemianopsie)
-
Schulung im/Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln (Umfeld sicher und sinnvoll
gestalten [freier Weg zur Toilette, keine Stolperfallen auf dem Boden]) (Übungen sinnvoll
in Tagesablauf integrieren [Therapieplan, Toilettengang, Mahlzeiten])
TP 17 Stehübungen [10 min]
-
Anbahnung und Einüben des Aufstehens
-
Schulung im Umgang mit bewegungseingeschränkten Extremitäten (Paresen …)
-
Unterstützung bei Wahrnehmungsstörungen (Hemineglect, Hemianopsie)
-
Stehbett
-
Standing
-
Stehen im Life-Stand
-
Schulung im/Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln (Übungen sinnvoll in Tagesablauf
integrieren)
TP 18 Bewegungstrainer [10 min]
Kognitive und emotionale Aktivitäten
TP 19 Orientierungstraining [5 min]
-
Fortführen und Unterstützen des kognitiven Trainings im Stationsalltag durch gezieltes
Üben zur Orientierung auf Station/Klinikebene (eigener Patientenschrank, Aufenthaltsräume,
Toiletten), Nutzen von Schildern oder Piktogrammen
-
Biografiearbeit (wenn möglich, mit Bildmaterial von Angehörigen)
-
Einbezug des Kalenders, Uhren
-
Gemeinsames Erarbeiten eines Tagesplanes (schriftlich) (Pflegetherapeutisches Begleiten
im Tagesverlauf bei sämtlichen ADL-Handlungen [z. B. WAT, Essensbegleitung]) (Begleitend
zu allen Maßnahmen bewusstes Hinweisen auf Räumlichkeiten, Tageszeit, Handlungen durch
betreuende Personen)
-
(Bei jedem Patientenkontakt deutliches Vorstellen der eigenen Person) (Auf personelle
und inhaltliche Kontinuität durch Bezugspersonen bei Pflegetherapie achten) (Tag-/Nacht-Rhythmus
gewährleisten, Tagesablauf strukturieren) (Patienteneigene Kleidung und Pflegemittel
nutzen) (Individuelle Zimmer- und Bettplatzgestaltung mit persönlichen Gegenständen,
Farben, Symbolen)
TP 20 Gedächtnistraining [5 min]
-
Gedächtnistagebuch führen
-
Gezieltes Informieren über Zeit, Ort und Situation und Abfragen einzelner Inhalte
(Tag-/Nacht-Rhythmus gewährleisten, Tagesablauf strukturieren) (Auf personelle und
inhaltliche Kontinuität bei Pflegetherapie achten)
TP 21 Situative Krisenintervention [5 min]
-
Komplexleistung Situative Krisenintervention (Aktives Zuhören/Validation) (Für passendes
Umfeld sorgen) (Gewährung von ausreichend Zeit, um Gefühle äußern zu können) (Multiprofessionelle
Beratung) (Zeit für Bewältigung lassen) (Flexibilität in Pflege und Therapie ermöglichen)
(Ärztliche/Psychologische Hilfe einleiten)
TP 22 Motivation und Antrieb [10 min]
-
Gemeinsames Erarbeiten und Überprüfen von Zielen in Zusammenarbeit mit Angehörigen
und/oder therapeutischem Team
-
Zwischenschritte zur Erreichung des Rehabilitationsziels aufzeigen, gemeinsam mit
dem Patienten planen
-
Anreize setzen und Erfolge aufzeigen
TP 23 Affektregulation [5 min]
TP 24 Absaugen [5 min]
TP 25 Versorgung von Patienten mit Trachealkanüle/-Entwöhnung [15 min]
-
Komplexleistung Versorgung von Patienten mit Trachealkanüle/-Entwöhnung (Reinigung/Verbinden
des Tracheostomas) (O2-Therapie vor Absaugen und Entblocken) (Cuffdruck-Kontrolle
bei geblockter Kanüle)
-
(Reinigung und Wechsel von Inlay [Innenkanüle]) (Ggf. Einsetzen des Sprechventils)
