(Foto: Robert Bosch GmbH)
Robert Bosch war einer der erfolgreichsten Unternehmer des 20. Jahrhunderts. Tüchtige
Menschen schätzte er sehr. Auf Ehrentitel oder repräsentatives Gehabe legte er allerdings
nie viel Wert. Als er sich während einer Sommerreise in das Gästebuch eines Gasthofs
eintragen wollte, wurde er darum gebeten, auch seinen „Stand“ zu notieren. Die Herrschaften
fragten ihn, ob er Oberstleutnant, Konsul, Amtsgerichtsdirektor oder vielleicht Kommerzienrat
sei. Robert Bosch entschied sich für die unorthodoxe Art und schrieb hinter seinen
Namen kurzerhand „Mensch“ („Information“).
Vom Menschenfreund zum Wegbereiter für die moderne Wissenschaft
Vom Menschenfreund zum Wegbereiter für die moderne Wissenschaft
Der Pionier Robert Bosch hat sich auf moderne Art und Weise den gesellschaftlichen
Herausforderungen seiner Zeit gestellt und wollte seinen Beitrag für die Allgemeinheit
leisten. Ihm war beispielsweise die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter ein
besonderes Anliegen. Außerdem führte er 1906 als einer der Ersten in Deutschland den
achtstündigen Arbeitstag ein. Er förderte Einrichtungen wie das Haus der Freundschaft
in Istanbul, die Technische Hochschule in Stuttgart, machte sich stark für die Förderung
Begabter, spendete für gemeinnützige Zwecke und zur Linderung sozialer Not, war Mitbegründer
des „Vereins zur Abwehr des Antisemitismus“ und beteiligte sich aktiv am Aufbau eines
demokratischen Deutschlands. Sein Handeln galt stets der Gesundheit, der Erziehung,
der Bildung und der Völkerversöhnung.
» Sehr hilfreich empfand ich die Unterstützung, wie ich meine im Ausland gewonnenen
Erkenntnisse in die Arbeit zu Hause integrieren konnte.«
Melanie Hessenauer, Ergotherapeutin, war mit dem internationalen Hospitationsprogramm
für drei Monate in einer Kindertagesstätte in Ecuador.
All diese Gedanken verfolgt die Robert Bosch Stiftung auch heute noch. Sie wurde 1969
gegründet und geht auf die Vermögensverwaltung sowie das Testament des Unternehmers
zurück. Sein ehemaliges Stuttgarter Wohnhaus ist der heutige Sitz der Stiftung. Robert
Boschs politische Weitsicht und seine zahlreichen gemeinnützigen Initiativen prägen
ihre Arbeit bis heute. 100 Mitarbeiter widmen sich jährlich 800 Eigen- oder Fremdprojekten.
2010 flossen etwa 63 Millionen Euro in die Projektförderung, und seit ihrer Gründung
stellte die Stiftung rund eine Milliarde Euro für eigene und fremde Vorhaben zur Verfügung.
Mit attraktiven Angeboten junge Menschen für die Wissenschaft motivieren
Mit attraktiven Angeboten junge Menschen für die Wissenschaft motivieren
Das Ziel der Robert Bosch Stiftung ist es, junge Menschen für die Wissenschaft zu
motivieren und den akademischen Nachwuchs international zu fördern. Das leistet sie
mithilfe von Projekten wie „Ausbildungsqualität in den Gesundheitsberufen“, Förderwettbewerben
für gute Forschungsideen und internationalen Stipendienprogrammen.
Die Stiftung widmet sich verschiedenen Bereichen. Auf dem Gebiet „Gesundheit und Wissenschaft“
fördert sie Frauen und Forscher im Ausland sowie Angehörige der Gesundheitsberufe.
Physio- und Ergotherapeuten können sich hier für ein ein- bis dreimonatiges Praktikum
des internationalen Hospitationsprogramms „Pflege und Gesundheit“ bewerben. Ebenfalls
international ausgerichtet sowie intensiv betreut ist auch das Studien- und Fortbildungsprogramm
„Demenz“ („Internet“). Mit dem Trainee-Programm am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart bietet die Stiftung
Therapeuten die Chance, sich für Führungsund Projektaufgaben zu qualifizieren.
