Ursachen für ein nicht implantationsfähiges Knochenlager sind zumeist ablaufende Resorptionsvorgänge
des Kieferknochens nach Zahnverlust. Bei umfangreichen Defekten gelten Augmentationen
unter Verwendung von autologem Knochen als Goldstandard. Problematisch kann der hierfür
notwendige zusätzliche operative Eingriff sein, sodass Alternativen stärker in den
Fokus rücken.
Bei großen Knochendefekten ist eine Augmentation zumeist nur mit autogenen Knochenblöcken
möglich. Nachteilig zu erwähnen sind die begrenzte Verfügbarkeit des Materials, Entnahmemorbidität
mit lang anhaltenden Schmerzen und die teils erheblichen Resorptionen beim Einheilen.
Ersatzmaterialien, die zur Auffüllung oder Überbrückung von Knochendefekten genutzt
werden, sollten idealerweise die 4 Eigenschaften erfüllen: Osteointegration, Osteokonduktion,
Osteoinduktion und Osteogenese. In der Regel treffen diese - wenn überhaupt - nur
auf autologes Knochenmaterial zu. Gerade im Hinblick auf vertikale Augmentationen,
bei denen eine gesicherte Volumenstabilität Voraussetzung für den Erfolg ist, gibt
es gegenwärtig keine geeigneten Knochenersatzmaterialien synthetischen oder tierischen
Ursprungs als Alternativen.
Mit dem Puros®-Allograft-Block, gewonnen aus humanen Femurköpfen (Lebendspende), steht
ein Material zur Verfügung, dass sowohl osteointegrativ als auch osteokonduktiv ist.
Durch den Herstellprozess (Tutoplast®-Prozess) werden die natürliche trabekuläre Kollagen-Mineral-Struktur
und die Porosität konserviert. Die kortiko-spongiöse Struktur gewährleistet die Umbaubarkeit
von spongiösem und gleichzeitig die Stabilität von kortikalem Knochen.
Nach Einbringen eines Knochenblocks sollten etwaige Zwischenräume und Kanten mit Knochenpartikeln
oder partikulärem Knochenersatzmaterial aufgefüllt und das Augmentationsmaterial vollständig
mit einer Membran abgedeckt werden. Die Verwendung einer Membran führt nachweislich
zu einer Verminderung der Resorption der Blöcke während der Einheilung, verhindert
das Einsprossen von Bindegewebe und schützt den Knochenblock im Falle einer Dehiszenz.
Die resorbierbare CopiOs®-Membran ist eine native Kollagen-I-Membran aus dem Perikard
junger Rinder und gewährleistet eine ausgezeichnete Barrierefunktion über 8-16 Wochen.
Vorteil von resorbierbaren Membranen ist, dass sie einer Ersatzresorption unterliegen
und so zur Verdickung des Weichgewebes beitragen. Die Verwendung von Puros-Allograft-Blöcken
in Verbindung mit der CopiOs-Membran stellt eine optimale Kombination dar, welche
ein abgestimmtes Gleichgewicht zwischen Knochenneubildung und Resorption zeigt, sodass
zumeist mit einem Volumenverlust von 1-2 mm beim Einheilen zu rechnen ist. Gegenüber
autologem Knochen ist dies ein wesentlicher Vorteil. Histologische Studien belegen,
dass die Puros-Materialien in 6 Monaten nahezu vollständig in vitalen Knochen umgebaut
werden. Implantate können nach dem Einheilen des Puros-Blocks, wie beim autologem
Knochen auch, problemlos in den ehemaligen Block bzw. in die Grenzfläche Block/Wirtsknochen
gesetzt werden.
Puros-Allograft-Block in-situ.
Modellierung mit Puros-Allograft-Partikeln.
Abdeckung mit einer CopiOs-Membran.
Vitaler Knochen nach 6 Monaten Einheilzeit.
Bilder: Dr. Ole Richter, Hamburg
Knochenblock-Augmentationen bilden die Basis für die erfolgreiche Rekonstruktion von
atrophierten Kieferkämmen. Zusätzlich zu den etablierten autologen Blöcken stellen
Puros-Allograft-Blöcke eine gleichwertige Alternative dar, wobei kein zusätzlicher
operativer Entnahmeeingriff notwendig ist. Abgesehen von der Zeitersparnis ist das
ein immenser Vorteil für den Patienten.
|
Dieser Beitrag ist entstanden mit freundlicher Unterstützung der Zimmer Dental GmbH,
Freiburg.
Kostenlose Service-Nummer: 0800-2 33 22 30
eMail: kundenservice.dental@zimmer.com
|