(Ggf. Speichel einfärben) (Schluck-, Atem- und Hustentraining)
TP 26 Trachealkanülenwechsel [30 min]
TP 27 Management bei Isolierung infolge Besiedlung durch multiresistente Keime [60 min,
maximal einmal je Tag]
TP 28 Wahrnehmungstraining [5 min]
-
Individuelle Förderangebote durch das Setzen von akustischen, sensorischen, olfaktorischen
und optischen Reizen. Dem Patienten Zeit für eine Reaktion lassen
-
Wahrnehmungsförderung durch Ausstreichen von Körperregionen/Extremitäten/Körperkonturen
-
ASE (Atemstimulierende Einreibungen)
TP 29 Kommunikationstraining [5 min]
-
Nonverbale Kommunikation etablieren und dokumentieren: Blinzeln, Seufzen, Händedruck
… Erarbeiten des Signalisierens von Zustimmung und Ablehnung
-
Externe Steuerung (Ansprache, Berührung, Führen) der Aufmerksamkeitsausrichtung im
Handlungsrahmen
-
Externe Steuerung der Aufmerksamkeit auf den nächsten Handlungsschritt (externe Strukturierung)
-
Steuerung der Aufmerksamkeit auf die sprachlichen Äußerungen (durch Akzentuierung,
Wiederholung usw.) eingebettet in nonverbale Handlungen
-
Training des Verstehens sprachlicher Äußerungen eingebettet in nonverbale Handlungen
(parallel)
-
Training von Konversationsroutinen (Kontaktaufnahme, Adressierung, minimale Kooperation:
Sprecherwechsel)
-
Schulung im/Hilfe beim Umgang mit geeigneten Hilfsmitteln; Buchstabentafeln, Piktogramme
einsetzen
-
Wichtige Themen (mit den Angehörigen) zu verschiedenen Zeitpunkten mehrmals besprechen
(Ansprache und verbale Begleitung bei Pflegetherapiemaßnahmen) (Sensibles Korrigieren
und Trainieren bei Aphasien, Stoppen bei Jargon und Automatismen) (Interpretation
der Äußerungsversuche des Patienten: immer wieder absichern) (Verständigungssicherung:
die Bedeutung der sprachlichen Äußerung und Konsequenz des Nichtverstehens erfahrbar
machen) (Rückfragen, bestätigen lassen) (Gegebenenfalls Zeigen, Zeichnen, eindeutige
Gesten, Stichworte schriftlich fixieren)
TP 30 Angehörigenberatung/-schulung, Pflegeüberleitung [15 min]
-
Gezielte, strukturierte und geplante Gespräche mit Angehörigen
-
Angehörigen-Hospitationen auf Station organisieren und nach Wunsch Angehörige gezielt
anleiten
-
Einweisung in Rooming-in
-
Organisieren, Schulen und Anleiten der Angehörigen im Hilfsmittelgebrauch
-
Kontaktaufnahme mit externen Pflegediensten und anderen Kooperationspartnern, um diese
bei Bedarf in Hilfsmittel einzuweisen
TP 31 Dokumentationszeiten. Zeitaufschlag pro Tag [15 min]
-
Die schriftliche Dokumentation der pflegetherapeutischen Leistungen dient der Qualitätssicherung
bei der Versorgung neurologischer Frührehabilitationspatienten.
-
In der Minutenpauschale wird die Dokumentation der allgemeinen und speziellen Pflege
nicht berücksichtigt.
-
Der pflegerische Zeitaufwand für die wöchentliche ICF-Besprechung und deren Dokumentation
fließen nicht in die Minutenabrechnung mit ein, sondern sind durch die Pauschale ebenfalls
abgedeckt.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. Claus-W. Wallesch
BDH-Klinik Elzach
Am Tannwald 1–3
79215 Elzach
Email: claus.wallesch@neuroklinik-elzach.de