Forschung im Sinne des Fortschritts und der Gemeinschaft
Forschung im Sinne des Fortschritts und der Gemeinschaft
Was die Völkerverständigung angeht, so ermöglicht die Robert Bosch Stiftung Begegnungen
auf vielerlei Ebenen. Sie unterstützt zum Beispiel Auslandseinsätze und zeichnet Übersetzungen
von Literatur und wissenschaftlichen Werken aus. Sie erarbeitet und fördert außerdem
Ideen für ein besseres Zusammenleben von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und unterstützt
begabte Schüler mit Migrationshintergrund. Speziell schwachen Hauptschulabsolventen
ermöglicht sie einen Einstieg ins Arbeitsleben. Dazu hat die Stiftung ein besonderes
Modellprojekt initiiert: die Qualifizierung zum Servicehelfer im Sozial- und Gesundheitswesen.
Um überholte Altersbilder abzulösen und zu einem generationenübergreifenden Zusammenleben
beizutragen, begegnet die Stiftung dem demografischen Wandel mit Studien und Projekten.
Seit 2004 bietet sie jungen Wissenschaftlern die Chance, am interdisziplinären Graduiertenkolleg
„Multimorbidität im Alter“ an der Charite Berlin zu promovieren. Die Doktoranden beantworten
hier Forschungsfragen zu Schmerz, Bewegung oder Autonomie im Zusammenhang mit multimorbiditätsbezo-genen
Phänomenen im höheren Lebensalter.
Die Stiftung fördert evidenzbasierte, interdisziplinäre und internationale Therapie
Die Stiftung fördert evidenzbasierte, interdisziplinäre und internationale Therapie
Aufgrund des Wandels im Gesundheitswesen und den sich dadurch veränderten Tätigkeitsanforderungen
der Leistungserbringer stieß die Stiftung 2006 eine Reform für die berufliche Qualifikation
unter anderem von Physio-und Ergotherapeuten an. Sie förderte eine interdisziplinäre
Projektgruppe, an der die wichtigsten Berufsverbände und Organisationen beteiligt
waren. Nach drei Jahren Laufzeit konnten die Projektteilnehmer zehn Qualitätskriterien
wie Professionalität und Kompetenzorientierung für die Ausbildung von Gesundheitsberufen
präsentieren. Eine interdisziplinäre Lerneinheit zur Etablierung überberuflichen Denkens
und Handelns haben sie ebenfalls erfolgreich erprobt und sind damit wichtige Schritte
für die Entwicklung und die Kooperation der Gesundheitsfachberufe gegangen.
» In den zwei Jahren habe ich unter toller Supervision sehr viel gelernt. Über die
Therapie hinaus durfte ich Klinikbereiche wie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
kennenlernen sowie wissenschaftliches Arbeiten in einem Auslandseinsatz in Atlanta.«
Anna Stähler, Ergotherapeutin, ehemals Trainee am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart
Die Robert Bosch Stiftung zeigt, dass Forschung und Wissenschaft in den therapeutischen
Berufen durchaus umsetzbar sind. Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst und seine
Profession weiterzuentwickeln - man muss jedoch die Chance ergreifen. Frei nach dem
Motto von Robert Bosch: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“
INFORMATION
Robert Bosch Stiftung
Der Firmengründer
Robert Bosch lebte von 1861 bis 1942. Am 23. September 2011 wäre er 150 Jahre alt
geworden. Anlässlich seines Geburtstags finden Sie auf den Seiten des Stuttgarter
Robert-Bosch-Krankenhauses unter www.rbk.de 150 Gesundheitstipps.
Die Stiftung
Robert Bosch Stiftung GmbH
Heidehofstraße 31
70184 Stuttgart
Tel.: 07 11/46 08 40
Email: info@bosch-stiftung.de
www.bosch-stiftung.de
INTERNET
Aktiv forschen
Für Einzelpersonen
Aktuelle Ausschreibungen finden Sie unter www.bosch-stiftung.de. Wer weiterklickt (> „Die Programmbereiche“ > „Gesundheit und Wissenschaft“ > „Perspektive
Gesundheit“), gelangt zu den Programmen „Pflege und Gesundheit“ sowie „Demenz“.
Für Institutionen
Unter www.bosch-stiftung.de > „Fördergrundsätze“ > „Anfrage und Antrag“ erfahren Sie Schritt für Schritt, wie
Sie eine Anfrage für einen Forschungsantrag stellen.