Radiopraxis 2011; 4(1): 25-35
DOI: 10.1055/s-0031-1272485
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education

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Sinusitis

B. Oppelt, B. Pölzl
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Publication Date:
29 March 2011 (online)

Eine der häufigsten Erkrankungen, von denen wir nahezu jährlich geplagt werden, ist der Schnupfen. Seine typische Erscheinungsform: Schleim als nasale Sekretion. Der Übergang vom Schnupfen in eine Entzündung der Nasennebenhöhlen ist nicht immer sicher abgrenzbar. Rhinitis und Sinusitis gehen meist ineinander über. Dieser Artikel behandelt die spezielle Anatomie der Nasennebenhöhlen, ihre Entwicklung, die Sinusitis im Speziellen (Rhinosinusitis) und ihre möglichen Komplikationen sowie die Klinik und Diagnostik. Dem Thema Sinusitis im Kindesalter ist ein eigener Abschnitt gewidmet.

Kernaussagen

  • Der Mensch besitzt in der Regel:

    • 2 Kieferhöhlen (Sinus maxillaris)

    • 2 Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales)

    • 2 Stirnhöhlen (Sinus frontales) und Siebbeinhöhlen (Sinus ethmoidales) mit mehreren Siebbeinzellen, wobei jede Nasennebenhöhle für sich in ihrem anatomischen Aufbau relativ einfach strukturiert ist; dennoch ist ihre Beziehung zueinander höchst variabel.

  • Im frühen Kindesalter sind die Nasennebenhöhlen noch klein, eine Röntgenuntersuchung der Nasennebenhöhlen ist aufgrund der Entwicklung bei Kindern unter 3 Jahren i. d. R. nicht indiziert.

  • Die Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) kann eine akute oder chronische Ausprägung haben, mit Eiterung und eventueller Empyembildung. Die Ursachen können aus der Nasenhöhle fortgeleitete Infektionen mit Viren oder Bakterien sein, bei einer Sinusitis maxillaris können auch dentogene Ursachen zugrunde liegen.

  • Die Diagnose der Sinusitis erfolgt klinisch, endoskopisch, mittels Röntgenaufnahmen, eventuell mittels Sonografie. Schnittbild-techniken wie CT oder MRT finden ihren Einsatz bei Operationsplanungen oder Ausschluss von Tumoren.

  • Werden Sinusitiden nicht oder zu spät behandelt, kann es zu Komplikationen durch Durchbrechen der Infektion in angrenzende anatomische Strukturen kommen: orbitale-, endokranielle-, odontogene Komplikationen sowie die Bildung von Muko- und Pyozelen.

  • Je nach Befund wird der Zugangsweg bei einer Operation gewählt, computerunterstützte Chirurgie minimiert die Risiken, wobei hier eine vorangegangene CT unabdingbar ist.

Literatur

Korrespondenzadresse

Birgit Oppelt

Radiologietechnologin LKH-Univ.Klinikum Graz Klinische Abteilung für Kinderradiologie

Auenbruggerplatz 36

8036 Graz Österreich

Phone: +43(0)316/38584208

Email: birgit.oppelt@klinikum-graz.at

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