Propriozeptives Training verbessert die Funktion und reduziert das Wiederverletzungsrisiko
von Patienten nach Sprunggelenkdistorsion. Auch Betroffene nach einer Verletzung des
vorderen Kreuzbands profitieren von einem solchen Training.
Dies fanden Astrid Zech von der Universität in Erlangen und ihr Team in einem systematischen
Review heraus. Sie durchforsteten die wichtigsten elektronischen Datenbanken und fanden
15 relevante Studien zur propriozeptiven Therapie bei akuten Knie- und Sprunggelenkverletzungen
bzw. bei chronischen Instabilitäten dieser Gelenke. Drei qualitativ hochwertige Arbeiten
untersuchten die Behandlung von Patienten nach Riss des vorderen Kreuzbandes. Die
restlichen zwölf befassten sich mit der Therapie nach Sprunggelenkverletzungen. Davon
hatten jedoch nur vier Studien eine akzeptable Qualität. Untersucht worden waren verschiedene
Arten des Gleichgewichtstrainings sowie Kombinationen aus Balanceübungen und Mobilisations-,
Kraft- und kardiovaskulärem Training.
Zech und ihre Kollegen stellten fest, dass Gleichgewichtstraining Wiederverletzungen
am Sprunggelenk erfolgreich vorbeugen kann, die Gelenkfunktion verbessert und „Giving
way”-Episoden reduziert. Patienten mit konservativ versorgter Ruptur des vorderen
Kreuzbands profitieren ebenfalls von koordinativem Training, operierte Patienten möglicherweise
nicht. Aufgrund der unterschiedlichen methodischen Qualität und der niedrigen Gesamtzahl
an Studien fordern die Autoren jedoch, weitere hochwertigere Studien durchzuführen.
ne
Med Sci Sports Exerc 2009; 41: 1831–1841