Patienten, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, verbessern sich motorisch eher durch
ein Übungsprogramm, das von einem Physiotherapeuten überwacht wird, als durch eines,
das sie selbstständig durchführen.
Elif Dereli und Ayse Yaliman von der Universität Istanbul, Türkei, führten eine quasirandomisierte
kontrollierte Studie mit 30 Patienten durch, die im Schnitt seit etwa sieben Jahren
an Morbus Parkinson erkrankt waren. Sie teilten die Probanden abwechselnd einem physiotherapeutisch
überwachten Übungsprogramm und einem Heimprogramm zu. Die Patienten im überwachten
Programm führten unter anderem verschiedene Dehnungen durch sowie Übungen zum Erhalt
und der Verbesserung von Beweglichkeit, Mobilität, Kraft, Atmung und Gleichgewicht.
Die Übungen im Heimprogramm waren gleich, jedoch als Eigenübungen mit Unterstützung
der Angehörigen aufbereitet. Die Forscherinnen überprüften wöchentlich per Telefon,
ob die Probanden das Heimprogramm durchführen konnten. Alle Teilnehmer übten über
einen Zeitraum von zehn Wochen jeweils dreimal wöchentlich für 45 Minuten. Die Autorinnen
überprüften die Effekte des Trainings anhand verschiedener Kriterien wie der Lebensqualität,
der krankheitsbezogenen Symptome, der Aktivitäten des täglichen Lebens und des emotionalen
Status der Patienten.
Die Patienten, die unter physiotherapeutischer Supervision übten, verbesserten sich
in allen Parametern mehr als die restlichen Probanden. Nach Meinung der Autorinnen
könnte die physiotherapeutische Unterstützung und Kontrolle die Patienten stärker
motiviert haben, die Übungen mit hoher Leistung durchzuführen.
hoth
Clin Rehabil 2010; 24: 352–362