Der Patient (45 Jahre, 1,85 m, 100 kg) war bis 2008 völlig unauffällig, dann erfolgte
plötzlich mit schwerer Atemnot die Vorstellung beim Hausarzt. Dieser diagnostizierte
geschädigte Nieren wegen hohem Blutdruck, der rund 3 Jahre zuvor diagnostiziert worden
war, aber vermutlich schon länger bestand.
Starttherapie
Es folgte die Einlieferung auf die Intensivstation – mit 7,5 Litern Wasser in der
Lunge. Auf der Intensivstation wurde der Patient zunächst über einen Shaldonkatheter
andialysiert. Nach einer Woche erfolgte dann die Anlage eines Shunts zur Hämodialyse
(3-mal 4,5 Stunden pro Woche).
Weiterer Verlauf
Die Therapie wurde vom Patienten allerdings als sehr belastend empfunden und auch
Komplikationen ließen nicht lange auf sich warten: Nach kurzer Zeit gab es Probleme
mit dem ersten Shunt und nach einer Nierenbiopsie die erneute Einlieferung auf die
Intensivstation mit einem Nierenhämatom.
Danach begann der Patient, sich nach alternativen Therapiemöglichkeiten umzusehen.
Die Nachtdialyse wurde aufgrund der Klinikatmosphäre (3-Bett-Zimmer und damit verbundene
Schlafprobleme) nach kurzer Testphase wieder eingestellt. Erst die Pflegekräfte des
Dialysezentrums sprachen ihn auf die Möglichkeit der PD (Peritonealdialyse) an, die
ihm bis zu diesem Zeitpunkt seitens des Arztes nicht vorgestellt worden war. Auf Nachfrage
informierte dieser ihn dann, dass er für die PD zu groß und zu schwer und vom "Patiententyp"
her auch nicht geeignet sei.
Logische Konsequenz: Der Patient wechselte in ein Dialysezentrum, das der PD gegenüber
positiv eingestellt war. Die behandelnde Ärztin war auch ohne Probleme bereit, sie
bei ihm einzusetzen. Mit guter Restnierenfunktion wurde der Patient dann auf 3 Beutel
PD-Dialysat täglich eingestellt und ist seither ausreichend dialysiert.
Status quo
Die PD ist für ihn mittlerweile reine Routine geworden und gehört zum Tagesablauf
dazu. Besonders die wiedererlangte Möglichkeit, zu reisen und die Chance, die selbstständige
Berufstätigkeit wieder aufzunehmen, tragen zu einer höheren Lebensqualität als unter
der HD (Hämodialyse) bei.
Nina Middel, Köln
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Baxter Deutschland GmbH,
Unterschleißheim.
Die Beitragsinhalte wurden nach Informationen der Baxter Deutschland GmbH, Unterschleißheim,
zusammengestellt.
Die Autorin ist Mitarbeiterin der FAI GmbH, Köln.