Suchttherapie 2011; 12(2): 87-91
DOI: 10.1055/s-0031-1275316
Schwerpunktthema

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung und Behandlung der Computerspielabhängigkeit: eine Kasuistik

Evolution and Treatment of Computer Game Addiction: A Case ReportA. Koch1 , J. Wlachojiannis2 , U. Albrecht3
  • 1Café Beispiellos
  • 2Lost in Space
  • 3Ambulante Therapie für pathologische Glücksspieler, Außenstelle Café Beispiellos
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Publication History

Publication Date:
16 May 2011 (online)

Zusammenfassung

Die sogenannten Neuen Medien entwickeln sich rasant und ziehen Millionen von Menschen in ihren Bann. Die Kehrseite dieser umwälzenden Entwicklung ist die individuelle Funktionalisierung dieser Mediennutzung, die in ein kontrollverlustiges, süchtiges Verhalten übergehen kann.

Immer mehr Menschen haben in den letzten Jahren die Berliner Beratungsstelle „Lost in Space” aufgesucht, da sie aus der oft problembelastet erlebten Realität zunehmend in die exzessive Mediennutzung geflohen sind. Dabei spielt die Mehrzahl der beratungs- und behandlungsbedürftigen Klienten Online-Rollenspiele, die aufgrund ihrer Komplexität ein hohes Suchtpotenzial besitzen.

Anhand der Kasuistik werden die Besonderheiten der Computerspielabhängigkeit, wie beispielweise das Konzept der partiellen Abstinenz, die hohe Komorbidität und ausgeprägte Ambivalenz der Betroffenen, exemplarisch dargestellt.

Abstract

Magnetising millions of people, the so-called new media are developing rapidly. The reverse side of that cataclysmic development is an individual functionalisation which can merge into a loss of control or addicted behaviour.

During the last years, more and more people have frequented the Berlin counselling centre „Lost in Space”, because they experience reality as problematic and increasingly escape into excessive media use. The majority of the clients in need of advise and treatment play online role-playing games because of their complexity which has a very high potential to cause an addiction.

Based on this case report, the characteristics of computer game addiction, like the concept of partial abstinence, high comorbidity and distinctive ambivalence of the affected people, will be presented.

Literatur

  • 1 Grüsser SM, Albrecht U. Rien ne va plus – wenn Glücksspiele Leiden schaffen.. 1. Aufl. Bern: Hans Huber; 2007
  • 2 Grüsser SM, Thalemann R, Albrecht U. et al . Exzessive Computernutzung im Kindesalter – Ergebnisse einer psychometrischen Erhebung.  Wiener Klinische Wochenschrift. 2005;  117 188-195
  • 3 Grüsser SM, Thalemann CN. Verhaltenssucht – Diagnostik, Therapie, Forschung.. A. Aufl. Bern: Hans Huber; 2006
  • 4 Wölfling K, Thalemann R, Grüsser SM. Computerspielabhängigkeit: Ein psychopathologischer Symptomkomplex im Jugendalter.  Psychiat Praxis. 2008;  35 226-232
  • 5 Grüsser SM, Plöntzke B, Albrecht U. Pathologisches Glücksspiel – eine empirische Untersuchung des Verlangens nach einem stoffungebundenen Suchtmittel.  Nervenarzt. 2005;  76 592-596

Korrespondenzadresse

Dipl.-Psych. Andreas Koch

Federführend

CaféBeispiellos

Wartenburgstraße 8

10963 Berlin

Email: a.koch@caritas-berlin.de

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